Die kleine Bimmelbahn

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Die kleine Bimmelbahn "Also ich bin es jetzt Leid", sagte die kleine Bimmelbahn, "immer nur von A nach B fahren, von Apfelhausen nach Birnenbach, immer hin und her. Das bin ich leid und ist sowas von langweilig. In Apfelhausen ist nichts los, in Birnenbach schon gar nicht, da ist überall der Wurm drin. Ärgerlich ließ sie erstmal eine dicke Wolke Dampf ab, das Tututehorn tutete der Wolke hinterher, die der blaue Himmel sofort aufnahm während das Tuuuut ihres Hornes immer weiter leiser erklang je weiter es wegzog. "Immer nur zwischen Apfel und Birnen hin und her fahren, das ist so spannend wie Äpfel mit Birnen vergleichen. Gestern als ich anfing einen kleinen Streik zu machen, da haben die Apfelhausener sogar mit Füßen gegen mich getreten, dabei haben sie gerufen, nun mach mal schon du verrostete alte Socke mach dich gefälligst auf den Weg oder soll ich vielleicht nach Birnenbach laufen und tu nicht so als wär dir übel, du bist kein Ozeandampfer wo du seekrank werden kannst und Kotz hier nicht den ganzen Bahnsteig voll. Die Tür zum großen Feuerloch habe ich dann wieder geöffnet damit der Herr Knöterich neuen Koks reinschieben kann. Mir hätte eine Pause heute mal gut getan Wenn wir am Ziel ankommen, dann Ölt der Herr Grasmück den ganzen Schmierkram damit es wie immer flutscht, denn der Herr Grasmück sagt gut geölt ist besser, öffnet dann immer ein Fläschchen Dosenbier, das hat ihm eine weitgereiste große Dampflok aus Polen mitgebracht, aber soweit ist die kleine Bimmelbahn noch nie gefahren. "Ich weiß aber, dass da vorne eine Weiche ist, die nur umgestellt werden müsste, dann gäbe es neue Wege irgendwo dorthin wo ich noch nie war", sagte die kleine Bimmelbahn und das hörte Herr Knöterich. Der sagte zu mir der kleinen Bimmelbahn, "ist doch kein Problem wenn wir wieder dort vorbeikomme stelle ich die Weiche einfach um und ich möchte auch mal was anderes sehen". Am nächsten Tag, alle sind frisch gewaschen und gekämmt, haben ihren Ausgehanzug angezogen. Als das Signal hochgeht fuhr die kleine Bimmelbahn schnell los, es waren noch keine Passagiere an Bord. Flugs war die Weiche umgelegt, sodass die Schienen jetzt in südliche Richtung führen. Nach Süden geht es immer bergab, Herr Knöterich brauchte gar nicht viel Koks in das gefräßige Loch hineinschaufeln. Die Räder drehten sich bergab immer schneller. Das prusten, stampfen, das Rattatatatatatatatatata wurde immer lauter so dass Herr Knöterich rief, "Bimmelbahn brems lieber mal ab da vorne kommt eine Linkskurve. Als sie dann in voller Fahrt in der Kurve waren hob die Lok und die beiden Waggons die rechten Räder hoch. Die drehten sich jetzt in der Luft im Leerlauf, kamen aber nach der Kurve wieder auf die Schiene herunter, dass die Funken stieben und es laut quietschte. Danach war von der Lok ein lautes Puuhh zuhören sowie ein kreischender Signalton der sich wie ein bayerischer Jauchzer anhörte, der sagen sollte das war geil, machs noch mal Sam. Mit so viel Freude im Kessel und Adrenalin in den Leitungen fuhren sie und fuhren sie bis der Abend kam und sie in den Sonnenuntergang hinein rollten nach neuen Abenteuern entgegen. Die Leute von Apfelhausen stehen immer noch dort am Bahnhof und warten auf den Zug nach Birnenbach. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann stehen sie heute noch.
