+++ IMMER NOCH GESCHOCKT +++

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In vielen Jahren Tierschutz haben wir schon viel gesehen. Viele menschliche und tierische Schicksale kreuzten schon unseren Weg. Und so sind wir auch nicht mehr leicht zu erschüttern.
Doch was wir vor wenigen Wochen erleben mussten und nun doch öffentlich machen möchten, übertrifft so vieles, was wir schon erlebt haben.

Als unsere Mitarbeiterin morgens in unser Fundtierhaus schauen ging, ob irgendjemand nachts ein Fundtier dort reingesetzt hatte, fand sie dort zwei verängstigte Hunde vor.

Lichtes Fell und Windeln, die ihnen mit Gaffa Tape um den Körper gebunden waren – das ganze Fundtierhaus stank. Anbei befand sich eine Nachricht der Polizei, bei wem wir uns melden sollten wegen der beiden Hunde.

Nachdem wir die kleinen Mischlinge in ihr Zimmer gebracht haben, lösten wir die Windeln. Diese müssen sie schon tagelang getragen haben. Kerry und Darko hatten durch die Windeln schon wunde Stellen. Die Zähne waren vor Zahnstein kaum noch erkennbar. Kerry hatte zudem einen gebrochenen Kiefer.

Was müssen die beiden Kleinen wohl erlebt haben? Und welche Schmerzen mussten sie haben?

Wir meldeten uns bei der angegebenen Telefonnummer. Es war der Sohn des Eigentümers. Sein Vater sei dement und er bat uns, Darko und Kerry zur Pflege bei uns aufzunehmen. Auf den Zustand der Hunde angesprochen, fand er diesen nicht so schlimm.

Aufgrund des Gesundheitszustandes des Besitzers können wir ihm keinen Vorwurf machen. Aber warum hat sein Sohn, der ihm direkt gegenüber wohnt, nicht gehandelt. Waren sie ihm egal? Oder hat er wirklich nicht gesehen, wie es Darko und Kerry ging?

Nach einigen Verhandlungen wurden uns die Beiden dann ganz übereignet, denn schnell war klar, die Beiden sollten nicht weiter so leben müssen. Sie sollten die medizinische Versorgung und die Pflege bekommen, die ihnen schon so lange verwehrt war.

Leider konnten wir Darko nicht mehr helfen. Er brachte neben dem schlechten Pflegezustand auch so viele medizinische Probleme mit sich, die wohl zu lange unbehandelt blieben. Er starb kurz darauf.

Kerry ist dann auf eine Pflegestelle gezogen. Ihn in seinem Zustand alleine in einem Tierheimzimmer sitzen zu lassen – das konnten wir nicht. Zudem benötigte er eine Operation des Kiefers, um ihm ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Doch in seinem Zustand war die OP zunächst nicht möglich.

Inzwischen ist die OP erfolgt und er hat so auch gut weggesteckt. Allerdings ist er immer noch nicht ganz über dem Berg. Daher möchten wir euch um ganz viele gedrückte Daunen bitten!

Wir möchten ihm doch gerne zeigen, dass es Menschen gibt, die für ihn da sind. Menschen, die möchten, dass er schmerzfrei seine hoffentlich noch lange letzte Zeit erleben darf. Menschen, die ihm lieben, ihn kraulen und ihm ein sicheres Umfeld bieten.

Bekommt Kerry eure Daumen?

Tierschutzverein Gießen und Umgebung e.V.

Mitgliedsverein DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND e.V.

Vixröder Straße 16

35396 Gießen

Telefon: 0641/5 22 51

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