Ist das Kunst oder kann das weg?

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Es gibt seit einiger Zeit Diskussionen in und um Gießen über die Kunstwerke des Künstlers Walter Kröll. Ein Beispiel dafür ist die Limesschule in Pohlheim Watzenborn-Steinberg. Als es um die Renovierung ging, wurde gefragt, ob das Kunstwerk an der Fassade zum Schulhof erhalten bleiben soll. Bei einem Blick in das Leben des Künstlers kam die Nazi-Vergangenheit ans Licht. Sollte man das Kunstwerk deshalb vernichten? Wie soll man damit umgehen? Studentinnen und Studenten der Universität Gießen nahmen diese Fragen zum Anlass, sich mit dem Künstler Walter Kröll auseinander zu setzen. Bei ihrer Recherche stießen sie auch auf ein Werk in der Grundschule in Gießen Rödgen. Die Aula der Schule ziert ein großes Wandgemälde, welches die Kinder und Lehrkräfte täglich vor Augen haben. Und dabei wurde der Schule vor einigen Jahren bewusst der Name Hedwig-Burgheim-Schule gegeben und damit an eine jüdische Pädagogin erinnert, die ihren Beruf aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit in Gießen in der NS-Zeit nicht mehr ausüben durfte und schließlich in einem Konzentrationslager getötet wurde. Die Forschung der Studierenden brachte interessante Fakten ans Licht, die nun in einer Sonderausstellung im Museum im Alten Schloss in Gießen zu sehen sind. Die Ausstellung ist noch im Aufbau, kann aber schon besichtigt werden. Die offizielle Eröffnung wird am 12.10. sein. Es gibt Informationen zum Leben und Wirken von Walter Kröll, daneben Kunstwerke und Zeitungsartikel zu sehen.

Kunstwerk an der Limesschule Pohlheim
Kunstwerk in der Hedwig-Burgheim-Schule
Kunstwerk in der Hedwig-Burgheim-Schule