Prof. em. Dr. Klaus Bonath begeisterte die Mitglieder und Gäste des OGV Dorf-Güll mit einem spannenden Vortrag

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Prof. Dr. Klaus Bonath mit einem Krokodil in den Armen

Pohlheim – Als Höhepunkt in der Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins im Dorf-Güller Mehrweckgebäude begrüßte Vorsitzender Michael Wagner den in Dorf-Güll wohnenden Tiermediziner Prof. em. Dr. Klaus Bonath, der seit vielen Jahren Mitglied im OGV-Dorf-Güll ist. Mit spannenden Geschichten und beeindruckende Bilder aus dem Bereich seiner teilweise hochgefährlichen Forschungsexpeditionen fesselte Bonath seine Zuhörer mit seinem faszinierenden und informativen Vortrag.

Prof.em.Dr. Klaus Bonath

Bonath sammelte viel Erfahrung während der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Direktor des Frankfurter Zoos, Dr. Bernhard Grzimek. Bei Grzimek als Doktorvater,

promovierte Bonath mit seiner Doktorarbeit über die Ernährung von Wildtieren.

Bonath war danach als Chirurg am Veterinärklinikum der Justus Liebig tätig. Zusätzlich schrieb er Publikationen über die Anästhetische Immobilisation von Zoo- und Wildtieren und erwarb damit weltweite Anerkennung.

Mit Blasrohr und Narkosegewehr auf den Kontinenten unterwegs

Mit Blasrohr auf kurze Distanz und Narkosegewehr auf größere Entfernungen betäubte er Großwild in Kenia und Namibia. Dadurch waren medizinische Untersuchungen von Krokodilen, Antilopen, Nashörnern und später auch schwergewichtige Elefanten mit sechs Tonnen Lebendgewicht möglich.

Lebensbedrohlicher Krokodilbiss in den Arm

Das Lebensgefahren seine Forschung begleiteten, erlebte er mehrmals. Sehr schlimm und fast tödlich für ihn endete eine Untersuchung eines Krokodils. Dabei biss ihm ein Krokodil in den Arm. Zähne dieser Reptilien sind stark mit Bakterien verkeimt und bei dem Biss gelangten diese lebensbedrohlichen Keime tief in die Bisswunden, die jeder einzelne Krokodils Zahn in Bonaths Arm hinterlassen hatte. Mehrere Tage pinselte Bonath viel Jod zur Desinfektion in jedes der zahlreichen Löcher in seinem Arm und erlebte dabei größere Schmerzen als im Moment des Krokodilbisses. Durch diese schmerzhafte Prozedur rettete sich Bonath das Leben.

Tritt von Kamelmutter ins Hinterteil

Ähnlich schmerzhaft endete die Behandlung eines Kameljungtieres, dessen Muttertier bei der ärztlichen Versorgung zuschaute und aus „lauter Mutterliebe“ Dr. Bonath einen kräftigen Fußtritt ins Hinterteil versetzte.

Nashorn kurz vor einer Betäubung mit einem Narkosegewehr

Nashörner zum Beispiel rennen mit großer Geschwindigkeit auf Störenfriede zu und überrennen diese, die dabei schwer oder tödlich verletzt werden. Immerhin hat Bonath 15 vom Aussterben bedrohte Nashörner betäubt, die anschließend in ein 80 Quadratkilometer großes Schutzgebiet im Etoschapark gebracht wurden und sich mittlerweile auf eine Herde von circa fünfzig Nashörner entwickelten.

Gorillas sind beeindruckend starke Urwaldbewohner

Ähnliche Erkenntnisse gewannen die Forscher bei Elefanten oder Berggorillas in Burundi. „Schöne Antilopen können einen mit ihren langen und spitzen Hörnern wie mit einem Degen „aufspießen“ erzählte Bonath in seinem spannenden Vortrag.

Schutzhülle über die spitzen und langen Antilopenhörner schützen vor Verletzungen bei meizinischen Untersuchungen

Begleitet würden diese Szenarien von kleineren Tieren, die Angreifer mit Giftbissen tödliche Verletzungen zufügen. Hier zeigte Bonath das Bild einer „Puffotter“, einer der giftigsten Schlangen weltweit, deren Gift, einen Menschen ohne sofortige Gegenmaßnahmen, innerhalb kurzer Zeit tötet. Bonath bemerkte an dieser Stelle scherzhaft schmunzelnd, dass Tierärzte als Berufsgruppe am häufigsten von Tieren gebissen würden.

Grizlybären in Alaska

Spannende Abenteuer erlebte Bonath nicht nur in Afrika, sondern auch in Alaska. Dort beobachtete er Grizzlybären in Flüssen beim Lachse fangen und fressen. Dort wurden Grizzlybären, wie den Tieren in Afrika, mit Narkosegewehren Anästhetika verabreicht und die betäubten Bären untersucht.

Buckelwal am Südpol

In Europa wurden Hirschrudel „umgesetzt“ und am Südpol wurden von einem russischen Forschungsschiff aus Buckelwale beobachtet. Selbst bei dem berühmten Braunbären „Bruno“ wurde Bonaths Hilfe angefragt. In diesem Falle waren aber Jäger schneller und töteten den durch die Medien bekannten „Bruno“ mit zwei Gewehrschüssen.

Rechner Martin Diehl überreicht als “Dankeschön” für den spannenden Vortrag einen Präsenkorb an Prof.em.Dr. Bonath

Als Dankeschön für den spannenden und informativen Vortrag bekam Prof. em. Dr. Klaus Bonath einen Präsentkorb vom Rechner Martin Diehl überreicht.