Mit PV-Anlage, Wärmepumpe und Elektroauto “Erneuerbare Energie” nutzen

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31 PV-Module mit jeweils 440 Watt erzeugen aus Sonnenenergie insgesamt 13,64 kWp elektrischen Strom

Holzheim – Es wird viel diskutiert, über die Zukunft mit elektrischem Strom. Zurzeit glauben viele Mitmenschen, der Strom für die privaten Haushalte wäre viel zu teuer und zu hoch besteuert.

Dagegen hilft die eigene Stromproduktion mit drei Dingen: PV-Module auf dem Dach, ein Wechselrichter zur Einspeisung des Stromes in das Hausnetz und eine Batterie für die Stromversorgung in der Nacht.

Diese Lösung wurde nun in dem Haushalt von Ulrich und Helga Sann in dem Pohlheimer Stadtteil Holzheim realisiert. Die Planung und Installation hat ein in Holzheim ansässiger Elektro-Meisterbetrieb ausgeführt.

Die Jahrzehnte alten Brauchwassermodule samt Halterungen wurden vom Dach abgebaut und durch eine Photovoltaik-Anlage ersetzt. Im Grunde ist die Installation einer PV-Anlage keine allzu aufwändige Maßnahme. Zur Absicherung bei den Dacharbeiten wurde vor das Dach ein Gerüst gestellt. Die alten Module für die Heißwasserbereitung wurden demontiert. Anschließend wurden Ziegel aus dem Dach entnommen und spezielle Metallziegel zur Befestigung der Trägerschienen eingebaut. Das ist eine saubere und staubfreie Methode zur anschließenden Montage der Strom erzeugenden PV-Module und je nach Witterungsverhältnissen in zwei bis drei Tagen erledigt.

Die PV-Module werden durch Steckverbindungen und entsprechend langen Kabeln untereinander verbunden und zum Wechselrichter im Keller des Hauses geführt. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus den PV-Modulen auf dem Dach, in den im Hause benötigten Wechselstrom mit 220 Volt um. Damit ist die Anlage betriebsbereit.

Im Keller wurden Wechselrichter und Batteriespeicher (unten) installiert

Da die PV-Module während der Sonneneinstrahlung deutlich mehr Strom produzieren, als im Haushalt verbraucht wird, kann die “Überproduktion“ des Stromes über den Stromzähler im Stromverteilerschrank in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Leider bekommt der private Stromlieferant erheblich weniger für ein Kilowattstunde Strom, als er umgekehrt für eine gekaufte Kilowattstunde Strom aus dem Stromnetz bezahlen muss.

Daher hat sich das Ehepaar Sann entschieden, einen Teil der eigenen Strom-Überproduktion in einer zehn kWh Batterie nahe beim Wechselrichter zu speichern, mit der Möglichkeit die Speicherkapazität später noch weiter zu vergrößern. Sobald es dunkel wird und kein „Sonnenstrom“ mehr vom Dach aus der PV-Anlage geliefert wird, wird der Haushalt mit eigenem Batteriestrom versorgt.

Das funktioniert schon in den ersten Tagen, seit Inbetriebnahme der Anlage, hervorragend.

Jetzt muss der Netzbetreiber noch einen neuen Zähler einbauen und dann kann der Teil, der Strom-Überproduktion, der nicht gespeichert oder im Hause selbst verbraucht wird, in das öffentliche Netz eingespeist werden.

Um den Eigenverbrauch an Strom im Haushalt zu steigern und den Kohlenstoffdioxidausstoß zu reduzieren, wird Familie Sann die Heizung von Gas auf eine elektrische Wärmepumpe umstellen. Wünschenswert bleibt dann noch der Kauf eines Elektroautos, um in Summe den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß der Familie erheblich zu senken und den atmosphärischen Temperaturanstieg zu vermindern.