Der Allendorfer Stadtturm

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Allendorfer Stadtturm geöffnet

 

Zur Besichtigung des Allendorfer Stadtturms

am Sonntag, 11. Sept. 2022, von 11 – 16 Uhr

laden wir herzlich ein.

Der Aufstieg wird belohnt mit einem wundervollen Rundblick über Allendorf.

Vor oder nach dem Aufstieg können Sie sich mit Kalt- und Warmgetränken sowie Würstchen und/oder Waffeln/Kuchen stärken.

 Aus der Geschichte des Stadtturms

 

Der alte Stadtturm war Bestandteil der Stadtmauer, die unmittelbar im Anschluss an die Verleihung der Stadtrechte an Allendorf, durch den Großen Freiheitsbrief des Landgrafen Heinrich II. von Hessen vom 5. März 1370, aufgrund einer Verordnung vom 14. März 1370 gebaut werden musste. Dafür wurde die Stadt, für die Dauer von sechs Jahren, von allen Abgaben an den Landesherrn befreit.

 

Einst bestanden vier Türme im Verlauf der Stadtmauer, davon der heue noch erhaltene, der dominierende und schönste zu gleich war, an der Nordwestecke der Stadt errichtet, weithin Ausblick ins Land bietend. Während dieser Turm rund war, hatten die übrigen drei viereckige Formen.

 

Der runde, 1980 renovierte Turm ist sechs Meter dick und bis zur Dachtraufe dreizehn Meter hoch. Auf dem Stich von Merian war er mit einem spitzen Helm und vier Spitzgauben versehen. Heute trägt er eine sogenannte welsche Haube; sie entstand nach einem Brand 1603 oder 1634.

 

An beiden Seiten des Turmes ist heute noch der Maueranschluss mit dem ehemaligen Wehrgang zu erkennen. Die Stadtmauer war hier ungefähr zwei Meter dick und vier Meter hoch. Die Höhe ist am heutigen Geländeniveau gemessen, das im Laufe der Jahre wesentlich aufgefüllt worden war. Außen umgab die Stadtmauer

 

einst ein Wassergraben (auf dem Modell mit blauer Farbe

dargestellt), der zwei Meter unter der heutigen Straßendecke gelegen hatte.

 

Das Mauerwerk des Turmes ist beachtlich: unten hat es eine Dicke von zwei Metern, im obersten Drittel von eineinhalb und schließlich einem Meter. Mehrere Schießscharten und Lichtluken. erhellten das Innere nur dürftig, das unten einen Durchmesser von 1,90 und oben von 3,75 Metern aufweist. Durch das runde Angstloch in etwa 10 Meter Höhe war der enge Schacht zugänglich, den in der Mitte abermals eine Wölbung, diesmal mit viereckiger Öffnung unterteilte. Ein Modell, wie der Turm innen aussah, ist im Stadtturm ausgestellt.

 

Der Turm wurde demnach als Speicherraum, aber auch als Verlies benutzt. Eine Seilwinde mag für den Transport von Mensch und Material gedient haben.

 

Die letzte Renovierung des Turms wurde 1979 begonnen und der Abschluss mit einem Fest am 4. Oktober 1980 gefeiert.  Krönender Abschluss der Renovierung war das Setzen einer neuen Turmspitze.

 

Im Knauf befinden sich in einer verlöteten Hülse ein Bericht über den Turm, verschiedene Ausgaben der Allendorfer Nachrichten, Autoaufkleber und andere Zeitdokumente.

 

Die brünierte Kupferfahne zeigt den Allendorfer Löwen und die Jahreszahl 1980. Der ausgesägte Rand soll die Flammen der vielen Brände darstellen und das vergoldete große A ganz oben, der Anfangsbuchstabe des Stadtnamens, mag als Symbol des Aufstiegs gelten.

 

 

Viele Jahrzehnte war der Turm nicht betreten worden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist er seit 1980 begehbar. Es wurde ein ebenerdiger Zugang geschaffen und eine Spindeltreppe mit 62 Stufen eingebaut.

 

Lichtluken geben den Blick auf das Städtchen und die Landschaft frei. In den Vitrinen in den Schießscharten zeigt der Heimat- und Verkehrsverein Dokumente der Stadtgeschichte.

 

Wer die Treppe im Turminneren emporsteigt, sieht an der Mauer beleuchtete Tafeln, auf denen Auszüge aus der Allendorfer Geschichte zu lesen sind. Auf der obersten Etage laden Bänke zum Ausruhen ein.

 

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

 

Es grüßt

Ihr Heimat- und Verkehrsverein Allendorf e.V.

 

 

 

Heimat- und Verkehrsverein Allendorf (Lumda)
Der Heimatverein hat auch museale Abteilungen, wie die große Blechspielzeugsammlund von Reinhold Gruninger. Es finden auch in normalen Zeiten Autorenlesungen statt