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Die Alpe Grasgehren ist schon seit vielen Jahren ein beliebter Ausgangspunkt für kleinere Touren und im Winter vor allem ein “Skizentrum” mit ein paar, für heutige Verhältnisse kleinen Liftanlagen, familienfreundlich und auf Grund der geografischen Lage trotz der relativ geringen Höhe (1.447 m) relativ schneesicher. Auch der europäische Fernwanderweg E5 führt über die Alpe Grasgehren. Sie liegt über dem Scheitelpunkt des Riedbergpasses (1.406 m), der höchsten Passstrasse Deutschlands, die den Ort Balderschwang, auch bayrisch Sibirien genannt, mit dem südlichen Allgäu verbindet. Ohne die Passstrasse wäre Balderschwang nur über einen ziemlich weiten Umweg über Oberstaufen und das österreichische Hittisau zu erreichen, was allerdings durch die ziemlich häufigen Instandsetzungsarbeiten der Strasse infolge des instabilen geologischen Untergrunds ohnehin oft der Fall ist. Der Riedbergpass ist auch eine beliebte “Motorradrennstrecke”. Bis 1.Oktober dieses Jahres verunglückten auf der Strecke 10 Motorradfahrer, davon einer tödlich.
Das Riedberger Horn war vor etlichen Jahren Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen von Naturschützern und den beiden Anliegergemeinden Balderschwang und Obermaiselstein wegen einer geplanten Erweiterung der Liftanlagen bei Grasgehren bzw. am Riedberger Horn, die gegen die Vorgaben des “Alpenplans” verstossen hätten. Es blieb zu guter Letzt alles so, wie es war.
Auf jeden Fall war der riesengrosse, im Sommer meist ziemlich leere Parkplatz bei der Alpe Grasgehren der Ausgangs- und Endpunkt meiner Wanderung.
An diesem “Jöchle” kreuzt sich mein Weg vom über den Bolgengrat zum Riedberger Horn mit dem Weg aus dem Grasgehrenkessel ins Bolgental und zum Schwabenhaus. Hier trifft man auch auf Mountainbiker, die hier auf Wegen unter 1,50 m Breite nicht fahren dürfen. Nun fragt es sich allerdings, wie es sich verhält, wenn erosionsbedingt der Wanderweg unter 1,50 m Breite in eine mehr oder weniger große Anzahl verzweigt und ein ganzes Netz entsteht?
Ein paar wenige Blüten erfreuten immer wieder mal das Auge:
Das gesamte Gebiet dieser Wanderung liegt fremdenverkehrstechnisch im “Naturpark Nagelfkuhkette”, obwohl hier nirgendwo das Nagelfluhgestein, der sog. Herrgottsbeton, zu funden ist. Man kann das z.B. um das Gipfelkreuz des Riedberger Horns deutlich sehen.
Den Abstieg in Richtung Grasgehren versucht man im Gipfelbereich des Riedberger Horns neuerdings mit Balkenkonstruktionen vor weiterer Erosion zu bewahren. Der Fußpfad ist infolge von Wasserfluß und immer neuen Seitenwegen, die die Wanderer wegen der zunehmenden Vertiefung der bisherigen unbewußt anlegen, immer mehr ausgefranst. Ob die Balkenkonstruktion längerfristig etwas bewirkt? Und sie könnte für die Skitorengeher im Winter gefährlich werden.
Wir immer findet man jede Menge zu Grasgehren, Riedberger Horn, Riedbergpaß usw. im Netz und in wikipedia.