Auf der Insel der Aphrodite zahlreiche Kulturschätze entdeckt

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Zypern ist mit 9251 km² nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel im östlichen Mittelmeer. Sie liegt geografisch zwischen Griechenland und der Türkei und ist ein kleiner Juwel historischer Sehenswürdigkeiten. Pfarrer Norbert Heide konnte 37 Interessierte begeistern, mit ihm dort die zahllosen Kulturschätze zu entdecken. Nach einer Andacht und einem Reisesegen in der Kapelle des Frankfurter Flughafens startete die Gruppe nach Larnaca. Nach der Begrüßung im Hotel in Limassol wurden die Zimmer für die nächsten Tage bezogen und von hier aus die täglichen Unternehmungen gestartet.

Die Kreuzritterburg Kolossi diente den Rittern vom Orden des Heiligen Johannes von Jerusalem als „La Grande Commanderie“, bevor sie im 14. Jahrhundert an die Templer überging, die während ihres Aufenthaltes auf Zypern einen süßen Wein kelterten und exportierten, der als „Vin de Commanderie“ bekannt wurde. Der Commandaria ist heute einer der traditionellsten Weine Zyperns und weltweit einer der ältesten Weine.

Die heutige antike Stadt Kourion gehört mit zu den faszinierendsten Ausgrabungsstätten Zyperns mit dem eindrucksvollsten Theater der Antike. Auf einem Felsplateau thronend bot es bereits zu damaliger Zeit mehr als 3000 Zuschauern Platz.

 

Ein Spaziergang durch die steingepflasterten, malerischen Gassen im kleinen Winzerdorf Omodos mit kleinen Läden und Cafés, der Klosterbesuch und die mittelalterliche Weinpresse boten ein schönes Ambiente. Abschluss des Tages war eine Weinverkostung in einem lokalen Weinbaubetrieb.

Der nächste Tag bot einen Ausflug in die Berglandschaft des Troodos Gebirges zu den sogenannten Scheunendachkirchen, bei denen Dächer über die Kirchenkuppeln gelegt wurden, um sie vor der Witterung zu schützen. Die gemalten Fresken sind daher sehr gut erhalten und gehören zum Weltkulturerbe. Anschließend traf man sich zum Mezze-Mittagessen. Das ist kein einzelnes Gericht, sondern ganz viele, kleine Teller mit leckeren Vorspeisen.


Nikosia, die Hauptstadt Zyperns, ist seit 1974 geteilt in den griechischen und türkischen Teil. Beim Überqueren des Checkpoints tauchte man in eine andere Welt ein. Beim Besuch der großen Karawanserei öffnet sich ein großer, quadratischer Innenhof mit einer ehemaligen Moschee in der Mitte. Eine Karawanserei ist eine Station auf den Wegen der Karawanen, die Güter aus dem Orient ans Mittelmeer brachten.


Das romantische Städtchen Kyrenia mit dem kleinen Hafen und den zahlreichen Jachten, Segel- und Fischerbooten bot eine traumhafte Kulisse. Die imposante Festung ist das Wahrzeichen des kleinen Städtchens und bietet herrliche Ausblicke. Im 7. Jahrhundert wurde diese beeindruckende Wehranlage erbaut und im 10. und 12. Jahrhundert zunächst von den Byzantinern und später den Kreuzfahrern erweitert. Bis etwa 1960 nutzten die Briten die Anlage als Gefängnis, bis sie jetzt zum Touristenmagnet wurde.


Ein einzigartiges Zeugnis antiker Schiffbaukunst hat in der Burg von Girne seinen letzten Ruheplatz gefunden. Das Wrack des um 300 v. Chr. in Girnes Küstengewässern gesunkenen Handelsschiffes, seine Fracht und viele Amphoren sind dort ausgestellt. Ende der sechziger Jahre hatten Taucher und Archäologen die unzähligen großen und kleinen Fundstücke vom Meeresboden zutage gefördert und für die Ausstellung in den Burgräumen präpariert.

