Die Welt gehört dem, der sie genießt. Giacomo Leopardi
Unser einwöchiger Aufenthalt in Rottach-Egern am Tegernsee war wieder eine Reise wert. Nun hatte es endlich geklappt, denn wegen der Corona-Pandemie mußten wir im Sommer 2020 unseren Urlaub stornieren und absagen.
Wie heißt es so schön: “Aufgeschoben ist nicht aufgehoben”. Bei unserer Ankunft im >Gästehaus beim Schneck< wurden wir von Elisabeth Höß und Mutter mit einem herzlichen “Grüß Gott” empfangen. Unsere Vermutung lag richtig: Das Gästehaus, am Rande des süd-bayerischen Ferienortes am Tegernsee, liegt in sehr ruhiger Lage, unmittelbar an die Wiesen des angrenzenden Bauernhofs. Vor allem das im 1. OG gelegene Gästezimmer im ländlichen Stil mit Balkon hat uns gleich gut gefallen. Das reichhaltige Frühstück im gemütlich eingerichteten Aufenthaltsraum mundete sehr und gab uns einen perfekten Start in jeden Urlaubstag.
Vom Balkon hatten wir einen wunderbaren Blick auf die umliegende Berglandschaft und auf das Wahrzeichen des Tegernseer Tales – den Wallberg. In kurzer Zeit erreicht man bequem zu Fuß – die Ortsmitte von Rottach-Egern mit seiner gepflegten Kuranlage am Tegernsee.
Region Tegernsee
2 km breit und 6 km lang breitet sich der Tegernsee – umrahmt von der Kulisse der bayerischen Alpen aus. Der See entstand vor 18.ooo Jahren, als die Tegernseerzunge des Inn-Gletschers ein Becken zwischen die Berge fräste, das sich später mit Wasser auffüllte.
Der Teegernsee zählt zu den beliebtesten Ausflugsziele im bayerischen Oberland. Das Ufer ist im Gegensatz zu vielen anderen oberbayerischen Seen fast vollständig öffentlich zugänglich, an manchen Stellen mit Schilf bewachsen. Man findet jedoch zahlreiche Badestellen und Strandbäder. Die langgezogene des Sees, die auf seine glaziale Entstehung zurückgeht, wird lediglich durch zwei große Buchten im Süden und die Ringseeinsel unterbrochen.
Bereits die Mönche des ehemaligen Benediktinerklosters, welche im 8. Jahrhundert in Tegernsee gegründet wurde, schätzten die reizvolle Landschaft des Sees – das tiefblaue Wasser, die blühende Natur und die voralpine Landschaft, deren Anblick einen rasch zur Ruhe kommen lässt.
Nicht umsonst ist der Tegernsee ein derart beliebtes Ausflugziel. Wandern, Baden, Surfen, Segeln, Skifahren – für Freizeitsportler bieten sich hier allerhand Möglichkeiten. Beliebt ist der Seerundweg, der als Wander- und Radweg um das Gewässer führt.
Viel Spaß und Freude
wünscht Heiner Klose – Schwedendorf in Grünberg
Hier nun mein ausführlicher Bilderreigen
Aufgrund des katholischen Feiertags Mariä Himmelfahrt – spielte eine Rottach-Egerner Bläserkapelle flotte Weisen im Musik-Pavillon der Kuranlagen.
Schiffe der Tegernsee-Flotte beenden ihren Tagesablauf und erreichen gleich die Anlegestelle an der Seestrasse.
Rad- und Wanderrundweg Tegernsee – hier beginnt meine Radtour von den Kuranlagen Rottach-Egern in Richtung Ringsee – Altwiesee – Badwiesee …
Fast wieder am Ausgangspunkt. Eine wunderschöne -22 km lange Panorame – Seerunde `mit dem Radl` – die meist direkt am Ufer entlang führte – ging zu Ende.
Gleich im Anschluss meiner See-Radtour – spät nachmittags, machte ich diese Aufnahmen.
