8.Mai – Tag der Befreiung/22.Juni -Unternehmen Barbarossa – Ehrenmal im Treptower Park in Berlin

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Ehrenmal Treptower Park

“Im Treptower Park im Ehrenmal, da steht ein Symbol, das monumental spricht von unglaublichen Taten. Ein Rotarmist, ein Kind im Arm, er hält es fest, dem Kind wird warm im Mantel des Roten Soldaten.”

schreibt und singt der (DDR-)Liedermacher Reinhold Andert. In den hier gezeigten Fotos kommt die bekannte Statue des Rotarmisten, der mit dem Kind im Arm ein Hakenkreuz zertritt, leider nur zaghaft von hinten vor. Gegenlicht und viel Publikum um die Statue (Datenschutz) verhinderten die Aufnahmen auf meinen jetzt gescannten Dias vor etlichen Jahren.

Die bekannte “Kolossalstatue” soll der Schöpfer auf Grund einer wahren Begebenheit geschaffen haben: Der 22-jährige sowjetische Feldwebel Nikolai Massalow hat während der Straßenkämpfe um Berlin am Landwehrkanal ein dreijähriges Mädchen neben seiner toten Mutter weinen hören. Zusammen mit Kameraden barg er das Mädchen über die Potsdamer Brücke aus dem Kugelhagel. Er wurde später Ehrenbürger von Berlin (DDR) und wurde, wie viele andere, nach der Wende von der Ehrenbürgerliste gestrichen. Er starb 2001 in seiner Heimat. Er hätte als Ehrenbürger Wohnrecht in Berlin gehabt, wollte das aber nicht.

Das Ehrenmal wurde im Mai 1949 fertiggestellt. Es ist zugleich der Friedhof von 7.000 sowjetischen Soldaten, die in der Schlacht um Berlin gefallen sind, sozusagen noch kurz vor Kriegsende. Insgesamt waren es sogar etwa 80.000, die von der Schlacht bei den Seelower Höhen (Oderübergang) bis zur Einnahme Berlins ums Leben kamen. Wie bei dem sowjetischen Ehrenmal am Tiergarten vermutet man, daß bei der Errichtung auch Steine von Hitlers zerstörter Reichskanzlei verwendet wurden. Das Gros des Materials des Treptower Ehrenmals kam aber aus einem Granitlager, das Hitler für den Bau seiner Hauptstadt “Germania” anlegen ließ. Dennoch war der Bau des Treptower Ehrenmals wegen der Inanspruchnahme von Material und Arbeitskapazitäten, angesichts des Wohnungsmangels nach Kriegsende – auch unter Kommunisten und Sozialisten – nicht unumstritten.

Die Pflege und Erhaltung solcher Gedenkstätten ging im  Einigungsvertrag auf die BRD über. So wurden auch Teile der Anlage im Treptower Park seit der “Wende”  durchaus laufend restauriert und überholt.

In diesem Jahr wird der 8.Mai als Tag der Befreiung (in Berlin inzwischen Feiertag wie in vielen europäischen Ländern) gefolgt vom 80. Jahrestag des faschistischen Überfalls auf die Sowjetunion mit dem Unternehmen “Barbarossa” am 22. Juni 1941.

Eine Petition auf change.org von Esther Bejerano (Vorsitzende des Auschwitzkomitees) und der VVN-BdA, den 8.Mai in ganz Deutschland zum Feiertag zu machen, haben bisher mehr als 126.000 Menschen unterschrieben.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetisches_Ehrenmal_im_Treptower_Park

Ehrenmal Treptower Park

 

 

 

Kurt Wirth
Ex-Gießener, Weltbürger, Bürgerreporter seit 2012, interessiert an Natur, Wandern, (Inlands-)Reisen, aber auch an Geschichte, Zeitgeschichte, Politik.