Unterwegs auf dem Lahnwanderweg von Biedenkopf nach Buchenau

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Von Biedenkopf nach Buchenau 13 km gepilgert

18 Pilgerinnen und Pilger, darunter 2 Schüler, machten sich gemeinsam mit Pfarrer Norbert Heide auf den Weg nach Biedenkopf, um die 4. Etappe des Lahnwanderweges zu erkunden.

Mit der Bahn und dem 9 Euro-Ticket erfolgte die Anreise nach Biedenkopf. Nach einem kurzen Anstieg war der Vesperplatz „Lippershardt“ erreicht, ein besonders schöner Platz mit einigen Holzhütten, die zur Rast einladen. Biedenkopf und Buchenau verbindet nicht nur der Lahnwanderweg, sondern auch die Tradition der Grenzgänger. Ein uralter Brauch, der seinen Ursprung in den Grenzbegehungen der Germanen hat. Die Grenzgänger kontrollierten damals in mehrtägigen Wanderungen die Stadtgrenzen Biedenkopfs. Heute treffen sich die Einheimischen hier alle sieben Jahre zu einem Fest, um dieser alten Tradition zu gedenken.

Auf idyllischen Wald- und Wiesenwegen gelangten die Pilger zu einem Wanderparkplatz.

Hier erzählte Pfarrer Norbert Heide vom Siebenschläfer, einer alten Bauernregel: “Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag“. Die Legende von den sieben Schläfern ist eine Heiligenlegende mit einer Tradition im Christentum und im Islam. In ihr wird beschrieben, wie sieben junge Männer auf der Flucht vor einer Glaubensverfolgung Schutz in einer Höhle suchten und dort, von Gott behütet, in einen 195 Jahre andauernden Schlaf verfielen. Ein fester Glaube wird belohnt.

Bergauf gelangte man zur Landgrafenbuche, einem stattlichen Naturdenkmal. Anschließend erreichte man den kleinsten Stadtteil Biedenkopfs Katzenbach. Der Wald- und Wildreichtum um Katzenbach veranlasste die Landgrafen von Hessen-Darmstadt im 16. Jahrhundert zum Bau eines Landgrafenschlosses, von dem heute nur noch ein paar Mauerreste übrig sind. Das Dorf besteht jetzt aus drei Bauernhöfen und einem Hotel-Restaurant. Hier war auch die Stempelstelle für den Wanderpass.

Von hier aus ging es bergab ins Katzenbachtal, der Katzenbach wurde überquert, der in Buchenau in die Lahn mündet. An der Kreuzung „Wolfsgeschirr“ wurde 1747 der damals letzte Wolf erlegt. Die Bezeichnung „Geschirr“ rührt von den Überresten (Innereien) des Wolfes, die man den Tieren des Waldes zum Fraß überließ.

Abwärts auf einem Wiesenweg wurde nach 13 km die Lahnbrücke in Buchenau erreicht.

Die fünfte Etappe führt am 23. Juli 2022 von Buchenau nach Caldern (ca. 13 km). Treffpunkt ist um 7.40 Uhr am Bahnhof Grünberg. Bitte pünktlich sein, der Zug fährt um 7.47 Uhr ab.