Letztes Heimspiel: Blue Dolphins Marburg sammeln zugunsten der Erdbebenopfer

92
Das Pharmaserv-Team hofft auf den Einsatz der noch angeschlagenen Esther Fokke (am Ball). Foto: Stefan Tschersich

„Zu Hause zeigen, was uns ausmacht“

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
BC Pharmaserv Marburg – Giro-Live-Panthers Osnabrück
(Samstag, 25.02.2023, 19.00 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle).

Für den BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 2:14, Platz 10) steht das letzte Heimspiel dieser so verkorksten Saison an. Abstieg und Playoffs sind für die Hessinnen nicht mehr möglich. Der Gegner dagegen hat noch Ambitionen und Optionen: die Giro-Live-Panthers Osnabrück (9:7, Platz 5).

Am Mittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Für manche eine Zeit des Verzichts. Auf alles mögliche: Süßigkeiten, Handy, Auto, Spaß … Die Fans des Marburger Erstliga-Basketballs müssen auf jeden Fall ab Samstagabend gegen 21 Uhr erst einmal auf Heimspiele verzichten. Und das nicht nur bis Ostern, sondern bis in den Herbst hinein.

Wer will schon Letzter werden?

Denn am ersten März-Wochenende reist das Pharmaserv-Team noch nach Freiburg (Platz 8), und das war’s dann auch schon für diese Saison. Kleiner Trost: Die Young Dolphins zeigen sich in der 2. Liga noch mindestens ein weiteres Mal dem heimischen Publikum.

Da aufgrund des Rückzugs der insolventen Rheinland Lions zu Jahresbeginn keine andere Mannschaft mehr absteigt, bleibt Hessens einziger Erstligist genau das auch in der kommenden Saison. Und trotzdem: Wer will schon Letzter werden?

Um dies zu vermeiden, muss der MBC aus Halle (3:13, Platz 9) eingeholt werden. Dazu brauchen die Marburgerinnen aus den letzten beiden Spielen einen Sieg mehr als der Konkurrent aus Sachsen-Anhalt. Dessen Restprogamm: in Keltern (Platz 2) und daheim gegen Saarlouis (Platz 6). Der direkte Vergleich spräche für das Pharmaserv-Team.


Nach dem Spiel werden von den Spielerinnen getragene und unterschriebene Orginal-Trikots des Pharmaserv-Teams aus der vergangenen Saison sowie pinke Warmup-Shirts, die am Samstag vor dem Osnabrück-Spiel von den Spielerinnen getragen werden, für einen guten Zweck verlost.
Vor und während der Partie werden Lose zu je 1 Euro verkauft, gerne auch mehrere Lose pro Person. Aus den verkauften Losen werden nach dem Spiel die Gewinner der Trikots und Shirts gezogen.
Der Erlös geht an das Spendenkonto der Organisation des türkischen Halbmondes (Kizilay).


Der aktuelle Gegner der Marburgerinnen hat ganz andere Möglichkeiten. Zum einen richten die Osnabrückerinnen am 18. und 19.03. das Finalturnier um den Deutschen Pokal aus – zum ersten Mal seit 1995. Es war das erste Mal, dass der Damen-Pokalsieger im Final-Four-Format ausgetragen wurde. In 11 der 28 Fälle holte der Gastgeber auch den Pott.

Und die Panthers haben noch eine Eisen im Feuer: Als Tabellenfünfter schielen sie auf den vierten Rang, der in der ersten Playoff-Runde den Heimvorteil bedeuten würden. Dazu dürfen sie in ihren beiden verbleibenden Partien nicht weniger gewinnen, als der aktuell noch viertplatzierte Herner TC, der allerdings noch drei Mal ran darf. Wenn’s allerdings ganz blöd läuft für den OSC, droht der Absturz auf Platz 7 und ein Viertelfinal-Date mit Keltern oder Hannover.

Hoffnung auf personelle Entspannung

Bei Osnabrück feierte vorige Woche Jenny Strozyk nach monatelanger Verletzungspause ihr Comeback mit 6 Punkten in 16 Minuten beim 90:64-Auswärtssieg in Halle, dem dritten Erfolg in Folge. In den Statistiken der Panthers fallen auf: Paisley Harding aka Johnson (durchschnittlich 13,7 Punkte und 3,1 Rebounds), Frieda Bühner (12,4 / 6,7), Noortje Driessen (9,6 / 3,9) und Marie Reichert (9,3 / 7,9), die in jungen Jahren auch schon mal für den BC Marburg die Basketball-Schuhe geschnürt hat.

Beim Pharmaserv-Team ist die personelle Situation immer noch angespannt. Das schlug sich auch in der Trainingsbeteiligung nieder. Hoffnung besteht allerdings, dass Marie Bertholdt, Esther Fokke und India Pagán bis Samstag wieder einsatzbereit sind. Das Hinspiel kurz vor Weihnachten ging mit 65:71 verloren.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Es ist mir total wichtig, dass wir uns gut von unserem Publikum verabschieden. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass zu jedem Heimspiel so viele Leute kommen, obwohl es sportlich nicht so läuft. Während meiner Zeit in Gießen habe ich gelernt, wie speziell das in Marburg ist. Deswegen werden wir am Samstag für unsere Fans nochmal alles in die Waagschale werfen. Wir haben gerade vorige Woche wieder gesehen: Egal wer auf dem Feld steht: Sie geben alles. Und wir wollen gerne nochmal zu Hause zeigen, was uns ausmacht.“

(von Marcus Richter)

  • Vorher: 15.30 Uhr, 2. Liga: Young Dolphins Marburg – TG Neuss Tigers.
    Mit einem Ticket zum Erstliga-Spiel ist der Eintritt zum Zweitliga-Spiel frei. Tickets hier
    .