Buchtipp: Totenweg – Romy Fölck

115
Bastei Lübbe

Klappentext:

Eine junge Polizistin. Ein Kriminalhauptkommissar kurz vor der Pensionierung. Nichts verbindet sie – außer dem nie aufgeklärten Mord an einem jungen Mädchen. Für ihn ist es ein Cold Case, der ihn bis heute nicht loslässt. Für sie: ein Albtraum ihrer Kindheit. Denn sie fand damals die Leiche und verbirgt seither ein furchtbares Geheimnis. Achtzehn Jahre hat sie geschwiegen – bis ein weiteres Verbrechen geschieht und die Vergangenheit sie einholt …

Rezension:

Das Buch „Totenweg“ von Romy Fölck wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Es lag also auf dem SUB und das Datum der Sperrfrist kam immer näher. Dazu muss man sagen, dass ich gerade eine Leseflaute hatte. Das heißt, dass mich hat einfach kein Buch so richtig gefesselt hat und ich irgendwie gerade keine richtige Lust zu lesen hatte, also eigentlich der falsche Zeitpunkt, sowohl für eine Autorin, die ich noch kannte, als auch für ein neues Ermittlerduo, aber die Sperrfrist rückte beständig näher und ich wollte einfach einmal ein Buch zum richtigen Zeitpunkt rezensieren und nicht immer Monate nach allen anderen.

Also fing ich an. Man stürzt sich also recht schnell in den Cold Case und lernt den Kriminalhauptkommissar Haverkorn kennen, der diesen alten Fall noch immer nicht gelöst hat und dessen Waterloo nun schon 18 Jahre alt ist.

Auf der anderen Seite ist da die junge Polizistin Frida Paulsen, die mit Haverkorn und dem alten Fall eine Verbindung hat. Ausgerechnet sie war eine der Zeuginnen für diesen Fall. Diese beiden treffen nun nach 18 Jahren aufeinander, weil Fridas Vater hinterrücks niedergeschlagen wurde. Deswegen kommt Frida nun auch wieder nachhause, um ihrer Mutter auf dem Hof zu helfen.

Dass bei dieser Konstellation auch in dem alten Fall einiges wieder aufgeworfen wird, ist klar, da diese Personenkonstellation etliche Jahre nicht mehr zustande kam. Frida selbst war auch etliche Jahre nicht mehr zuhause und nun holen sie die Empfindungen für ihren Jugendfreund Jesper wieder ein. Sie selbst denkt ja, sie wisse wer der Mörder ihrer Freundin Marit ist, aber auch Jesper hat Geheimnisse.

Auf der anderen Seite steht Haverkorn und will irgendwie diesen alten Fall lösen. Er ahnt, dass seine neue Kollegin ihm etwas verheimlicht – und das schon seit fast 20 Jahren.

Es beinhaltet also sehr viel Konfliktpotenzial untereinander. Keiner traut dem anderen und dann gibt es ja auch noch diese Kriege zwischen einheimischen Landwirten und einem neuzugezogenen Landwirt, der alles langsam aufkauft.

Ich könnte nun noch stundenlang schreiben und erzählen, was alles passiert, wo kleine Fallstricke versteckt sind, wie oft mich die Autorin auf die falsche Fährte gesetzt hat, und es von Seite zu Seite dieses Buch es geschafft hat, mich wieder mit der Leselust zu infizieren.  Aber das sollte jeder selber erleben.

Man will einfach wissen, was damals von 18 Jahren war und man will wissen, wer den nun Fridas Vater niedergeschlagen hat, und warum Paulsens Hof in der Geschichte immer wieder Dreh- und Angelpunkt ist.

Es ist einfach so, dass man Frida und Haverkorn sehr schnell ins Herz schließt, da man sich mit den beiden sehr gut identifizieren kann. Man hat auch das Gefühl, dass deren Familien genau so normal sind, wie die eigenen Nachbarn gegenüber. Und auch ich glaube fest daran, jeder von uns hat eine mehr oder weniger dunkle Seite.

Für mich war dies ein Buch, welches meine Lust auf Bücher wieder vollständig entfacht hat. Gute Charaktere, schöne Umgebung, eine Story, die mich mitgerissen hat und wo man einfach hofft, dass diese beiden, Haverkorn und Frida Paulsen, ein gutes Ermittlerteam werden. Beide sind so unkonventionell und drücken auch mal ein Auge zu und schätzen sich als Menschen.

Aber auch, dass man mich nicht nur einmal auf die falsche Fährte gesetzt hat, hat mir sehr gefallen, und ich wollte bis zur letzten Seite wissen, warum und wieso ist es nun so ist wie es ist. Mir bleibt nur die Hoffnung übrig, dass es vielen anderen genau so geht wie mir und sie die Autorin und ihre Ermittler ins Herz schließen.

Verlag: Bastei Lübbe

ISBN: 978-3-7857-2622-8

https://literaturlounge.eu