Aus dem Paradies vertrieben – Gießener Hilfswerk Global Aid Network (GAiN) versorgt Geflüchtete aus Bergkarabach

GAiN-Mitarbeiter besucht Geflüchtete aus Bergkarabach

Das Gießener Hilfswerk GAiN hat seit vielen Jahren gute Kontakte nach Armenien, ein Team einheimischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein eigenes Büro. Deshalb konnte GAiN zeitnah auf die Situation der Geflüchteten aus Berg Karabach reagieren. Am Montag, den 23.10.2023, brechen weitere Transporte mit Hilfsgütern vom GAiN-Lager in Gießen Richtung Armenien auf, dieses Mal ein Konvoi mit drei Lkws.


„Hier bin ich nicht zu Hause. Ich schäme mich, hier sein zu müssen. Manchmal verstecke ich mich und weine“, sagt Aleta, eine der Geflüchteten, die momentan im Gästehaus von GAiN in Armenien untergekommen ist. Sie floh aus Bergkarabach vor den einmarschierenden Truppen nach Armenien. Zwei ihrer Enkelkinder verlor sie bei einer großen Explosion. Von einem fand man keine Leiche mehr, das Zweite erlag später seinen Verletzungen. „Bergkarabach ist wunderschön und sehr sauber, wie ein Paradies. Es war mein Zuhause. Alles was ich mir jetzt wünsche, ist ein Flecken Erde, wo wir leben können und eine Arbeit“, erzählt sie den armenischen GAiN-Team.

Das ist nur eine von vielen Geschichten, die unsere Kollegen vor Ort in diesen Tagen hören. GAiN kooperiert mit zwei lokalen Gemeinden, um die 15.000 Geflüchteten, die sie aufgenommen haben, weiterhin versorgen zu können. Ulrich Fischer, Projektleiter für Armenien, der vor kurzem dorthin gereist ist, berichtet: „Die Versorgung mit „Basics“ wie z.B. Lebensmittel, Hygieneartikel und Matratzen, hilft den Menschen, ihre begrenzten finanziellen Ressourcen anderweitig einsetzen zu können. Außerdem brauchen sie neben den materiellen Gütern Unterstützung, mit den Verlusten von Angehörigen und ihrer Heimat umzugehen.“

Um diese Grundversorgung der Geflüchteten zu gewährleisten, werden die drei Lkws am Freitag, den 20.10., am Vormittag mit Hilfsgütern wie Hygieneartikel, Windeln, Toilettenpapier und Lebensmitteln wie beispielsweise Haferflocken beladen. Aufbruch ist dann am Montag Morgen gegen 5:00 Uhr. Der Hilfskonvoi wird Armenien vorwiegend auf dem Landweg erreichen. GAiN ist sehr dankbar, dass die Kosten für die erforderliche Überfahrt über das Schwarze Meer von einem Fährbetreiber getragen werden.

Das Hilfswerk bittet dafür um Geldspenden sowie um neue, ungeöffnete Pakete mit Inkontinenz Windeln, Babywindeln und Damenbinden und um Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife und Shampoo, die im Hilfsgüterlager in der Siemensstr. 13 in 35394 Gießen abgegeben bzw. dorthin geschickt werden können.

Weitere Sachspenden kann GAiN aufgrund von strengen Zollbestimmungen n i c h t entgegennehmen. Das Hilfsgüterlager ist von Montag bis Freitag jeweils von 9:00 bis 12:30 Uhr und von 13:30 bis 16:30 Uhr, freitags nur am Vormittag geöffnet. Ansonsten können Windeln, Binden und Hygieneartikel auch in den schwarzen Container gegenüber des Hilfsgüterlagers zwischengelagert werden. Geldspenden an GAiN können mit dem Stichwort “23ARMENIEN” geleistet werden.

Die humanitäre Hilfsorganisation GAiN leistet Katastrophenhilfe, langfristige Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe und trägt dazu bei, dass die Ärmsten und Benachteiligten der Welt, die sich nicht selbst helfen können, eine neue Perspektive für ihr Leben und Hoffnung für ihre Zukunft gewinnen. Spendenkonto Global Aid Network (GAiN): Volksbank Mittelhessen, IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55, BIC: VBMHDE5F, Stichwort: 23ARMENIEN.
Weitere Infos zu GAiN gibt es unter www.gain-germany.org.