Eintritt frei – Keine Anmeldung / Reservierung nötig
Moderation: Sascha Feuchert (LZG I Institut für Germanistik)
Bücher vermögen es, Geschichten zu erzählen und weiterzutragen. So hinterließen jüdische Emigranten, die nach 1933 ins Exil gingen, Spuren ihrer Erlebnisse in den wenigen Büchern, die sie auf der Flucht mitnehmen konnten. Die amerikanische Historikerin Lucy Dawidowicz bezeichnete diese hinterbliebenen Bücher von Emigranten oder Opfern des Holocaust als »stumme Überlebende«. In den hier ausgewählten Zeugnissen aus einer Privatsammlung wird von bewegenden Einzelschicksalen berichtet, meist von Überlebenden des Holocaust, aber auch von einem jungen Berliner Juden, den die Nazis 1942 deportiert und dann in Auschwitz ermordet haben.
Robert Jütte (*1954 in Warstein/Westfalen) ist Professor für Neuere Geschichte und Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Sozialgeschichte der Medizin- und Wissenschaftsgeschichte sowie die Alltags- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Er ist Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer und seit 2009 Sprecher des Dialogforums Pluralismus in der Medizin. Sein Werk Bücher im Exil: Lebensspuren ihrer jüdischen Besitzer erschien 2022 im Metropol Verlag.
In Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen