Skitour im Allgäu – über Wannenkopf und Riedberger Horn

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Derzeit herrscht strahlendes Winterwetter, allerdings mit etwas weniger Schnee in den tieferen Lagen, als man im Januar erwarten würde. Bei den Bildern handelt es sich aber wieder einmal um etliche Jahre zurückliegende, gescannte Dias.

Start der Tour ist die Alpe Grasgehren bzw. das “Skiparadies Grasgehren” am Riedbergpaß, mit 1.450 m der höchste Paß in Deutschland. Dort bilden das Riedberger Horn, der Bolgengrat und der Bolgen, sowie der Wannenkopf einen runden Talkessel. Wir steigen an der Ostseite entlang einer Liftabfahrt hinauf zum Bolgen (da könnte man natürlich auch mit dem Sessellift hochfahren) und dann auf dem Höhenrücken nach Osten zum Wannenkopf. Dort bietet sich ein phantastischer Ausblick über das obere Illertal mit Oberstdorf (im vorliegenden Fall alles unter einer Nebel- und Wolkendecke) und den Hauptkamm der Allgäuer Alpen. Nach Westen und Nordwesten sieht man allerdings nichts: halbhohe Fichten und Tannen (wir sind hier an der Baumgrenze auf 1.696 m) stehen hinter dem Gipfelkreuz. Nach dem kurzen, felsigen, steilen Gipfelabstieg, die Skier tragend, spuren wir wieder ein Stück in Richtung Bolgen, um dann auf Niveau zum Bolgengrat zu traversieren. Zwei, drei Höhendifferenzen von 30 bis 70 m kosten uns trotz unserer Steigfelle unter den Skiern schon einiges an Kraft. Dann sind wir am Übergang von Grasgehren ins Bolgental. Wir gehen aber auf dem Grat weiter zum Gipfel des Riedberger Horns (1.787 m). Da genießen wir die Rundumsicht, erstmals auf der Tour auch nach Westen, wo unten Balderschwang liegt und talauswärts dann der bereits österreichisch/vorarlbergische Ort Hittisau und in der Ferne der Bodensee und die Schweizer Marksteine Säntis und Altmann – im vorliegenden Fall alles wieder unter einer Wolkendecke.

Blick vom Wannenkopf zum Allgäuer Hauptkamm. Oberstdorf liegt unter der Nebeldecke.
Wie das vorherige Bild. Etwas weiter nach Südosten geschaut.
Am Gipfelkreuz vom Wannenkopf.
Auf dem Bolgengrat zwischen Wannenkopf und Riedberger Horn.
An der Scharte zwischen Grasgehren und Bolgental.
Der prägnante Gipfel des Riedberger Horns (von Osten gesehen)
Gipfelkreuz vom Riedberger Horn.
Links Eisblumen, rechts die Blumenvase für den Sommer.
Winterzierde am Abspannseil des Gipfelkreuzes.
Blick nach Norden auf die Nagelfluhkette.
dito
Blick über das Bolgental und das Illertal nach Nordost.
Vorne der Bolgen, hinten der Allgäuer Hauptkamm.
Blick auf Grasgehren und Allgäuer Hauptkamm.
Blick nach Süden in die Gegend um den Arlberg.
Die klassischen “Freerider”-Hänge des Riedberger Horns hinter dem Heuschober.
Verlassenes Nachtquartier.
Hier geht’s zum Erdmittelpunkt.

Das Riedberger Horn war ja ein paar Jahre Gegenstand einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Natur- und Umweltschützern und der örtlichen Tourismuswirtschaft. Sogar der seinerzeitige Ministerpräsident Horst Seehofer und dann sein Nachfolger Markus Söder fanden sich zu Ortsterminen ein. Die seit etlichen Jahren vereinbarte und völkerrechtlich verbindliche “Alpenkonvention” zwischen allen europäischen Alpenanrainerstaaten sollte per Beschluß des Bayerischen Landtags ausgehebelt werden, zugunsten einer “Skischaukel” zwischen Grasgehren und Balderschwang, die durch geschützte Zonen verlaufen sollte. Das Projekt wurde letztlich zugunsten einer 20 Millionenförderung des Tourismus für die betroffenen Anliegergemeinden gestoppt und es blieb bei den seit langem bestehenden 2 Schleppliften und einem Sessellift in Grasgehren, sowie einem Sessel- und einem Schlepplift von der Balderschwanger Seite bis auf halbe Höhe des Riedberger Horns.

 

Kurt Wirth
Ex-Gießener, Weltbürger, Bürgerreporter seit 2012, interessiert an Natur, Wandern, (Inlands-)Reisen, aber auch an Geschichte, Zeitgeschichte, Politik.

2 Kommentare

  1. Hallo Herr Wirth,
    gehe davon aus, dass mein `Brief´ an Sie zu früh abgegangen ist.
    “Wie sagt man so schön – die verdam. Technik” – Spaß!

    Bei den Bildern Ihres sehr schönen Beitrags >Skietour im Allgäu … Groß – 696×464 oder >vollständige Größe 2560×1707 auszuwählen?, damit man Ihre schönen Bilder besser genießen kann.

    Ihr Text ist ja super inhaltsreich – zum Lesen (studieren) wäre es m.E. angenehmer und leichter, wenn ab und zu Leerreihen u. Absätze vorhanden wären.

    Nichts für ungut, war nur so mal mein Gedanke.

    Alles Gute im Neuen Jahr – bleiben Sie gesund.

    Ihr Bürgerreporter und Naturfotograf aus dem `Grimmicher`Schwedendorf.
    grüßt Sie freundlichst
    Heiner Klose