Lob und Tadel für Busecker Radfahr-Bedingungen – Verkehrspolitische Radrundfahrt schaut genau hin

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Hans Zessin begrüßt die Radelgruppe auf dem Anger.

Die Initiative „Verkehrswende in Buseck“ hatte am 4. Verkehrswendetag zu einer verkehrspolitischen Radrundfahrt durch Buseck eingeladen und 30 Personen radelten mit. Bei dieser Radverkehrsschau wurde die Tauglichkeit von 25 konkreten Stellen in Großen-Buseck, Alten-Buseck und Trohe geprüft. Ziel war es, einen detaillierten Prüfkatalog mit Informationen zu aktuellem Zustand, Hintergründen und erforderlichen Maßnahmen für die verantwortlichen Personen und Gremien in Buseck zu erstellen.

Verlauf:

Auf einer Strecke von 16 km wurden innerhalb von drei Stunden 15 Stationen angeradelt, an denen unterschiedliche Personen knapp in die aktuelle Situation und die Hintergründe von 25 Problemstellen eingeführt haben. Anschließend wurde jeweils nach einem prägnanten Gesamturteil gefragt, das die Anwesenden spontan abgaben und das mittels eines drehbaren überdimensionierten Daumens bildlich angezeigt wurde: „Daumen hoch“ für Lob, „Daumen quer“ für Verbesserungen sind festzustellen, aber es gibt noch etwas zu tun, und „Daumen runter“ für Ungenügend!“

Die referierenden Personen waren als Anwohner:innen und durch ihre jeweilige Expertise qualifiziert und gehörten unterschiedlichen Gruppen und Parteien an. Alle vier Fraktionen der Busecker Gemeindegremien waren vertreten.

Beispiele:

Auf der Zeilstraße erläuterte Anita Kraft den Verlauf des Hessen-Radweges R7: Durch die Anbindung an die Rosenstraße sei eine schon länger geforderte Schulweg-Route zur IGS jetzt ermöglicht, aber noch nicht gut und sicher zu fahren. Auch stehe die Umwidmung von Rosen- und Bergstraße als „Fahrradstraßen- Anlieger frei“ noch aus. (Daumen quer!) Ein „Daumen hoch!“ gab es an gleicher Stelle für die Einrichtung einer Tempo30-Zone ab dem Ortseingang. Deutlich verbessert, aber immer noch zu gefährlich ist die Einfahrt der Tulpenstraße in die Zeilstraße. Schon die vielen Scherben auf der Straße zeigen die weiter bestehende Gefahr an dieser Stelle. Die rote Markierung des Radweges und die Mittelinsel seien zwar ein Fortschritt, aber es fehle an dieser Stelle noch ein Stop-Schild und eine Bodenwelle für den Verkehr aus der Tulpenstraße („Daumen quer, leicht gesenkt!“)

Daumen hoch!“ gab es u.a. auch für die Lastenrad-Leihstationen und die Fahrradstraße in der Bahnhofstraße.

Daumen runter!“ wurde u.a. am Schützenweg gezeigt, weil die für diese Strecke vor 24 Monaten beschlossene Fahrradstraße immer noch nicht realisiert wurde. Auch am Rinnerborn gibt es außer guten Worten bislang keine Fortschritte. Und ebenfalls die Situation am Schwimmbadgässchen ist ungenügend. Auf den Kreisverkehr an der gefährlichen Kreuzung Schützenweg/Bismarckstraße wird weiter dringlich gewartet.

Auch die Radabstellanlagen an der Strecke wurden geprüft. Egal ob öffentlich oder privat: Keine einzige fand Anerkennung. Selbst die neu errichteten Fahrradständer waren “Felgenbrecher” oder hatten andere Mängel. Und die kleine Anlage von  Aldi, die zunächst technisch ausgereift erschien, kann Schäden an Fahrrädern verursachen. Die freundlichen Filialleiter von Rewe und Edeka stellten sich der Kritik und

informierten über geplante Verbesserungen.

Die Initiative „Verkehrswende in Buseck“ bittet die Bevölkerung zur Teilnahme am ADFC-Fahrradklimatest 2022, mit dem alle Radelnden die Situation in Buseck per Fragebogen bewerten können: www.fahrradklima-test.adfc.de

Kontakt: verkehrswende-buseck@web.de