Wie in alten Zeiten fand der „Eiermarsch“ wieder statt

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Eberstadt: Mit Marschmusik lief das Blasorchester, begleitet von den Feuerwehrleuten, am Osterdienstag, 19. April 2022 durch Eberstadt. Zuvor waren bereits Eier und Speck bei der Dorfbevölkerung gesammelt worden, woraus Spiegeleier gebraten und verspeist wurden. Es war also wieder wie in „alten Zeiten“. Und tatsächlich – so war es nicht nur vor Corona, sondern auch schon vor über 100 Jahren.

 Nach zwei Jahren Zwangspause konnte dieses Jahr eine alte Tradition fortgeführt werden. Es soll sie schon Ende des 19. Jahrhunderts gegeben haben. Damals fand alljährlich die erste Feuerwehrübung am Dienstag nach Ostern statt. Die Geräte wurden inspiziert und neue „Rekruten“ wurden in die damalige Pflichtfeuerwehr aufgenommen. Das alles brauchte seine Zeit und so wurden zur Stärkung im Dorf Eier und Speck gesammelt. Auch das Marschieren musste geübt werden und so laufen die Feuerwehrleute zu den Klängen des einstigen Spielmannszuges und ehutigen Blasorchesters durch Eberstadts Straßen.  Heute gibt es zwar schon lange keine Pflichtfeuerwehr mehr, die Geräte und Fahrzeuge werden laufend gewartet und Freiwillige werden jederzeit gerne aufgenommen – aber der „Eiermarsch“ ist geblieben.

Das Blasorchester wollte zudem die Gelegenheit nutzen, sich den zahlreichen Neubürgern zu präsentieren und auf die Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen aufmerksam zu machen. Wehrführer André Schäfer freute sich über die die Spendenfreudigkeit der Eberstädter: 730 Eier und zehn Stück Speck wurden gespendet. Dies wurde zu deftigen Spiegeleiern zubereitet, welche sich Feuerwehrleute und Musikanten am Feuerwehrgerätehaus zusammen mit dem ein oder anderen Kaltgetränk schmecken ließen.

Mit Marschmusik ging es durch Eberstadt, bevor „Spiegeleier satt“ als Belohnung warteten.