Unterwegs auf dem Hochrhöner von Glattbach nach Bad Salzungen

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Bei der Herbsttour 32 km gepilgert

16 Interessierte machten sich gemeinsam mit Dekan Norbert Heide auf den Weg, um die noch ausstehende Herbsttour auf dem Hochrhöner zu erkunden.

Auf ca. 180 km erstreckt sich „DER HOCHRHÖNER“ durch das Herz Deutschlands und über drei Ländergrenzen hinweg vom weltbekannten Kurort Bad Kissingen bis ins Soleheilbad Bad Salzungen. Er führt über die höchsten Erhebungen des Mittelgebirges, über WasserkuppeKreuzberg und Ellenbogen. Dabei passiert DER HOCHRHÖNER Höhepunkte wie das Franziskanerkloster auf dem Kreuzberg mit seiner jahrhundertealten Brautradition, die Wiege des Segelflugs auf der Wasserkuppe oder den sagenumwobenen Felsrücken der Milseburg sowie den höchstgelegenen Ort der Rhön, Frankenheim.

Start der Tour war in Glattbach. Hier steht der legendäre „Rhönpaulus“ als Holzfigur auf dem Dorfplatz. Er wurde als “edler Räuber” oder auch “Robin Hood der Rhön” bekannt. Das Flüsschen Felda wird überschritten. Auf dicht belaubten Waldwegen gelangt man zum Naturschutzgebiet „Ibengarten”. Skulpturen am Wegesrand informieren über die Sagen, Legenden und Geschichten des Rhönpaulus.  In einigen davon wird er als hilfsbereit gegenüber Müllern, Bauern und Forstarbeitern beschrieben. Zwischen den Eiben am Neuberg hauste er Mitte des 18. Jahrhunderts zeitweise in einer Höhle, von der heute nur noch eine kleine Öffnung sichtbar ist. Das Dorf Wiesenthal wird passiert. Vorbei an einer sturmzerzausten Buche führt der Hochrhöner über Wiesen den Hang hinauf. Steil geht es im Wald weiter bis auf den Gipfel des Berges Horn, der Ausblicke nach Roßdorf bietet. Unter Buchen geht es bergab, auf Bernshausen, dem Ziel des ersten Tages, zu. Das Landhotel „Zur grünen Kutte“ war das Domizil der Herbsttour. Hier wurden die Pilger mit leckerem Essen und schönen Zimmern für die Anstrengungen des Tages belohnt.

Am zweiten Tag führte der Weg an der Bernshäuser Kutte, einem 45 m tiefen, kreisrunden Erdfallweiher, der sich etwa 500 m südöstlich von Bernshausen befindet, vorbei. Er gilt als der größte See der Thüringer Rhön. Der Wanderweg führte bergauf zum 645 m hohen Pleß. Von der etwa 22 Meter hohen Plattform des Pleßturmes hätte man bei klarer Sicht einen hervorragenden Rundblick zum

Rhönpaulus

Die Pilger an der Bernshäuser Kutte

Wald gehabt. Der Sachsenstein, auch Jägerstein, ist ein Denkmal am Berg Pleß, welches1722  im Wald errichtet wurde, da an dieser Stelle ein junger Jäger zu Tode kam. Der Abstieg erfolgte über Wurzeln ins Tal des Polsambachs bis Langendorf. Nach 20 km schritten die Pilger durch das Tor zum Hochrhöner, das Ziel Bad Salzungen war erreicht. Ein edler Spender lud die Pilger noch zu leckerem Kuchen und Kaffee ein.

Am dritten Tag endete die Pilgertour nach dem Frühstück auf dem Rundweg am Schwarzen Moor mit einer Thüringer Bratwurst. Alles in allem wieder eine gelungene Tour, bei der auch die Andachten und Geschichten von Dekan Norbert Heide nicht fehlten.