Neues von der wilden Ecke- Krappenspinnen sind Meister der Tarnung

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Traurig, vertrocknet, braun, schon fast tot, diese Worte fallen einem ein, wenn man sich die Wilde Ecke anschaut. Nur die Distel, Wegwarte, Malve, Ringelblume, Jakobskreuzkraut und die wilde Möhre bieten den Insekten Futter. Bei so wenig Futter gibt es auch weniger Insekten. Die großen Wespenspinnen habe ich in diesem Jahr noch nicht gesehen. Dafür aber viele Meister der Tarnung. Die Krabbenspinne ist ein Lauerjäger. Sie spinnen keine Netze, sondern warten geduldig in den Blüten auf ihre Beute. Dabei passt die Spinne ihre Farbe dem Untergrund an. Die Farbvarianten reichen von blütenweiß mit roten Streifen bis blassgrün oder bräunlich, leuchtend gelb bis smaragdgrün, gefleckt, längsgestreift, gelb bis orange. Dieses Farbspiel und die Körperform lässt die Spinne optisch mit dem Untergrund verschmelzen. Dazu kommt noch, dass Krabbenspinnen das UV Licht reflektieren können. Für Bienen, Wespen und Fliegen ist sehr anziehend. So erzielt die Spinne einen häufigeren Anflug ihrer Blüte. Sobald ein Beutetier auf die von einer Krabbenspinne besetzte Blüte fliegt, wird die Spinne es mit den beiden vorderen Beinpaaren ergreifen. Ist es eine Biene oder Wespe, wird das Beutetier so gegriffen, dass der Stachel die Spinne nicht erwischen kann. Ein Biss in den Nacken tötet schnell. Das Gift der Krabbenspinnen ist sehr wirkungsvoll, jedoch können die Spinnen uns Menschen nicht gefährlich werden. Unsere Haut ist zu dick, als dass die Kiefer der Spinne sie durchbeißen könnten. Weil Krabbenspinnen keine Netze bauen, haben sie ein feines Gespür für Luftdruck und Schall, mit dem sie ihre Beute orten können. Dazu sind sie mit einem sehr guten Sehsinn ausgestattet. Sie erkennen ihre Beute aus 10 bis 20 cm Entfernung. Da kann man nur froh sein, kein Insekt zu sein. Auch wenn mir Spinnen immer noch einen Schauer über den Rücken laufen lassen, faszinieren mich diese Tiere. Die Trockenheit ist für alle Tiere ein Problem. Es gibt wenig Futter und von Wasser brauchen wir nicht zu sprechen. Die Vögel der wilden Ecke findet man jetzt in der Brombeerhecke. Die reifen Früchte locken Wanzen, Wespen und Fliegen an. Die Mäuse gönnen sich die heruntergefallenen Früchte. Mäuse gibt es dieses Jahr viele. Turmfalke, Bussard, Graureiher, Storch und Fuchs machen Jagt auf die kleinen Nager. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so ausschaut, die wilde Ecke lebt!

Nicole Freeman
Berufstätiger Familienmensch,humorvolle Romantikerin. Seit neustem Autorin mit Autoren-webshop. https://publish.bookmundo.de/site/?r=userwebsite/index&id=nicole_freeman