Auch Wildtiere brauchen Schutz

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Nicht nur Haustiere, auch Wildtiere brauchen manchmal unseren Schutz und ein wenig Starthilfe.
Angepasst an unsere Zivilisationslandschaft stehen vor allem die jungen Tiermütter immer wieder vor neuen Problemen und Herausforderungen, welche die Natur nicht für sie vorgesehen hat. Ein plötzlich gefällter Baum, welcher den sicheren Kobel unbewohnbar oder die einzige sichere Verbindung zum Wurflager unüberwindbar macht, ein plötzlich verschlossenes Stallfenster zum Schwalbennest oder einfach der allgegenwärtige Straßenverkehr.
So kommt es immer wieder vor, das Jungtiere verloren gehen oder Mütter versterben und die Kleinen auf Hilfe angewiesen sind.
Läuft ein wildes Tier auf einen zu, denken viele erst einmal an Tollwut. Diese Angst ist unbegründet, da Deutschland bereits seit einigen Jahren als tollwutfrei eingestuft ist (mit Ausnahme der Fledermaustollwut, welche aber einen eigenen Stamm bilden und eine Übertragung auf Menschen nur in Ausnahmefällen möglich ist) . Aber manche Tierkindern (besonders Waschbär und Eichhörnchen) suchen tatsächlich auch in ihrer Not Hilfe bei Menschen.
Oft ist bei verlorenen Wildtierkindern auch wieder eine Rückführung zur Mutter möglich. Dies sollte dann unbedingt versucht werden, da das Aufwachsen mit den Eltern auch immer mit einer höheren Chance zum Überleben verbunden ist.
Findet man ein Lager mit Jungtieren, welche ruhig und aufmerksam, aber nicht apathisch oder extrem anhänglich sind, brauchen sie in der Regel keine Hilfe. Manche Tierarten wie Reh oder Hase kommen nur kurz zum säugen zu ihren Kindern.
Daher sollte man im Zweifel erst einmal beobachten und bei qualifizierten Stellen nachfragen. Verletzte und kranke Tiere benötigen natürlich immer Hilfe, das gilt ebenso für apathische und ausgekühlte oder lautstark schreiende Jungtiere. Dieses kleine Eichhörnchen wurde in einem Garten gefunden. Die Finder konnten seinen Kobel nicht finden und setzten das kleine Eichhörnchen zunächst einmal in einen Karton um es vor Fressfeinden und der Sonne zu schützen. Anschließend warteten sie im Hintergrund und beobachteten, ob eventuell ein Muttertier auftauchen würde. Leider war das aber nicht der Fall, so dass die Finder das Tier zu uns ins Tierheim brachten, wo es nun von Tierpflegerin Hannah Wern liebevoll von Hand aufgezogen wird. Wenn der kleine Klettermaxe groß und stark genug ist, um alleine zu überleben, wird er selbstverständlich wieder ausgewildert.

Tierschutzverein Gießen und Umgebung e.V.

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