Unser 3. Urlaubstag wird uns hoch zum Wallberg führen – hier schon einmal einige Bilder (noch) von unten.
`Auf geht`s ! hoch zu >Bayerns Sonnenberg am Tegernsee< dem 1722 m hohen Wallberg. Uns blieb es jedoch vorbehalten, auf dem nicht allzu großen Plateau, im Bereich der Bergstation – zu verweilen. Obwohl der kreuzgekrönte Gipfel nicht allzufern lag, wäre es für “unser altes Semester” nicht gerade ratsam, die Mühen auf sich zu nehmen den Gipfel zu erklimmen, zumal auf dem schmalen Pfad, Trittsicherheit und festes Schuhwerk – das hatten wir – gefragt ist.
Zur Geschichte des Wallberg-Kirchleins
Am 2. Januar 1902 saßen im Wallberghaus Kooperator Joseph Stadler von Egern, Gastwirt Lorenz Bachmair von Weißach und sein Egerer Kollege Josef Höß, “in fröhlicher Wintersportstimmung” beisammen. Schon wurde 1890 auf dem Wendelstein – auf dem Wallberg ein kleines Gotteshaus erbaut. Ein Verein “Wallbergkirchlein” wurde bei der ersten Versammlung am 21. Februar 1903 gegründet. 1905 zählte der Verein bereits 700 Mitglieder. Der Verein wollte, dass das Kirchlein “als Schmuckkästchen des Tegernseer Winkels, mit bis nach Nord und Süd sichtbar” entsteht. Daneben gebe es auch praktische Gründe: Der Wallberg wird jährlich von ca. 8.000 Personen besucht.
Soweit erst einmal.
DIE SEELE BAUMELN LASSEN …
… das hatten wir uns an diesem Tag vorgenommen, als wir mit der Wallbergbahn oben auf 1620 m ankamen. Wir hatten einen roßartigen Fernblick über die Tegernseer Region und Südbayerische Bergwelt. Meine `beiden Damen´ ließen sich`s auf der Sonnenterrasse der Panoramarestaurants gut gehen. Meine Wenigkeit war mit dem Fotografieren beschäftigt. Beeindruckt war ich von den gelungenen Flugmanövern der Gleit- und Drachenflieger, die die meist hervorragende Thermik bei ihren Flügen nutzten. Für mich als Naturmensch war es ein Erlebnis, die artenreiche Fauna und Flora der Bergwelt von ihrer schönsten Seite zu erleben – dazu immer ein atemberaubender Blick ins Tal und auf die umliegende Bergwelt – wie auch meine Bilderreihe zeigt.
GLEITSCHIRMFLIEGEN
Es ist ein erhabenes Gefühl, frei wie ein Vogel die Erde aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Über den Tegernsee zu gleiten und das Panorama der Bergwelt von oben zu genießen – das sind Momente für die Ewigkeit. Zuerst geht es hinauf auf den Berg. Dann heißt es: Gleitschirm aufziehen, anlaufen und abheben in ein großes Abenteuer.
Wundervolle und intakte (noch) Natur auf dem Wallberg – violette Gebirgsdisteln zu Hauf. Blickfang für wohl alle Naturliebhaber.
BESUCH DES ROTTACHFALLS
Unterhalb des Bachlaufs Rottach war ein Autostop angesagt, denn eine Mautstelle (Person 1 EUR) mußte passiert werden.
Besonders bekannt ist der Tegernsee für den Rottachfall. Dabei handelt es sich um einen großen Wasserfall, der in mehreren Stufen über Felsen hinab fällt. Ein in Stufen angelegter Weg führt am Wassserfall vorbei und bietet einige spektakuläre Aussichten auf das fallende Wasser – das zeigen auch meine Aufnahmen – obwohl durch allzulange Trockenheit der Wasserlauf mehr einem Rinnsal gleichte. Zur Frühjahrszeit, bei Schneeschmelze wird ER wohl tosend herunter kommen.