Die kleine Bimmelbahn
“Also ich bin es jetzt Leid”, sagte die kleine Bimmelbahn, “immer nur von A nach B fahren, von Apfelhausen nach Birnenbach, immer hin und her. Das bin ich leid und ist sowas von langweilig.
In Apfelhausen ist nichts los, in Birnenbach schon gar nicht, da ist überall der Wurm drin.
Ärgerlich ließ sie erstmal eine dicke Wolke Dampf ab, das Tututehorn tutete der Wolke hinterher, die der blaue Himmel sofort aufnahm während das Tuuuut ihres Hornes immer weiter leiser erklang je weiter es wegzog.
“Immer nur zwischen Apfel und Birnen hin und her fahren, das ist so spannend wie Äpfel mit Birnen vergleichen.
Gestern als ich anfing einen kleinen Streik zu machen, da haben die Apfelhausener sogar mit Füßen gegen mich getreten, dabei haben sie gerufen, nun mach mal schon du verrostete alte Socke mach dich gefälligst auf den Weg oder soll ich vielleicht nach Birnenbach laufen und tu nicht so als wär dir übel, du bist kein Ozeandampfer wo du seekrank werden kannst und Kotz hier nicht den ganzen Bahnsteig voll.
Die Tür zum großen Feuerloch habe ich dann wieder geöffnet damit der Herr Knöterich neuen Koks reinschieben kann.
Mir hätte eine Pause heute mal gut getan
Wenn wir am Ziel ankommen, dann Ölt der Herr Grasmück den ganzen Schmierkram damit es
wie immer flutscht, denn der Herr Grasmück sagt gut geölt ist besser, öffnet dann immer ein Fläschchen Dosenbier, das hat ihm eine weitgereiste große Dampflok aus Polen mitgebracht, aber soweit ist die kleine Bimmelbahn noch nie gefahren.
“Ich weiß aber, dass da vorne eine Weiche ist, die nur umgestellt werden müsste, dann gäbe es neue Wege irgendwo dorthin wo ich noch nie war”, sagte die kleine Bimmelbahn und das hörte Herr Knöterich.
Der sagte zu mir der kleinen Bimmelbahn, “ist doch kein Problem wenn wir wieder dort vorbeikomme stelle ich die Weiche einfach um und ich möchte auch mal was anderes sehen”.
Am nächsten Tag, alle sind frisch gewaschen und gekämmt, haben ihren Ausgehanzug angezogen.
Als das Signal hochgeht fuhr die kleine Bimmelbahn schnell los, es waren noch keine Passagiere an Bord.
Flugs war die Weiche umgelegt, sodass die Schienen jetzt in südliche Richtung führen.
Nach Süden geht es immer bergab, Herr Knöterich brauchte gar nicht viel Koks in das gefräßige Loch hineinschaufeln.
Die Räder drehten sich bergab immer schneller.
Das prusten, stampfen, das Rattatatatatatatatatata wurde immer lauter so dass Herr Knöterich rief, “Bimmelbahn brems lieber mal ab da vorne kommt eine Linkskurve.
Als sie dann in voller Fahrt in der Kurve waren hob die Lok und die beiden Waggons die rechten Räder hoch. Die drehten sich jetzt in der Luft im Leerlauf, kamen aber nach der Kurve wieder auf die Schiene herunter, dass die Funken stieben und es laut quietschte.
Danach war von der Lok ein lautes Puuhh zuhören sowie ein kreischender Signalton der sich wie ein bayerischer Jauchzer anhörte, der sagen sollte das war geil, machs noch mal Sam.
Mit so viel Freude im Kessel und Adrenalin in den Leitungen fuhren sie und fuhren sie bis der Abend kam und sie in den Sonnenuntergang hinein rollten nach neuen Abenteuern entgegen.
Die Leute von Apfelhausen stehen immer noch dort am Bahnhof und warten auf den Zug nach Birnenbach.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann stehen sie heute noch.
Christoph Westrupp
Ein Fotograf und Geschichtenerzähler