Löwenzahnzeit im Allgäu

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Blick über Börlas zur Nagelfluhkette
Blick über Börlas zur Nagelfluhkette
Unten liegt das Dörfchen Börlas, hinten die noch verschneite Nagelfluhkette
Blick über Börlas zur Nagelfluhkette
Blick zwischen Grünten (hinten links) und Immenstädter Horn (hinten rechts) ins obere Illertal
Der Aussichtsturm Alpkönigsblick
Die Roßhütte bei der Höflealpe

Anfang der Woche begab ich mich, wie so oft, wenn mir nichts anderes einfällt, auf die insgesamt etwa dreistündige Wanderung von Diepolz (Ortsteil von Immenstadt) über die Höflealpe auf den langgezogenen Grat des Hauchenbergs (1.242 m). Die Höflealpe und die in der Nähe gelegene Roßhütte sind auch Bestandteil des Bergbauernmuseums in Diepolz. Normalerweise ist sie auch bewirtschaftet, in Coronazeiten nicht. Das heißt, man sollte sich vorher immer per Internet vergewissern, ob die Inzidenzrate nicht doch das Angebot von Brotzeiten “to go” zuläßt. Dann muß man sich aber ziemlich weit von der Alpe entfernen – sie darf keine Sitzgelegenheiten oder ähnliches aufstellen und Menschenzusammenballungen verhindern.

Auf dem meist bewaldeten Grat entlang gelangt man zu dem – nur 20 m hohen – Aussichtsturm “Alpkönigsblick”. Man braucht ihn auch nur, um in eine ganz bestimmte Richtung zu schauen, die unten von Bäumen versperrt wird: Bodensee, die Berggipfel von Säntis und Altmann in der Schweiz und den Hohentwiel am Ende des Bodensees. Der Name Alpkönigsblick weist auf den Begründer der Milch- und Käsewirtschaft, sowie des Tourismus im Allgäu  ab Mitte des 19.Jahrhunderts, Carl Hirnbein, hin. Der hat von dem Heimatdichter Peter Dörfler die Bezeichnung “Alpkönig” erhalten. An dem Aussichtsturm kommt auch von  der Nordseite der “Hirnbein-Weg” aus Weitnau herauf und führt auf dem Grat weiter nach Missen. Eine ganze Reihe von Erläuterungstafeln zeigen die geologische Entwicklung der Gegend auf, die zu den Formationen des Nagelfluh bzw. der Molasse zugehören.

Vom Turm geht es abwärts an “Kling’s Hütte” vorbei, ebenfalls eine Alpe, die den Sommer über das Alpvieh versorgt, aber an den Wochenenden -außerhalb von Coronaeinschränkungen – Bewirtung bietet. Noch ein Stück abwärts und dann auf halber Höhe wieder zurück nach Diepolz.

 

 

 

 

Kurt Wirth
Ex-Gießener, Weltbürger, Bürgerreporter seit 2012, interessiert an Natur, Wandern, (Inlands-)Reisen, aber auch an Geschichte, Zeitgeschichte, Politik.