Zorro mit Augenbinde in Nonnenroth

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Einen Neuntöter zu entdecken ist für den NABU-Vorsitzenden Heinz Weiss etwas ganz Besonderes. Plötzlich sitzt er da, zuoberst auf dem Dornenstrauch und markiert mit seinem hell-leuchtenden Bauch und seiner Räubermaske sein Revier.
Als Überwinterer im südlichen Afrika, so der Vorsitzende, gehört der Neuntöter zu den Singvögeln mit dem längsten Zugweg. So verwundert es auch nicht, dass er erst Anfang Mai bei uns ankommt. Für die Vögel beginnt dann eine strenge Zeit mit Brüten und Aufzucht der Jungen. Bereits Ende August, nach hoffentlich erfolgreicher Brut, brechen
sie wieder ins Winterquartier auf.
Die NABU-Gruppe engagiert sich schon seit 50 Jahren für den Erhalt der wertvollsten Neuntöter Lebensräume in Nonnenroth. Denn jedes Neuntöter-Paar braucht einen Brutplatz
in Hecken oder Dornenbüschen sowie Nahrungsgebiete, in denen ausreichend Insekten vorkommen. Um den Neuntöter und mit ihm zahlreiche weitere Arten des Kulturlandes zu fördern, sind Kerngebiete mit Hecken, Buschgruppen und insektenreichen Wiesen oder Weiden nötig. Dazwischen braucht es kleinere Gebiete, welche die Verbindung zwischen den größeren Beständen garantieren. Deshalb begrüßt der NABU es ausdrücklich und freut sich sehr darüber, dass die ehemaligen Hutungen auf Basaltkuppen als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ (GLB) nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz ausgewiesen werden sollen. Foto: Viertel-Harbich