Wanderberg Hauchenberg

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Blick von der Höflealp über Diepolz auf den Grünten (li.) und den Allgäuer Hauptkamm über Oberstdorf

Der Hauchenberg ist nicht nur ein gern besuchter Wanderberg, sondern auch ein ausgesprochener Seniorenwanderberg. Der langgezogene Rücken in der Allgäuer Voralpenlandschaft erstreckt sich zwischen Niedersonthofen und gleichnamigem See und Missen-Wilhams und Weitnau mit Waltrams. Die größte Höhendifferenz und Steilheit zur Besteigung hat man vom Weitnauer Tal, der Nordseite, zu bewältigen:  von 800 m auf 1.250 m. In meinem Fall gings mit dem Auto von Niedersonthofen über Mähris, Rieggis und Freundpolz nach Diepolz, heute ein Ortsteil von Immenstadt auf 1000 m Höhe auf der sonnigen Südseite des Hauchenbergs. Dort gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten, auch wegen des dort befindlichen Bergbauernmuseums und dem Langlaufparadies Knottenried im Winter. Diepolz war, so lange es eine Pfarrei gab, die höchstgelegene Pfarrei in  Deutschland. Der Friedhof an dem schlicht-schmucken Kirchlein ist noch in Betrieb.

Rasch ist man von der Kirche über die zum Bergbauernmuseum gehörende Höflealp über Wiesen und lichte Baumgruppen auf dem Grat des Hauchenbergs. Wenn es Schnee hat, wie vergangene Woche, dauert es natürlich etwas länger. Die Trampelpfade waren aber überall festgetreten und für Touren- oder Langlaufski wäre es wiederum zu wenig Schnee gewesen. Aber auch dafür ist ansonsten der Hauchenberg eine gute Empfehlung.

Dann geht es,  überwiegend im Wald, etwa 1 km immer auf der Höhe nach Westen zum  20 m hohen Aussichtsturm, dem Alpkönigsblick. Eigentlich wäre ein solcher Turm gar nicht erforderlich – man hat da auch ohnehin eine prachtvolle Aussicht. Nur im Westen verdeckt die nahe gelegene Waldspitze den Blick zum Bodensee und der Schweizer Säntis-Berggruppe. etwa 200 m weiter westlich auf dem Grat steht das Gipfelkreuz. Von dort könnte man etwa 1 Std. immer weiter auf gleicher Höhe den Grat nach Westen wandern, zum Bockerstein und Räuberhöhle. Hier tritt eindrucksvoll das Nagelfluhgestein zu Tage, aus dem der Hauchenberg besteht. Und von dort geht es nach allen Seiten steil bergab nach Missen, Wilhams oder Weitnau.

Ich gehe vom Aussichtsturm südseitig den Hang hinab zur Klings Hütte (eine Alpe mit Bewirtung, jedoch von 1.November bis 1.Mai geschlossen) und weitere 200 m abwärts um dann wieder auf Niveau durch den Wald zurück zur Höflealp zu wandern. Auch diese ist den Winter über geschlossen, und 2.April bis 5.Nov. geöffnet.

Weitere Details und Erläuterungen zum Panorama siehe die Unterschriften nachfolgender Fotos.

Der Aussichtsturm, genannt Alpkönigsblick. Alpkönig war Carl Hirnbein aus Weitnau, der im Allgäu im 19.Jhdt. die Milchwirtschaft einführte.
Blick vom Turm südwärts ins obere Illertal und Oberstdorf. Links als Vorposten der Grünten.
Blick nach Südwesten der Nagelfluhkette entlang. Ganz hinten Säntis und Altmann in der Schweiz
Hinten ebenfalls Säntis und Altmann
Blick Richtung Weitnau
am Turm startete ein Gleitschirmflieger. War schon weit weg, bis ich die Kamera bereit hatte. Etwas rechts der Bildmitte.
Blick nach Nordosten: letzte Höhe links vor Kempten der Blender.
an der Klings Hütte, 200 m unterhalb des Aussichtsturms. Blick nach Süden, oberes Illertal.
Klings Hütte mit Stuiben und Sederer Stuiben in der Nagelfluhkette
Stuiben und Sederer Stuiben
Blick ins obere IIlertal und Allgäuer Hauptkamm hinter Oberstdorf
Die Nagelfluhkette von der Höflealp aus: v.li. Immenstädter Horn, Gschwender Horn, Stuiben, Sederer Stuiben, Buralpkopf, Gündleskopf, Rindalphorn, Hochgrat
Blick von der Höflealp über Diepolz auf den Grünten (li.) und den Allgäuer Hauptkamm über Oberstdorf
ebenfalls bei der Höflealp
wieder am Heimweg: Niedersonthofer Kirche und hinten re. der Grünten
Niedersonthofen und Niedersonthofer See

 

 

 

Kurt Wirth
Ex-Gießener, Weltbürger, Bürgerreporter seit 2012, interessiert an Natur, Wandern, (Inlands-)Reisen, aber auch an Geschichte, Zeitgeschichte, Politik.