Verhandeln statt Schießen

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Plakat zum Gießener Ostermarsch 2023

Ostermarsch-Aktionen in Gießen und Frankfurt

 

“Verhandeln statt Schießen”, so lautet das Motto der diesjährigen Ostermarsch-Aktion in Gießen zu denen das Friedensnetzwerk Gießen, der DGB Kreisverband Gießen und die Omas gegen Rechts Gießen alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme aufrufen. 

Schon traditionell findet am Ostersamstag in Gießen eine Ostermarschaktion statt. Daher gibt es am 08.04.2023 um 11 Uhr eine Auftaktkundgebung auf dem Hiroshimaplatz in der Katharinengasse. Um 12.00 Uhr folgt dann ein Demozug durch die Gießener Innenstadt mit dem Ziel Landgraf-Philipp-Platz, wo vor dem dortigen Kriegerdenkmal um 13.00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet. Zu der Aktion rufen der DGB Kreisverband Gießen und das Gießener Friedensnetzwerk auf.

Am Ostermontag, den 18.04.2022, finden die hessischen Ostermärsche traditionell mit der zentralen Veranstaltung in Frankfurt ihren Abschluss. In mehreren Sternmärschen laufen die “Ostermarschierer” zum Frankfurter Römer, wo um 13.00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet. Alle Interessierten aus Gießen, die mit nach Frankfurt kommen möchten, treffen sich um 09.00 Uhr am Gießener Bahnhof. Gemeinsam geht es mit dem Zug nach FFM, wo um 11.00 Uhr vor dem US-Generalkonsulat (Gießener Straße/ Ecke Marbachweg) der Demozug zum Römer startet.

Kontakt zum Gießener Friedensnetzwerk gibt es auch per Mail an Giessener-Friedensnetzwerk@web.de.

Plakat zum Gießener Ostermarsch 2023
Plakat zum Frankfurter Ostermarsch 2023

 

Nachfolgend der Aufruf zum Gießener Ostermarsch:

 

Kriege beenden – Den Frieden gewinnen

Der Krieg in der Ukraine zeigt wie unter einem Brennglas, dass die auf das Recht des Stärkeren setzende Politik der Regierenden nicht in der Lage ist, die drängenden Probleme der Menschheit zu lösen. Die Fortsetzung dieser Politik eskaliert die Situation weiter mit der Gefahr eines dritten Weltkrieges und des Einsatzes von Atomwaffen. Daher sind verstärkte Forderungen für Verhandlungslösungen und für eine multilaterale Weltfriedensordnung dringend erforderlich. Wir brauchen eine grundsätzliche Wende hin zu einer strikt zivilen und international solidarischen Politik!

Die zunehmenden globalen Klimaprobleme erfordern eine andere Sicherheitspolitik. Dazu sind Kooperation und gemeinsame Investitionen zwingend notwendig.

Stoppt die Aufrüstung Deutschlands und der NATO

Eine große Mehrheit im Bundestag nutzt den Krieg als Vorwand für ein gigantisches, von einigen seit langem geplantes Aufrüstungsprogramm, mit dem Deutschland einen der weltweit größten Rüstungsetats haben wird. Besonders die Anschaffung der atomwaffenfähigen Kampfflugzeuge erhöht die Gefahr eines nuklearen Krieges; diese ist derzeit höher als im Kalten Krieg.

Internationale Zusammenarbeit statt Konfrontation

Der Krieg ist nur durch Verhandlungen ohne Vorbedingungen lösbar. Die Waffen müssen schweigen. Die drohende Eskalation des Krieges – bis hin zu einem dritten Weltkrieg – muss unbedingt verhindert werden. Wer weiter auf Waffenarsenale, wirtschaftliche Konkurrenz und Großmachtrivalität setzt, verweigert die gemeinsame Bewältigung der größten Herausforderung unserer Zeit: der Klimakatastrophe.

Wir stehen auf der Seite derer, die die Logik des Krieges durchbrechen wollen, zum Beispiel durch zivilen Widerstand, gewaltfreie Aktionen, Desertion oder Kriegsdienst-verweigerung. Alle Menschen, die sich dem Krieg entziehen möchten, müssen Schutz durch humanitäre Visa und Asyl finden.

Kommt mit zum Ostermarsch und fordert mit uns:

  • eine sofortige Waffenruhe im Ukraine-Krieg und Verhandlungen für Zusammenarbeit und gemeinsame Sicherheit
  • die Eskalation der Waffenlieferungen stoppen. Jetzt!
  • Stopp der militärischen Aufrüstung Deutschlands, stattdessen Geld für Bildung und Soziales
  • keine neuen Mittelstreckenraketen nach Europa und die Auflösung des für deren Einsatzleitung vorgesehenen US-Hauptquartiers in Wiesbaden
  • die Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesregierung und den Abzug aller US-Atomwaffen aus Büchel
  • Klimaschutz und globale Gerechtigkeit durch umfassende internationale Kooperation

Abrüsten statt aufrüsten

Christian Momberger
- Dipl. Geograph, Steuerfachwirt - Vorstandsmitglied: DLRG GI, Regatta-Verein GI - Interessen: Politik, Gesellschaft, Schwimmen, Skifahren, Briefmarken, Rudern, Gesellschaftsspiele

2 Kommentare

  1. Seit den 70ern – zuerst sehr aktiv; jetzt eher als wohlwollend beobachtend – bin ich bei den Ostermärschen dabei. Es wird den oder die Eine/n oder Anderen beim Durchlesen des zu Grunde liegenden Aufrufes ein gewisses Erstaunen hervorrufen: Wie kann in den Zeiten des russichen Überfalles auf die Ukraine so ein kurzer Aufruf nur zustande kommen. Ich vermute auch deswegen so kurz, weil sich die Aufrufer zu der Ukraine nicht einigen konnten.

    Dazu muss mann / frau wissen, dass die Märsche schon seit den 50er Jahren von einem sehr breiten Bündnis von Kriegsgegnern bzw. Friedensfreunden getragen wurden.*

    Natürlich sind sich die zu diesem Anlass zusammen gekommenen Menchen in ihren politischen Einsichten nicht einig. Das macht auch nichts, denn es reicht ja in dem so genannten “gemeinsamen Nenner” zusammen agieren zu können.

    Ich persönlich würde den Ostermarschaufruf 2023 anders formulieren. Aber das zählt nicht.

    In den 70ern sind wir zu Tausenden drei Tage nach Frankfurt “gezogen” – heute müssen wir eben so wischi – waschi -Aufrufe verabschieden, damit noch am Ostermontag zum Abschluss ein paar Tausende zusammen kommen.

    Wer seine eigene Position nicht vertreten sieht, sollte das deutlich sagen, aber trotzdem teilnehmen, denn wenn es noch weniger Ostermarschierer werden, fällt die breitere Medienresonanz auch noch weg.

    Mit anderen Worten; ich werde mit zusammen gekniffenen Mund weiter dabei sein.

    * Kriegsgegner sind Menschen die nicht prinzipiell gegen Krieg sind.
    Friedensfreunde lehnen jeden Krieg ab.