Gut besucht war der 22. „Frankenbacher Augenblick“ der SPD-Biebertal am Freitag, 4. Juli 2025 im Bürgerhaus Frankenbach. Armin Schild, Vorsitzender der SPD Biebertal, erinnerte in seinem Vortrag an den Überfall armer Hinterländer Bauern auf das sogenannte „Geldkärrnche“, mit dem die Steuereinnahmen aus dem Hinterland nach Gießen transportiert wurden.
Das gut 200 Jahre zurückliegende Ereignis ist als „Postraub in der Subach“ bekannt. Das tragische Schicksal der Räuber endete im Oktober 1824 mit der öffentlichen Hinrichtung der Täter auf dem damaligen Richtplatz in Gießen an der heutigen Marburger Straße.
Der Referent beleuchtete auch die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Hintergründe dieser Heimattragödie und lies die Zuhörer teilhaben an den harten Lebensbedingungen der Menschen in den Dörfern der damaligen Provinz Oberhessen.
Schild bedauerte, dass dieses Ereignis, seine Protagonisten und die historischen Hintergründe in der Stadt Gießen und in der Region wenig bekannt sei. Der Postraub sei wohl ein tollkühner Akt purer Verzweiflung gewesen. Die Bauern und Tagelöhnern des Hinterlandes und des Vogelsberges seien zu dieser Zeit zwar gerade von der Leibeigenschaft befreit worden waren. „Doch statt Freiheit ernteten sie bitterste Armut und wurden erst recht zu schutzlosen Opfern der weitreichenden Umwälzungen, die von der einsetzenden Industrialisierung, dem Ende des Feudalismus und der Neuordnung Europas ausgingen“, so Schild.
Ihrer zu Gedenken und damit das harte Leben der Menschen in unserer Heimat angemessen zu würdigen, sei angebracht.




