NABU/VNULL-Langd wandert durch den Naturwald Langd nach Stornfels

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Wandergruppe am "Grünberger Weg"

Langder können stolz auf „Ihren“ Buchen-Naturwald sein, so die einhellige Meinung der Wanderer.

25 Mitglieder und Freunde des Vereins NABU/VNULL Langd wanderten am 13.11. unter Führung vom stellv. Vorsitzenden, Harald Fritzges von Langd nach Stornfels durch den Naturwald Langd. Ziel der Wanderung war es, den Wald in seiner herbstlichen Schönheit zu erleben und dabei naturkundliche und historische Informationen über den Langder Wald und über den aktuellen und geplanten Schutzstatus zu erhalten.

Der „Langder Wald“ mit ca. 400 ha Fläche gehört, mit Ausnahme von sehr kleinen Flächen am Sportplatz Langd (22 ha) und an der Rundwiese (12 ha) fast vollständig dem Land Hessen und ist seit 2019 Bestandteil des Waldschutzgebiets „Naturwald Westlicher Vogelsberg“ und „Stornfelser Wald“. Aktuell läuft das Verfahren zur Ausweisung als Naturschutzgebiet „Langder Wald“ und wird voraussichtlich 2023 zum Abschluss kommen.

Das gesamte Schutzgebiet umfasst neben dem Staatswald Hessen mittlerweile auch ca. 260 ha Wald des Grafen zu Solms-Laubach und hat mittlerweile ca. 1.300 ha aus der Nutzung genommene Naturwaldfläche.

In unserer Region entsteht somit ein Buchenwald-Schutzgebiet von nationaler Bedeutung in ähnlicher Größe wie der Kellerwald mit der Chance, mittelfristig ein Tourismusmagnet zu werden. Der Lander Wald wird hierbei ein wesentlicher Bestandteil sein.

Darüber hinaus hat die Stadt Hungen nun die einmalige Chance, mit ca. 160 ha Stadtwald dieses Schutzgebiet zu ergänzen, dem Förderprogramm „Wildnisfonds“ der Bundesregierung beizutreten und dafür ca. 4 Mio. € zu erhalten; ein Betrag, der durch Waldwirtschaft niemals erzielt werden kann. Die hierfür in Frage kommenden Waldgebiete liegen im Wesentlichen in der Gemarkung Villingen und Hungen und nur zu einem sehr kleinen Teil in der Gemarkung Langd. Entgegen anderslautenden Presseberichten geht es somit bei dem Thema „Wildnisfonds“ nicht um dem „Langder Wald“; dieser gehört bereits zum Schutzgebiet.

Der NABU/VNULL Langd befürwortet ausdrücklich die Teilnahme der Stadt Hungen am Förderprogramm „Wildnisfonds“ der Bundesrepublik Deutschland. Aus Sicht des Vereins wäre es aus ökologischer und auch aus ökonomischer Sicht unverantwortlich, wenn die Stadt Hungen diese Chance nicht ergreifen würde, zumal der Stadtwald Hungen seit einigen Jahren rote Zahlen schreibt.

Die Wanderung startete am Vereinsheim und führte die Gruppe als erstes in den kleinen Gemeindewald am Sportplatz. Von dort ist die geographische Situation von „Langd im Loch“ und die Hochwassergefahr bei Starkregen gut zu erfassen. Ein wesentlicher Beitrag zum Hochwasserschutz ist ein intakter Naturwald mit seiner Speicherfähigkeit von Regenwasser.

Vorbei an der NABU-Hecke am Grünberger Weg mit den mittelalterlichen Terrassenmauern führte die Strecke dann über die Platte in den Langder Wald.

Hier konnten die Teilnehmer sich von der Schönheit des Waldgebietes, insbesondere bei herbstlicher Laubfärbung überzeugen und eine Vorstellung davon bekommen, wie sich der Wald in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. Natürlich werden weiterhin Wanderwege erhalten bleiben, die auch der Verkehrssicherungspflicht unterliegen.

Nach einer kurzen Rast an einer Waldarbeiterhütte führte der Weg auf der Hungen-Schottener Straße Richtung Stornfels. Leider blieb der Gruppe die Fernsicht auf Stornfels verwehrt, da Nebel und einsetzende Dämmerung die Sicht versperrten. Die Gruppe erreichte nach ca. 12 km Stornfels, wo die Einkehr im Restaurant Berghotel vorbereitet war.

Nach guter Stärkung wurde die Heimfahrt in Fahrgemeinschaften angetreten.

Die Teilnehmer waren mit der ausgewählten, nicht ganz alltäglichen Wanderstrecke und den, an verschiedenen Stellen dargebotenen Informationen sehr zufrieden und freuen sich schon auf die nächste Wanderung.

 Der Verein freut sich über jeden, der sich auf die ein oder andere Weise für Naturschutz engagieren möchte und bittet um Kontaktaufnahme.

Weitere Infos unter

www.nabu-langd.de oder auf Facebook: NABU Langd / VNULL Langd

Harald Fritzges