Er brachte wieder Glück ins Haus

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Es gaben Zeiten, da kam auf die Frage der Kinder, woher den die Babys kommen die Antwort, die werden vom Klapperstorch gebracht. Somit waren die Kinder zufrieden, denn über Sexualität zu sprechen, das ging überhaupt nicht. Den Storch als Kindbringer auszusuchen war schon wohl überlegt. Er lebt in unserem Land, und ist im Gegensatz zu dem Wolf, der in Märchen immer schlecht abschneidet, einen gutes Tier. Der Storch ist in der Lage mit seinem Schnabel schweres zu transportieren, um das Glück ins Haus zu bringen. Wasser und Leben gehören zusammen, Ursprung des Lebens. Auch wir verbringen viele Monate in der Fruchtblase im Wasser. Der Storch schreitet durch seichte Gewässer, und schnappt sich als Nahrung nicht selten einen Frosch.

In Dörfern, meist in Norddeutschland sieht man Wagenräder auf Dächern, die als Storchennest dienen, Glück bringen sollen. Wenn das Frühjahr beginnt, sucht sich der Storch ein Nest was nur von ihm zu erreichen ist, damit er wohl behütet seine Jungen versorgen kann. Und hier schließt sich der Kreis, der Storch das Symbol der Fruchtbarkeit, weshalb er sich bestens dazu eignet das Märchen vom Babybringer wach zu halten.

Der Storch wird auch Adebar genannt, stolz breitet er die Flügel aus, und es ist schon ein wunderschönes Bild ihn so zu sehen. Was jedoch der Name Adebar bedeutet, so findet man diese Erklärung Der Adebar germanischer Herkunft = auda Glück, Heil und bera für bringen und tragen, und gebären.

Das der Storch die Kinder bringt, unterstrich Walt Disney in seinem Kinderfilm, Dumbo, der fliegende Elefant, den ich vor vielen Jahren mit meiner Tochter im Kino sah. Neben diesem Elefanten konnten die jungen Zuschauer auch sehen, wie der Storch mit einem Bündel im Schnabel ein Haus ansteuert.

In Frankreich zum Beispiel wurde das Märchen verbreitet, dass Jungen aus Kohlköpfen, und Mädchen aus Rosen kämen. Der Junge in einem robusten Kohlkopf entstanden bürgte für Handfestigkeit. In einer Rose zu entstehen bedeutete, das Mädchen anmutig, zart, sich jedoch mit den Dornen zur wehren wissen, auch wenn sie einen betörenden Duft verbreiten.

Ob nun Storch, Kohlkopf oder Rose, ich denke das Wichtigste ist, das Kinder egal auf welchem Weg gesund das Licht der Welt erblicken.

(Die Aufnahme machte ich gestern in den Gassen von Marburg)

Christine Stapf
Seit 1972 in Gießen. Fotografiere, rolle mit meinem Rollstuhl gerne durch die Wälder, die Natur. Dort macht man die besten Aufnahmen. Seit 2011 Bürgerreporterin bei der GZ.