Bellapais ist ein idyllisches Dorf, das sich in der Region Kyrenia befindet. Die kleine Ansiedlung, im türkischen Teil Zyperns wurde 1198 von Augustinermönchen gegründet, die aus Jerusalem kamen und sich in der landschaftlich reizvollen Region in einer Abtei ansiedelten.


Die Felsen an der Steilküste 10 km südlich von Paphos, sind mehrere Felsstücke, die auf einem langen Kiesstrand liegen und ins Meer hinausschauen. Die griechische Mythologie besagt, dass an dieser Stelle die griechische Göttin der Schönheit aus dem Meer stieg, deshalb sind das die “Felsen der Aphrodite”.

Das Kloster des Agios Neophytos befindet sich etwa 9 km östlich von Paphos. Es wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von dem zyprischen Einsiedler und Schriftsteller Neophytos am Ende des malerischen Tals gegründet. Neophytos arbeitete eine Höhle aus dem Bergmassiv heraus, die mit einigen der schönsten byzantinischen Fresken aus dem 12. bis 15. Jahrhundert verziert ist.


In Paphos, wo einst Paulus vor dem römischen Stadthalter stand, wurden die „Königsgräber“ besucht. Hier wurden früher keine Könige beerdigt, sondern vielmehr bedeutende Persönlichkeiten aus der Region. Königsgräber bezieht sich auf die Größe der Anlage – eine grandiose Felsenstadt.


In der Nähe des Hafens in Paphos befindet sich eine bemerkenswerte Ausgrabungsstätte. Hier sind großartige Mosaikfußböden mit mythologischen Szenen zu sehen, die von Reiseleiterin Marianna wunderbar erklärt wurden.


Die Kirche der Panagia Chrysopolitissa befindet sich in Kato Paphos und wurde im 13. Jahrhundert auf den Ruinen der größten frühbyzantinischen Basilika Zyperns errichtet. Innerhalb der Anlage befindet sich die Paulussäule, an der der Apostel Paulus einer Legende nach mit 39 Peitschenhieben wegen Verbreitung der christlichen Religion bestraft wurde.

Im Zentrum Larnacas befindet sich die Lazarus-Kirche. Die prachtvolle, aus Stein gebaute Kirche ist ein bemerkenswertes Bauwerk byzantinischer Architektur. Nach seiner Auferweckung von den Toten durch Jesus Christus reiste der Heilige Lazarus nach Zypern. Er wurde durch die Apostel Barnabas und Paul zum Bischof geweiht und lebte 30 Jahre lang in Larnaca.


Die Kirche Panagia Angeloktisti (“von Engeln erbaut”) beinhaltet ein wertvolles Marienmosaik auf Goldgrund aus dem 6. Jh. Es handelt sich um ein auf Zypern einmaliges Werk, das nur mit den frühchristlichen Mosaiken in Ravenna vergleichbar ist.

Beim Besuch einer Ziegenfarm konnten die Reisenden bei der Herstellung des zypriotischen Halloumi-Käses aus Schaf- und Ziegenmilch zusehen und anschließend eine Kostprobe davon nehmen.

Im jungsteinzeitlichen Dorf Choirokoita fühlte man sich 9.000 Jahre zurückversetzt. Die Einraum-Rundhäuser wurden mit schweren Steinen aus dem Flussbett erbaut.

Der letzte Tag der Studienreise endete mit einem ausgiebigen Frühstück. Bei herrlichem Sonnenschein konnte man in der schönen Hotelanlage relaxen, bevor der Transfer zum Flughafen Larnaca anstand.

Alles in allem eine wunderschöne, beeindruckende Reise mit vielen Entdeckungen, sehr gutem Essen und einer angenehmen Gemeinschaft.

Alle Teilnehmer bedankten sich bei Pfarrer Norbert Heide für die perfekt geplante und interessante Studienreise nach Zypern und die täglichen Andachten; bei Busfahrer Christakis für die besonnene und umsichtige Fahrweise und bei Reiseleiterin Marianna für die professionellen und sehr kompetenten Ausführungen zu den imposanten Kulturschätzen und die faszinierende Schönheit der Insel.