Urlaub neigt sich langsam dem Ende. Wir besuchten die nahe Kreisstadt im oberbayerischen Bad Tölz. Vor allem haben uns die Wohn-Geschäftshäuser und Brunnenanlagen in der Altstadt gefallen.
Die Kurstadt an der Isar ist bekannt durch ihre historische Altstadt und malerische Marktstraße. Die Sommertage in Bad Tölz sind die perfekte Mischung aus bayerischer Gemütlichkeit und südländisch leichter Lebensart. Auf kopfsteingepflasterten Straßen und Plätzen laden unter bunt bemalten Barockgiebeln Cafes, Restaurants und Biergärten zum Verweilen und Genießen ein.
Hier nun meine Bilderreihe. Eine `Augenweide´ – Gebäude, eines schöner wie das Andere.
HERZOGLICHE FISCHZUCHT
Die Kreuther Fischzucht – die ist Tradition seit etwa 1840. Damals florierte oben in Widbach Kreuth der Badebetrieb der Herzöge und ihrer adligen Gäste, darunter Zar Nikolaus II. und der übrige Hochadel. Auch sie wurden schon mit heimischen Forellen bewirtet. Weil der Bedarf oft zu groß war, um ihn jederzeit mit frisch gefangenem Fisch decken zu können, legte man Teiche an.
Hier ist alles Fisch
Fischsemmel für Wanderer – das gibt s nur im Tegernseer Tal. Genau genommen in der Herzoglichen Fischzucht Kreuth. Dort sorgt ausgerechnet ein Zugereister dafür, dass die Fischerei der Tradition und den hohen Erwartungen gerecht wird, die der klangvolle Name wirkt. Alexander Wiemann schafft das mit Leidenschaft und Aufgeschlossenheit.
Für Einheimische ist sie eine Institution im Tegernseer Tal – historisch gesehen sowieso. Den Wanderer empfängt sie mit einem steten, unaufdringlichen Plätschern und Glucksen auf einer Lichtung. 32 Fischteiche in verschiedenen Größen mit Saibling, Regenbogen-, Lachs- und Seeforelle flankieren den Wanderweg und breiten sich im lichten Buchenwäldchen aus. Sie alle werden gespeist mit frischen Quellwasser, das in 35 Liter je Sekunde den Wasserfall herabfließt.
Mitten in dem Geplätscher steht ein Verkaufslädchen >>> wie im Bild zu sehen, dass den frischen Fisch, zum Verspeisen oder Eingeschweißt zum Mitnehmen anbietet.
“Dann kommt so ein Saupreiß daher und übernimmt den Laden”
Alexander Wiemann stammt aus Neus. Seit sieben Jahren ist er Pächter der Fischzucht in Kreuth. Vor 16 Jahren schon begann er hier zu arbeiten. Über die Meisterschule in Starnberg gelangte er hierher und arbeitete für den langjährigen Pächter der Fischzucht Michael Ostermeier, der sich zurückzog.
Am letzten Tag, “Als der Regen kam” – besuchten wir ein Museum in Rottach.
MUSEUM GSOTTHABER HOF
Bäuerliches Brauchtum in Rottach-Egern
Der Gsotthaber Hof war bis 1803 ein Lehen des Benediktinerklosters Tegernsee. Er wurde 1960 von der Gemeinde Rottach-Egern gekauft und später nach Aufgabe der Landwirtschaft an den Pferdeliebhaber Thomas Böck verpachtet. Dieser sammelte damals schon über hundert Jahre alte Kutschen, Wagen und Schlitten sowie alle Arten von Arbeitsgeräten der Land- und Forstwirtschaft.
1999 kaufte die Gemeinde die “Böck`sche” Sammlung und gestaltete unter fachkundiger Beratung ein Museum, welches das bäuerliche Leben und das Sein der Fuhrleute präsentiert und keinen schöneren Rahmen hätte haben können.
Das Museum im Gsotthaber Hof ist ein Museum für die ganze Familie und für die Kleinen heißt das sehen, hören und fühlen rund um das Thema Pferd.