Gänsehautmomente und höchsten Klanggenuss – das erlebten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die am Sonntag den Weg ins Kloster Haina (Landkreis Waldeck-Frankenberg) gefunden hatten, um den Gemischten Chor TeuTonia Nordeck mit seinem aktuellen Programm „Northern Lights & Roses“ zu hören. Was die knapp 30 Sängerinnen und Sänger unter der professionellen Leitung ihres Chorleiters Torsten Schön präsentierten, offenbarte präzise Einstudierung und eindrucksvolle Interpretation vor allem zeitgenössischer Chorliteratur aus Skandinavien, dem Baltikum und den USA. Nicht nur musikalisch zeigte sich das Ensemble vielseitig: insgesamt fünf verschiedene Sprachen kamen zu Gehör. In dem imposanten Gemäuer aus dem 13. Jahrhundert mit beeindruckender Akustik begeisterten die Sängerinnen und Sänger unter anderem mit „Ubi Caritas“ (Thorsteinsson), „Grace before Sleep“ (LaBarr), „Still with Thee“ (Hagenberg) und „Öhtul“ (Uusberg). Bei dem Stück „Only in Sleep“ (Ešenvalds) bewies der Chor perfektes Zusammenspiel mit seiner Sopranistin Eva Schafferhans, die mit ihrer eindrucksvollen Solostimme nicht nur bei diesem anspruchsvollen Stück für Gänsehautmomente sorgte: Die Eingangsstrophe von „Notre Père (Duruflé), wiederum brilliant und ergreifend durch Eva Schafferhans von der Empore aus interpretiert, begeisterte das Publikum. Dass der Chor auch Spätromantik „kann“, wurde mit dem Stück „Abendfriede“ von Rheinberger unter Beweis gestellt. Zum Thema „Rosen“ brachten die Sängerinnen und Sänger Morten Lauridsens „Contre qui, Rose“ zu Gehör, eine Vertonung eines Gedichtes von Rainer Maria Rilke sowie „The Rose“ (McBroom). Die Rosen-Arie aus „Le Nozze di Figaro“ war eines von zwei perfekt intonierten und interpretierten Solostücken von Eva Schafferhans, die ferner noch „Solveigs Sang“ (Grieg) darbot. Begleitet wurde sie an der Orgel von Jens Amend, dem künstlerischen Leiter der Hainaer Klosterkonzerte. Dieser beeindruckte durch sein virtuoses Orgelspiel dreier kürzerer Werke von Johann Sebastian Bach, die das Programm sehr bereicherten: das Präludium C-Dur, die Orgelbearbeitung über „Herr Jesu Christ, Dich zu uns wend“ und die Fuge C-Dur. Nach begeistertem Applaus und Standing Ovations schloss Chorleiter Torsten Schön mit einem „Gesamtdirigat“ von Chor und Publikum mit dem Stück „Der Mond ist aufgegangen“ ein fulminantes Konzert.