Der Osterhase besucht die Einkaufszentren

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Frühling und Ostern sollen den Handel zum Erblühen bringen. Und da und dort geben sich die Konsumtempel und Einkaufszentren auch viel Mühe, die entsprechende Atmosphäre zu schaffen. Hier handelt es sich um eines der ca. 370 deutschen “Market-Places” der ECE-Group, gegründet von Versandhauspionier Werner Otto im Jahre 1965. Auch dieses hier war in  den Hochzeiten der Corona-Pandemie über lange Zeiten dunkel und die Läden geschlossen, außer der Lebensmittel-Supermarkt, die beiden Drogerien und die Apotheke. So gab es in der Pandemie Gewinner und Verlierer. Leerstände gab es in dem Zentrum auch vor Corona immer wieder mal. Auch jetzt stehen auf jeder der drei Etagen regelmäßig etwa 2 Läden leer. Der letzte Fall ist die Insolvenz der Schuhkette Reno, die gerade noch die letzten Reste aus den Regalen verscherbelt. Man kann also nicht unbedingt behaupten, daß das Konzept der Einkaufszentren zeitgemäßer und sicherer wäre, als das von Galeria-Karstadt-Kaufhof.Zumindest der Eigentümer dieses aktuellen Problemfalls, René Benko, ist bislang gut damit gefahren. Laut wikipedia schätzt Forbes sein Vermögen in 2021 auf 5,6 Mrd. Dollar. Laut dem österreichischen Wirtschaftsmagazin Trend betrug sein Vermögen im Jahre 2014, bei der Übernahme von Karstadt, noch etwa 850 Mio Euro. Die Beschäftigten verzichteten auf Tariflöhne, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.Nichtsdestotrotz kämpfen alle Städte, große und kleine, gegen die Verödung der Innenstädte und Leerstände. Oft wird es auf die Expansion des online-Handels zurückgeführt. Vielfach wird aber auch festgestellt, dass die Vermieter die Läden und Geschäftsräume lieber leerstehen lassen, als die Mieten zu senken. Auch bei etlichen der jetzt geschlossenen Galeria-Karstadt-Häuser wird das festgestellt.Man darf gespannt sein, wie sich das alles weiter entwickelt. Auf jeden Fall haben zur Zeit viele Besucher, vor allem Familien mit Kindern, des Einkaufszentrums ihre Freude an der Dekoration, zumal jetzt auch noch ein Begleitprogramm mit Ostereierbemalen, Lämmchen backen und Kasperletheater startet.

 

 

Kurt Wirth
Ex-Gießener, Weltbürger, Bürgerreporter seit 2012, interessiert an Natur, Wandern, (Inlands-)Reisen, aber auch an Geschichte, Zeitgeschichte, Politik.