Holzheim – „Die Hütte ist voll!“ stellte Dienstagabend der Holzheimer Ortsvorsteher Daniel Jung mit Freude fest, als er die Besucher zur „Bürgerinformationsveranstaltung zum Bau einer Sport-, Kultur- und Freizeitanlagen im Pohlheimer Stadtteil Holzheim“ in der „Kulturellen Mitte“ in Holzheim begrüßte und besonders den Pohlheimer Bürgermeister Andreas Ruck, den Präsidenten des TV 1905 Mainzlar e.V., Stefan Naumann und vom Verein „Gießener Land“ die Regionalmanagerin Anette Kurth willkommen hieß.
Er dankte dem Vorsitzenden des Tennisverein Holzheim, Christian Görlach, der diesen Informationsabend detailliert vorbereitet hatte.
Vor eineinhalb Jahren, mitten in der Pandemiephase entwickelte Tino Beutel die grundlegende Idee zu diesem Projekt, da die Aktivitäten aller Vereine in geschlossenen Räumen untersagt waren. Vereine wie der Musikzug oder der Gesangverein übten bei guten Witterungsverhältnissen „open air“ oder die Gymnastikfrauen nutzten die asphaltierte Fläche des Tennisplatzes.
In einer vielfältig gestalteten Freizeitanlage könnten verschiedene Sport- und Freizeitaktivitäten kontinuierlich in frischer Luft von allen Menschen ausgeübt werden, so die „Vision“ von Tino Beutel. Dazu komme die Nähe zur Grundschule, die diese Anlage zum Teil für Schulsport oder andere Veranstaltungen nutzen könnten.
Stefan Naumann berichtete von der Entstehung des „Aktivpark-Lumdatal“ (www.aktivpark-lumdatal.de), der auf einem brachliegenden Sportgelände gebaut und im September 2022 eröffnet wurde. Er teile mit, dass es kein einfaches Projekt war, diese Generationen übergreifende Sportstätte für Jedermann zu realisieren. „Diese Projekt hat sich trotz aller Hürden gelohnt, denn nach der Eröffnung wurden wir überrannt“, berichtete Naumann.
Besonderen Anteil am „Aktivpark-Lumdatal“ hatte Anette Kurth, die Naumann während der Planungsphase kennenlernte. Sie habe den ehrenamtlichen Planern und Bauwilligen entscheidende Ratschläge zur Vorgehensweise, Finanzplanung und der Beantragung von Zuschüssen gegeben.
Anette Kurth ergänzte die Ausführungen Naumans und findet es toll, dass es in Holzheim eine neue Idee für eine Freizeitanlage gebe. In Holzheim könne sich ein Freizeitprojekt entwickeln, mit ähnlicher Strahlkraft in die Region wie der Aktivpark-Lumdatal oder der Bürgerpark in Lich. In den nächsten fünf Jahren könne der Verein Gießener Land aus dem LEADER Programm 5,25 Millionen Euro Fördergelder verteilen. Einzelne Projekte würden durchschnittlich mit 60 bis 75 Prozent gefördert, wobei der Förderhöchstbetrag zwischen 200 hundert Tausend und 500 hundert Tausend Euro erreichen könne.
Gut für eine Projektförderung würde sich sowohl eine finanzielle Beteiligung der Stadt Pohlheim als auch Unterstützung der Ehrenamtlichen durch das städtische Bauamt und den Bauhof auswirken.
Bürgermeister Andreas Ruck äußerte sich am Mikrofon zur Planung und ist begeistert von dieser genialen Idee, Freizeitaktivitäten Generationen übergreifend an einem Ort zu bündeln.
Horst Biadala, der Vorsitzende des Bürgervereins, animierte die Anwesenden für dieses Projekt und hofft, das „aus einer kleinen Flamme, ein großes Feuer werde.“ Hier gebe es neue Möglichkeiten für eine Begegnungsstätte und kreative Vereinsarbeit. „Wir suchen Verbündete, um so ein Projekt zu stemmen, nicht nur für Holzheim, sondern für ganz Pohlheim.“
Albert Mehl, Vorsitzender des Sportvereins TV Holzheim, wies auf die räumliche Nähe zur defekten und daher gesperrten Schulsporthalle hin. Diese wurde in den vergangenen Jahrzehnten auch immer von Holzheimer Vereinen genutzt. Daher sollte ein Sporthallenneubau sinnvollerweise mit möglichen Synergieeffekten bei der Planung des neuen Multifunktionsgelände berücksichtigt und integriert werden.
Ortsvorsteher Jung dankte den Rednern für ihre Informationen und meinte:
„Es macht Spaß, nach vorne zu denken.“
Er leitete damit über zur Beteiligungsphase der Besucher. In Gesprächsrunden wurden verschiedene Themen in Gruppen diskutiert und Ergebnisse schriftlich auf farbigen Moderationskarten fixiert.
Jeweils eine Person aus den Tischrunden stellten die Ergebnisse zu den Themen wie Jugend, Sport, Kultur oder Senioren im Plenum vor und die Karten wurden an eine Leine als roter Faden angeheftet. Von verschiedener Seite wurde bedauert, dass Jugendliche und die Altersgruppe bis vierzig Jahre in der Veranstaltung fehlten und somit nicht zur Meinungsbildung an diesem Abend beitrugen.
Zum Ende der Veranstaltung fanden sich Teilnehmer zur Bildung einer Projektgruppe, die schon am kommenden Dienstag, 31. Januar 2023, im Gasthaus „Zur Linde“, nach der Singstunde des Gesangvereins „Harmonie“ ab 20.30 Uhr konkret am Projekt „Multifunktionsgelände Holzheim“ weiterplanen wird.
Interessierte, die ehrenamtlich mitarbeiten möchten, sind herzlich willkommen.