Marokko nach dem Erdbeben – Gießener Hilfswerk GAiN ist auch jetzt noch aktiv

Die Nächte werden kalt in den Altlas-Bergregionen. Die Menschen, die in einfachen Zelten oder anderen provisorischen Unterkünften leben, fürchten jetzt schon den kalten Winter. GAiN unterstützt ein Partnerwerk, das sich um diese Obdachlosen kümmert.

Da keine Hilfslieferungen aus dem Ausland erlaubt sind, müssen die benötigten Güter und Materialien im Land gekauft werden. Die Mitarbeitenden versuchen mit großer Anstrengung Öfen, Winterzelte und Toilettenanlagen zu beschaffen, was sich als nicht gerade einfach erweist. Ein kleines Team von Anpackern lebt gerade dauerhaft in einem Bergcamp, um Zeit und Energie für die Reisen zu sparen. Sie sind für die Menschen da und helfen, wo es geht. Bis dauerhafte, stabile Unterkünfte organisiert und aufgebaut werden können, versorgen sie die Obdachlosen mit “Mikas”. So nennen die Einheimischen die Kunststoffbahnen, die mit Metallständern wenigstens eine vorübergehende Unterkunft bieten.
Gerade jetzt, wenn die Weltöffentlichkeit auf andere Orte schaut, wollen wir die Menschen in Marokko nicht vergessen. Bitte helfen Sie weiter mit! Spenden an GAiN können mit dem Stichwort “Nothilfe” geleistet werden. Die Mitarbeitenden des GAiN-Partners in Marokko begegnen vielen betroffenen Familien und hören ihre Geschichten. Unter anderem auch die von Ahmed und seiner Familie:

“Das Erdbeben ereignete sich kurz nach elf Uhr abends. Als die Erschütterungen aufgehört hatten, sammelte Ahmed (Name geändert) seine Frau und seine beiden Kinder ein und machte sich so schnell wie möglich auf den Weg zum Ausgang. Doch die Tür war verklemmt. Nachdem sie einige quälende Sekunden versucht hatten, hinauszukommen, gab es einen lauten Knall, und das Haus auf der anderen Seite der schmalen Straße stürzte ein, wobei große Betonstücke in die Gasse geschleudert wurden. Durch die Wucht und die Erschütterung des einstürzenden Hauses muss sich Ahmeds Tür gelöst haben. Jetzt konnten sie ihr Haus verlassen. Wären sie sofort auf die Straße gegangen, wären sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von den herabfallenden Trümmern ihrer Nachbarn getroffen worden. Während die Häuser von Ahmed und seinen Nachbarn aufrecht stehen blieben, sind die Häuser auf der anderen Seite der engen Gasse eingestürzt. Bald darauf konnte die Familie das Gebiet verlassen und bei Freunden an einem sicheren Ort unterkommen. Die emotionalen Verletzungen jedoch, die die Kinder erlitten, sind unermesslich! Von allem aufgewühlt, sprachen Ahmeds Kinder vier Tage lang kein Wort. Schließlich begannen die Kinder, sich langsam zu öffnen und Freundschaften mit ihren befreundeten Gastgebern zu schließen. Sie wissen, dass sie nicht in dieses Haus zurückkehren können, und fragen sich, wohin sie gehen werden.”
Nicht alle Geschichten nehmen eine positive Wendung, wie es bei Ahmed und seiner Familie gewesen ist. Viele Menschen berichten vom Verlust ihrer Freunde, ihrer Häuser und Habseligkeiten. Ihnen allen hilft GAiN durch die Partnerorganisation.

Die humanitäre Hilfsorganisation GAiN leistet Katastrophenhilfe, langfristige Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe und trägt dazu bei, dass die Ärmsten und Benachteiligten der Welt, die sich nicht selbst helfen können, eine neue Perspektive für ihr Leben und Hoffnung für ihre Zukunft gewinnen. Spendenkonto Global Aid Network (GAiN): Volksbank Mittelhessen, IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55, BIC: VBMHDE5F, Stichwort: Nothilfe

Weitere Infos zu GAiN gibt es unter www.gain-germany.org.

©Foto: Global Aid Network (GAiN)