Der Arbeitsmarkt im Monat Januar: Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit

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Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen waren im abgelaufenen Monat Januar 16553 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 631 Personen mehr im Vergleich zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent.
Im Januar des Vorjahres waren 2861 Menschen mehr gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 5,2 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region startet verhalten in das neue Jahr. Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat ist im Januar üblich. Im Vergleich zum Vorjahr fällt er jedoch deutlich geringer aus“, kommentiert Michael Beck, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Gießen. „Von dem Anstieg sind alle Personengruppen, also Männer und Frauen sowie Jüngere und Ältere, betroffen. Der Stellenbestand entwickelt sich dennoch positiv, so dass davon ausgegangen werden kann, dass viele Arbeitgeber optimistisch in das Jahr gestartet sind“.

Kurzarbeit
Im Januar haben 646 kurzarbeitende Betriebe im Bezirk der Agentur für Arbeit Gießen einen Antrag auf Auszahlung von Kurzarbeitergeld (KuG) gestellt und auch bewilligt bekommen. Das waren 89 betroffene Betriebe weniger als im Vormonat Dezember.
Im abgelaufenen Monat wurden 112 Anzeigen für die Bewilligung von Kurzarbeitergeld gestellt, 22 Anzeigen weniger im Vergleich zum Vormonat.
329 Anträge auf Saisonkurzarbeitergeld wurde von den Winterbau-Betrieben im Monat Januar gestellt. Saisonkurzarbeitergeld kann von den entsprechenden Betrieben in den Monaten Dezember bis einschließlich März bezogen werden.

Unterbeschäftigung
In der sogenannten Unterbeschäftigung im engeren Sinne ist die Anzahl der Menschen im Monat Januar um 495 auf 22485 gestiegen. erneut gesunken. Ein Jahr zuvor waren noch 2910 Personen mehr verzeichnet.

Gemeldete Stellen
Arbeitgeber meldeten im Januar der Arbeitsagentur Gießen sowie den Jobcentern des Kreises Gießen und der Wetterau insgesamt 1276 neue Stellen. Das waren 103 offene Arbeitsstellen weniger als im Dezember, jedoch 404 Stellen mehr im Vergleich zum Vorjahr.
Der Bestand an offenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen stieg leicht um 44 auf 6606. Im Januar des Vorjahres waren noch 1671 Stellen weniger gemeldet.

Männer und Frauen
Die Arbeitslosigkeit ist sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen angestiegen.
Im abgelaufenen Monat Januar waren 9506 Männer erwerbslos registriert. Das waren 452 Personen mehr im Vergleich zum Vormonat. Im Januar des Vorjahres waren 1810 Männer mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 auf 4,7 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 5,7 Prozent.
7047 Frauen waren im Januar arbeitslos gemeldet, 179 mehr zum Vormonat, jedoch 1051 weniger im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkt auf 4,0 Prozent. Im Januar 2021 betrug die Quote 4,6 Prozent.

Besondere Personengruppen
Im Berichtsmonat Januar waren im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen 1394 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Vormonat waren 34 junge Erwerbslose weniger gemeldet. Im Januar des Vorjahres waren 356 Personen unter 25 Jahre mehr registriert. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 Prozentpunkt auf 3,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,3 Prozent.

Die Erwerbslosigkeit der älteren Arbeitnehmer ab 50 Jahre stieg um 161 auf 5575. Im Vorjahr waren noch 619 Personen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent, 0,1 Prozentpunkt mehr als im Vormonat. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,7 Prozent.

Im abgelaufenen Monat Januar waren im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen 5840 Langzeitarbeitslose (Dauer der Arbeitslosigkeit länger als sechs Monate) registriert. Das waren 7 mehr zum Vormonat und 496 Personen weniger im Vergleich zu Januar 2021. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen am Bestand aller Arbeitslosen im Agenturbezirk Gießen lag im Monat Januar bei 35,3 Prozent.

Regionale Unterschiede
Zum Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gehören der Landkreis Gießen, der Vogelsbergkreis und der Wetteraukreis. In allen drei Landkreisen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen.
Im Kreis Gießen waren im Januar insgesamt 7755 Menschen erwerbslos gemeldet, 240 Arbeitslose mehr als im Vormonat Dezember. Im Vorjahr waren 1138 Personen oder 12,8 Prozent mehr registriert. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 6,0 Prozent.
Im Wetteraukreis ist die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat um 279 Personen auf jetzt 6691 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren damals 1418 oder 17,5 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,9 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag die Quote bei 4,8 Prozent.
Im Vogelsbergkreis waren im Monat Januar 2107 Personen erwerbslos gemeldet, 112 Personen mehr zum Vormonat. Im Januar des Vorjahres waren 305 oder 12,6 Prozent mehr Menschen registriert. Die Arbeitslosenquote betrug im abgelaufenen Monat 3,7 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,1 Prozent.

Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur) ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Die Zahl der Gemeldeten in den Jobcentern Gießen und Wetterau (nach dem Sozialgesetzbuch II) ist ebenfalls gestiegen, wenn auch nur leicht.
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im Januar 6161 Personen gemeldet, 624 mehr zum Vormonat Dezember. Im Vorjahresmonat waren 2426 Personen oder 28,3 Prozent mehr registriert.
Die Zahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen stieg um 7 Personen auf nun 10392. Ein Jahr zuvor wurden dort 435 Personen mehr geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im Januar 5420 Arbeitslose, 15 Personen weniger gegenüber dem Vormonat.
Im Jobcenter Wetterau waren im abgelaufenen Monat 3787 Arbeitslose gemeldet, 5 Personen mehr als im Dezember.
Bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 1185 Arbeitslose im Januar geführt, 17 Personen mehr im Vergleich zum Vormonat.