Herausforderungen gemeistert – keine Entspannung der Lage in Sicht

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Über 100 der insgesamt mehr als 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bilden auf dem Schiffenberg das Erkennungszeichen der Tafeln, ein Besteck in einem Kreis.

Es war ein forderndes Jahr 2022 voller Sorgen, auch für die Tafel Gießen und Anna Conrad, seit einem Vierteljahr verantwortlich für allen Tafeln in Stadt und Landkreis. Doch jetzt, wenige Tage vor dem Start in ein neues Jahr, kann die für Fundraising, Spenden, Vorträge, Zusammenarbeit mit Unternehmen, Institutionen und Kommunen zuständige Conrad aufatmen. Die Tafel Gießen hat die Herausforderungen gemeistert. Durch die Unterstützung von ganz vielen kleinen wie großen Spenden, der Politik und nicht zuletzt vieler heimischer Firmen konnten die rasant steigenden Preise für Energie, Benzin und anderer unabwendbarer Kosten abgefedert werden.

Es ist Anna Conrad daher zum Abschluss des Jahres ein tiefes Anliegen, allen Förderern der heimischen Tafelarbeit noch einmal ein großes Dankeschön zu sagen: „Als ab dem Frühjahr die Zahlen der Bedürftigen rasant stiegen und die Kosten für die Arbeit der Tafel geradezu explodierten, habe ich ehrlicherweise einige schlaflose Nächte gehabt. Dank der großartigen Hilfsbereitschaft ganz vieler Menschen und Institutionen können wir heute aber mit Zuversicht und Kraft ins das kommende Jahr schauen. Dafür möchte ich Dank sagen.“

Insbesondere ist es Anna Conrad an dieser Stelle ein Anliegen, den mehr als 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz und den Monatspaten für deren Engagement zu danken. Die Firmen depant Bauträger, Hydroflex Reinraumreinigung, das Restaurant Knossos, der Entsorger Kreiling, die Gastronomie Kloster Schiffenberg, Sparkasse Gießen, der Automobilzulieferer Tucker Stanley Engineered Fastening und der Verpackungsmaschinenhersteller Rovema haben über ihre Netzwerke und über zahlreiche Aktionen während des gesamten Jahres entscheidend dazu beigetragen, dass die Tafel Gießen die Herausforderungen dieses besonders anstrengenden Jahres meistern konnten.

Für das Jahr 2023 erwartet die Tafel-Chefin keine spürbare Entspannung der aktuellen Situation. Conrad weiß, dass ohne viele kleine und große Spenden die Tafel Gießen auch künftig nicht existenzfähig ist. Jede finanzielle Unterstützung ist deshalb nach wie vor wertvoll. Außerdem werden aktuell weitere Helferinnen und Helfer gesucht. Informationen über die Arbeit der Tafel Gießen und die Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren gibt es im Internet unter www.tafel-giessen.de oder telefonisch unter 0641-2503076. Das Spendenkonto lautet: Diakonisches Werk Gießen, IBAN: DE58 5135 0025 0200 5135 08, Verwendungszweck: Spende Tafel Gießen.

1 Kommentar

  1. Dieser Jahresbericht wäre ein längerer Kommenatar wert; da ich weiss, dass auf dieser Plattform längere Kommentare nicht gelesen werden beschränke ich mich auf drei Aspekte und kommentiere eher im Telegrammstil.

    1. Im Artikel steht:

    (…..) ” „Als ab dem Frühjahr die Zahlen der Bedürftigen rasant stiegen und die ….” (…….)

    Schon seit Jahren unterläßt es die Tafel konkrete Zahlen was die Anzahl der “Kunden” (mir unverständlich bleibende Beschönigung – von der Politik arm Gemachten wäre korrekter), der als Berechtigten schon Anerkannte, der Menschen in der Anerkennungswarteschleife und die der vermuteten Berechigte (es ist ja bekannt, dass viele Mitbürger sich schämen betteln zu gehen, lieber hungern sie …) zu veröffentlichen. Ich gehe davon aus, dass sie damit die Politiker des momentan herrschenden Blockes aus der Schusslinie nehmen wollen.

    2. Im Artikel steht:

    (…..) ” Durch die Unterstützung von ganz vielen kleinen wie großen Spenden, der Politik und nicht zuletzt vieler heimischer Firmen ……” (……)

    Ich musste das zweimal lesen. Nimmt die Tafel wirklich Geld oder Sachleistungen von Seiten der Politik an???? Das kann doch nicht sein. Gut die Zivilgesellschaft ist aufgeforderet hungernde Menschen zu unterstützen. Aber meiner Meinung nach sollten Tafeln “soviel Arsch in der Hose haben”, dass sie kein Geld von denen nehmen, welche für ihre sicher nicht einfache Arbeit verantwortlich sind. Mag aus taktischen Gründen die Tafeln davon Abstand nehmen die Verursacher beim Namen zu nennen. Das ist die eine Seite. Aber sich selber so zu erniedrigen, dass mann / frau auf dieses P….. zurück greift, zeugt meiner Meinung nach von einer gewissen moralischen Verkommenheit.
    Oder etwas weniger scharf formuliert: Bitte liebe Tafelleute, denkt einmal darüber nach, ob ihr da nicht eine klare Grenze einziehen wollt.

    3. Im Artikel steht:

    (…….) “Für das Jahr 2023 erwartet die Tafel-Chefin keine spürbare Entspannung der aktuellen Situation.” (…….)

    Danke, dass sich hier Gedanken gemacht werden, wie die Zukunft aussehen wird. Was mir persönlich fehlt ist dabei eine Aussage nach “dem Ende der Fahnenstange”. Soweit ich das der Presse bzw. den Medien entnehmen kann, können die Tafeln in der BRD bei weitem nicht mehr den Hungernden mit kostengünstigen Lebensmittel versorgen. Spätestens dann müßten doch die Tafeln gegen die aktuelle Politik des herrschenden Blockes vorgehen.