Weltklasse im heimischen Wohnzimmer – Benefizkonzert zugunsten zweier Musikerinnen

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Langgöns. Große Kunst braucht keine große Bühne. Sie kann auch wunderbar im Wohnzimmer funktionieren. Dies stellte das Ehepaar Barbara und Manuel Fandré aus Langgöns mit ihrem Benefizabend zugunsten der heimischen Künstlerinnen Kira Petry und Marta Danilkovich bereits zum zweiten Mal unter Beweis. Die Sopran-Sängerin und die Violinistin gestalteten dieses private Konzert mit geladenen Gästen im unmittelbaren Kontakt mit dem Publilkum.

“Bei diesen neuen Formaten, mit denen wir auf die Pandemie reagieren, um wieder auftreten zu können, beziehen wir unser Publikum gerne mit ein”, betonen die beiden freischaffenden Künstlerinnen, die nach dem Ausbruch der Pandemie fast anderthalb Jahre ohne ein Engagement und Einkommen waren und ihren ersten Präsenz-Auftritt nach langer Pause vor genau einem Jahr im Hause Fandré hatten. Die Idee zu diesem Benefizabend hatte seinerzeit Barbara Fandré, die in der Region auch für die von ihr initiierte Benefiz-Konzertreihe “Buisness meets Classic” bekannt wurde. Seit vielen Jahren ist Kira Petry dort die musikalische Leitung, auch Marta Danilkovich trat 2019 in diesem Rahmen auf.

“Mit Eurer Hilfe ist es uns möglich, zwei brillante Künstlerinnen in schwierigen Zeiten zu unterstützen”, sagte die Hausherrin zur Begrüßung. Eine so lange Zeit ohne nennenswerte Einkünfte lasse sich nicht mal eben so auffangen: “Ich vermute, wir alle können uns eine so lange und existenzbedrohende Durststrecke kaum vorstellen”. Ihr Format funktionierte nach diesem Konzept: Jeder Gast zahlte 50 Euro Eintritt, dafür gab es neben der Kultur spanische Tapas und Getränke. Um weitere Spenden wurde gebeten. Die Einnahmen kamen komplett den beiden Künstlerinnen zugute.

Diese bezauberten ihr Publikum mit einem Programm, das in drei Blöcken ein kurzweiliges und beschwingtes Crossover aus Klassik, Oper, Pop, Musical und Film präsentierte: Marta Danilkovich, die schon in der New Yorker Carnegie Hall gespielt hat, präsentierte zum Auftakt den “Frühling” von Vivaldi, entlockte ihrer Geige unter anderem das “Prelude” aus der Oper “Carmen”, Filmmusik aus “Game of Thrones” und “König der Löwen”, das “Hallelujah” von Leonard Cohen und als letzte Zugabe “Music was my first love” von John Miles.

Sopranistin Kira Petry, ebenfalls international erfahren, begeisterte unter anderem mit der “Rusalka” von Dvorak, “Hijo de la luna” von José M. C. Andrés und “Somewhere” aus der “Westside-Story”. Auch gemeinsam bezauberte das Duo sein Publikum. Zu ihren Duo-Stücken zählten etwa “Summertime” von George Gershwin und “Love of my live” von Queen.

Die Künstlerinnen traten mit Charme und Humor in den Dialog mit ihrem Publikum: “Wir vermitteln Ihnen hier auch ein bisschen Proben-Backstage-Atmosphäre, es ist an alles gedacht”, scherzte die Sopranistin gut gelaunt. Zwischen den Gesangsblöcken gab es Gelegenheit, gemeinsam mit den beiden Musikerinnen am Tisch zu sitzen und sich im persönllichen Gespräch auszutauschen. Auch das ist bei diesem Format möglich.

“Wir erlebten heute Weltklasse im Wohnzimmer, besser kann man eine Veranstaltung nicht gestalten”, bilanzierte Barbara Fandré den Abend, verwies darauf, dass man die Künstlerinnen auch selbst engagieren könne und hoffte auf zahlreiche Nachahmer ihres Konzeptes. “Wir lassen uns nicht unterkriegen und bedanken uns von Herzen, dass Sie uns heute Abend unterstützen”, verabschiedeten sich die beiden Protagonistinnen. Es gab stehende Ovationen und zwei gemeinsame Zugaben.

Kontaktdaten: kira.petry@gmx.net

https://marta.danilkovich.com