
Früh erkennen, gezielt handeln: Wie eine optimale Ernährung die Genesung älterer Patientinnen und Patienten unterstützt und Risiken wie Muskelverlust, Stürze und verlängerte Krankenhausaufenthalte reduziert.
Gute Ernährung ist ein zentraler Baustein für Gesundheit – besonders im höheren Alter.
Denn insbesondere ältere Menschen sind häufiger von Mangelernährung betroffen. Studien
zeigen, dass 20 – 30 % aller Patientinnen und Patienten im Krankenhaus von (drohender) Mangelernährung betroffen sind, in der Geriatrie sogar bis zu 60 %.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin geht davon aus, dass jährlich 55.000
Todesfälle von mangelernährten Patientinnen und Patienten vermeidbar wären, wenn frühzeitig interveniert wird. Zudem zeigt die CEPTON-Studie von 2007, dass Mangelernährung in Deutschland jährlich Kosten von rund 9 Mrd. € verursacht. Mangelernährte Patientinnen und Patienten bleiben zudem bis zu 40 % länger im Krankenhaus im Vergleich zu Patientinnen und Patienten mit regulärem Ernährungszustand.
Risikofaktoren für Mangelernährung sind unter anderem
• Erkrankungen wie Krebs, Leberzirrhose, Morbus Crohn, Demenz, Dysphagie oder
Bettlägerigkeit
• Soziale und psychische Faktoren wie Altersarmut, Einsamkeit oder Depressionen
Folgen einer Mangelernährung
• Erhöhte Sterblichkeit und Gebrechlichkeit
• Erhöhtes Sturz- und Frakturrisiko
• Herzprobleme und Infektanfälligkeit
Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird der Ernährungszustand aller Patientinnen und
Patienten bereits bei der Aufnahme mittels etablierter Screening-Instrumente wie dem MNA (Mini Nutritional Assessment) eingeschätzt. So können individuelle Risiken erkannt und gezielt unterstützt werden – sei es durch Ernährungsberatung, vermehrte
Zwischenmahlzeiten oder proteinreiche Trinknahrungen.
Im Rahmen eines Aktionstages auf der geriatrischen Station 5A wurden die Patientinnen und Patienten intensiv gescreent und erhielten Informationsmaterial sowie eiweißreiche
Snacks und Trinkmahlzeiten, um gezielt auf das Thema Mangelernährung aufmerksam zu
machen.
Besonders unterstützt wurde die Aktion von Anne Weinig von Nutricia, die seit vielen
Jahren in unserem Haus für Trinknahrungen sowie Fortbildungen für Pflegepersonal und
Ärztinnen und Ärzte zum Thema Mangelernährung und klinische Ernährung zuständig ist.
„Wir freuen uns über die positive Resonanz unserer Patientinnen und Patienten sowie die
hervorragende Zusammenarbeit mit unserem Stationsteam“ so Svenja Eckardt,
Ernährungsberaterin des St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung. Wir setzen uns
weiterhin dafür ein, Ernährungsrisiken frühzeitig zu erkennen und bestmöglich zu behandeln.



