Patricia Schmitt besuchte den Laubacher Sportverein – Acht Sportler mit Handicap trainieren regelmäßig
Laubach. Tennis ist ein Sport für alle – und nirgends in der Region wird das so selbstverständlich gelebt wie bei beim Tennisclub Laubach (TCL). Seit 2019 wirbt der Verein aktiv um Sportlerinnen und Sportler mit Handicap – und das mit großem Erfolg: Preise, Lob und viel Anerkennung erhielt man in den letzten Jahren, vor allem aber wunderbare neue Mitglieder, die den Verein seitdem bereichern. Kürzlich gab es „Nachwuchs“: Das neueste – und im wahrsten Sinne jüngste – Mitglied ist der achtjährige Paul Wagner aus Biebertal. Paul, Teil eines Vierlings, bringt ein paar körperliche Einschränkungen mit, aber ganz sicher keine Einschränkungen in Sachen Spaß am Tennis. Seit August trainiert er beim TCL und strahlt jedes Mal, wenn er den Schläger in der Hand hat.
„Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, aber auf unsere Inklusionssportlerinnen und -sportler sind wir ganz besonders stolz. Ihr macht unseren Verein bunter, wärmer, vielfältiger“, sagte Anna Jablonski (2. Vorsitzende) und Rita Fleischer (Sportwartin) kürzlich in der Sport- und Kulturhalle. Der TCL hatte hohen Besuch: Hessens neue „Inklusionscheckerin“ Patricia Schmitt war nach Laubach gekommen, um sich persönlich ein Bild vom inklusiven Sportangebot des TCL zu machen. Ihr Urteil war eindeutig: „Toll, wie selbstverständlich ihr Inklusion praktiziert“, sagte die beim Hessischen Behinderten- und Rehasportverband (HBRS) angestellte Patricia Schmitt.
Der TCL stellte ihr an diesem Tag seine Sportlerinnen und Sportler mit Handicap vor: Sven Klippert (39 Jahre), ist Rolli-Spieler der ersten Stunde, fast jede Woche auf dem Platz und ist inzwischen der Inklusionsbeauftragte im erweiterten Vorstand. Dirk Köhler (57) ist seit vielen Jahren dabei und einer der besten hessischen Rollstuhl-Tennisspieler und das sportliche Aushängeschild des TCL. Cian Heilmann (12) ist seit ein paar Jahren Teil der Kinder- und Jugendabteilung und bereichert den Verein durch seine Begeisterungsfähigkeit. Paulina van der Schelde (12) ist seit vielen Jahren der Sonnenschein des Vereins, trainiert alle paar Wochen, am liebsten mit den „großen Jungs“. Boris Jäger (40) ist seit sechs Jahren äußerst engagiert und zuverlässig dabei, häufig gemeinsam mit seinen Freunden und Lebenshilfe-Kollegen Christoph Münch (43) und Cem Gözutok (33), die zu Dritt einen großen Ehrgeiz an den Tag legen und seit Jahren auch an den offziellen Clubmeisterschaften des Vereins teilnehmen. Moritz Hagen (20) ist der beeindruckende Blindentennis-Spieler, der aktuell in Freiburg studiert, aber immer wieder im „Heimatverein“ vorbeischaut und mit seinen größeren Rasselbällen und seiner Zielsicherheit alle Zuschauer beeindruckt. Kein Wunder: Moritz gehörte auch schon zum Nationalteam der deutschen Para-Ruderer.
Ein großes Dankeschön sagten Anna Jablonski und Rita Fleischer abschließend an Richard Wenzlik, den aktuellen Haupttrainer für den inklusiven Bereich. „Richi bringt allen mit Geduld, Humor und viel Herzblut alles bei – und das seit Jahren. Tausend Dank dafür!“
