Neues von der wilden Ecke- Zeit der Ameisenhochzeit

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Der Juli ist die Zeit der Ameisenhochzeit. Die jungen Königinnen und die männlichen Tiere verlassen bei geeigneter Witterung die Ameisenkolonie. Das geschieht schlagartig und vor allem bei allen Kolonien einer Art zur gleichen Zeit. Tausende geflügelte Ameisen steigen zum Hochzeitsflug auf. Dadurch mischen sich die Tiere und die Überlebenschancen der einzelnen Ameisen erhöht sich merklich. Fressfeinde, wie der Grünspecht, sind irgendwann satt. Die schlichte Zahl der fliegenden Ameisen ist im Verhältnis zu den hungrigen Schnäbeln und klebrigen Zungen zu groß. Das ganze dauert nur wenige Stunden, dann ist von den Tieren nichts mehr zu sehen. Für die Vögel ist dieser Hochzeitsflug natürlich eine willkommene Nahrungsquelle. In der wilden Ecke konnte man, den Grünspecht, Bachstelze, Rotschwänzchen und Schwalben bei der Ameisenjagt beobachten. Wobei die Schwalben ihre Ameisen im Flug erbeuten. Die toten Bäume dienen den Vögeln als Aussichtspunkt. Hier sammeln sich auch die Sperlinge und Stare, bevor sie im Schwarm über das Getreidefeld fliegen. Wobei die Sperlinge zurzeit die Getreidekörner ernten. Sie sind leicht genug, um sich auf die Halme zu setzen und die Ähren zu plündern. Die toten Bäume werden am Abend von Mauersegler und Schwalben als Landeplatz genutzt. Sie stärken bereits ihre Muskulatur für den Flug in den Süden. In den Morgenstunden sitzt der Storch auf der Straßenlampe oder dem Schornstein von Roller und beobachtet die wilde Ecke. Er schreitet den Weg ab, durchstöbert die Wiese. Er hofft auf eine Maus, genau wie die Turmfalken. Im verwelkten Gras können sie die Mäuse gut sehen. Der Falke jagt nur im Ansitz, wenn er Energie sparen will. Normalerweise ist er der Meister des Rüttelfluges. Er kann förmlich in der Luft stehen und den Boden beobachten. Diese Art der Jagt ist oft erfolgreich, aber auch anstrengend. Durch den Wassermangel ist die wilde Ecke welk und braun. Sie schaut einfach traurig aus. Die Wegwarte, Jakobskreuzkraut und die wilde Möhre sind die einzigen Pflanzen, bei denen man noch von Blüte sprechen kann. Vereinzelt kommen die kelchförmigen Blüten der Zaunwinde vor. Im Schattenbereich der Weide hat eine weiße Viole tatsächlich noch einmal Blüten angesetzt, jedoch nur eine Handbreit über dem Boden. Nur keine Energie, kein Wasser verbrauchen. Das scheint derzeit auch unter den Pflanzen Programm zu sein. Die Insekten haben es entsprechend schwer, an Nektar zu kommen. Vereinzelt kann man mal einen Schmetterling sehen. Wenn es nicht bald leicht und anhaltend regnet, wird das Nahrungsangebot für die Tiere sichtbar weniger.

gelber Steinklee
es ist zu trocken
Viole
Malve mit Feuerwanze
Sperling Sammelstelle
Grünspecht auf Ameisenjagd
Storch auf dem Schornstein
Wegwarte
Nicole Freeman
Berufstätiger Familienmensch,humorvolle Romantikerin. Seit neustem Autorin mit Autoren-webshop. https://publish.bookmundo.de/site/?r=userwebsite/index&id=nicole_freeman