Hessischer Fahrgastpreis 2022/2023 jeweils an den Ersten Kreisbeigeordneten Marburg-Biedenkopf, Marian Zachow, sowie den Verkehrsgeographen Christoph Mehler verliehen.

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Bei der Preisverleihung am 14.01.2023 in Fronhausen – von links: Thomas Kraft (Landesvorsitzender PRO BAHN Hessen, Christoph Mehler, Verkehrsgeograph, Marian Zachow, Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Marburg-Biedenkopf, Werner Filzinger, Stellv. Landesvorsitzender. PRO BAHN Hessen.

Alle zwei Jahre vergibt der PRO BAHN Landesverband Hessen den „Hessischen Fahrgastpreis“. Mit ihm erfolgt eine Würdigung von Personen für die öffentliche Personenbeförderung Hessens in außergewöhnlicher Weise. Das Spektrum ist umspannend von teils unerwarteten Leistungen im Alltag bis hin zu gesellschaftlichem und politischem Engagement.

Am Samstag, den 14.01.2023 fand nun die Verleihung des Hessischen Fahrgastpreises 2022/2023 in Fronhausen (Lahn / Landkreis Marburg-Biedenkopf) statt. Man fand sich in der kleinen Güterhalle, einem Backsteinbau, welcher in privater Investition zu einem schmucken Veranstaltungsraum umgebaut wurde ein, welche direkt neben der Bahnstation liegt. Der Landesvorsitzende des PRO BAHN Landesverbandes Hessen, Thomas Kraft konnte Vertreterinnen und Vertreter aus Landes-, Kreis- und Gemeindepolitik aller demokratischen Parteien sowie des Verkehrswesens willkommen heißen, ebenso PRO BAHN-Mitglieder aus Hessen und anderen Bundesländern. Er führte auch durch das Programm des Nachmittags.

Den Fahrgastpreis 2022/2023 erhielt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Marian Zachow aus Stadtallendorf. Schon in seinem vorherigen Wirken, jedoch sehr intensiv seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 engagiert er sich in außerordentlicher Weise als hauptamtlicher Politiker für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), mit welchem er in Hessen und darüber hinaus die Spitzenstellung einnimmt.

Auf seiner Agenda ist das Vorantreiben der Untersuchungen zur Reaktivierung bzw. dem Wiederaufbau der Salzbödebahn (Weimar/Niederwalgern – Bad Endbach/Hartenrod) sowie die Ohmtalbahn (Kirchhain – Burg- und Nieder-Gemünden). Beide Projekte sind im Untersuchungs-verlauf im Zwischenfazit sehr erfolgversprechend.

Auch im Lokalbusverkehr, für welchen die Landkreise Verantwortung tragen, hat Marian Zachow Zeichen gesetzt. Zusammen mit seinem Mitarbeiterstab in der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft wurde in seiner Amtszeit der ÖPNV um rund 40% ausgebaut. Mehr geht immer und wird für die Verkehrswende und die Erfüllung der Klimaschutzziele auch notwendig sein. Marian Zachow hat die richtige Einstellung, um auch dies anzugehen.

Politisch Verantwortliche brauchen für ihr Wirken auch kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sonst kommt nichts zur Umsetzung. Im Bereich Schienenverkehr stellt die Kurhessenbahn den Löwenanteil auf den eingleisigen Nebenstrecken im Marburger Land. Ein junger Verkehrsgeograph, der seinerzeit bei dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn angestellt war, hatte die Idee des Wiederaufbaus der Salzbödebahn entwickelt, um die unnötigen Standzeiten der Züge im Bahnhof von Marburg aufzuheben. Daher zeichnen wir auch den Verkehrsgeographen Christoph Mehler aus, der heute in Nordrhein-Westfalen lebt und arbeitet. Mehler hat schon seit jeher den Blick für eine deutliche Ausweitung des Zugfahrplans auf den bestehenden Strecken und auch den gesamten ÖPNV. Sein Fachwissen hat er, auch gegenüber Verbänden und Initiativen, im Verlauf der letzten Jahre deutlich unter Beweis gestellt. Wegen seiner Einstellung, seinem Engagement und der Ausgangsidee zur Salzbödebahn erhält auch Christoph Mehler den Hessischen Fahrgastpreis 2022/2023.

Der PRO BAHN Landesverband Hessen möchte ein Zeichen setzen und insbesondere mit der Auszeichnung von Marian Zachow die Motivation verbinden, dass die Verkehrsdezernenten in anderen Landkreisen endlich mal anfangen, für die Verkehrswende zu denken, zu planen und zu handeln.

Mit einem Fachvortrag umrahmte der Bahnexperte Hans Leister aus Berlin die Veranstaltung. Der Fachmann gehört zu einem der Schöpfer des Deutschlandtakts. Seit 2008 ist man initiativ unterwegs, um die Bahn in Fernverkehr und Nahverkehr deutschlandweit in einen Takt zu bringen. Hans Leister ging auf die Geschichte ein, bezog sich auf den gerade im Werden befindlichen vierten Gutachterentwurf und dass seitens des Bundesgesetzgebers der Deutschlandtakt als Verwirklichungsziel festgeschrieben ist.

Grußworte sprachen der Kreisbeigeordnete des Landkreises Gießen, Christian Zuckermann (Grüne), der die Zusammenarbeit mit Zachow in den ÖPNV-Gremien herausstellte. sowie der Landtagsabgeordnete Horst Falk (CDU).

Der Kreisbeigeordnete Marian Zachow machte zum Schluss mit dem Beitrag „Gamechancer Deutschlandtakt“ deutlich, wie wichtig es ist, die Idee des Deutschlandtakts auch in jeder Kommune, in jedem Landkreis ernst zu nehmen und in praktische Politik umzusetzen. Denn wenn dieser in ein paar Jahren umgesetzt wird, dann verändert sich Mobilität bis vor die Haustür, bis zur einzelnen Schule, nachhaltig.

Der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Marburg-Biedenkopf macht es vor, wie man nachhaltige Verkehrspolitik in die aktive Politik einbringen kann. Zudem sind viele planende Verkehrsexperten unterwegs, um gesamtheitliche Konzepte auf das Gleis zu bringen. Die Inaktivität und Verhinderung des Ausbaus und der Sanierung der Eisenbahninfrastruktur muss endlich als Landesaufgabe für das gesamte Land Hessen organisiert werden, wie dies im Landkreis rund um Marburg der Fall ist, so der PRO BAHN Landesvorsitzende Thomas Kraft.