Laubach (pm). Im Rahmen vom Stadtradeln organisierten die Radwegbeauftragten der Stadt Laubach eine Radtour.
Unter dem Motto „Radfahren verbindet“ wurde am 07.06.2025 jeder Ortsteil der Großgemeinde angefahren. Das Wetter war zwar nicht vielversprechend, trotzdem fanden sich zehn Teilnehmer am Marktplatz in Laubach ein.
Die Strecke führte zunächst über den Steinbacher Kopf zum Backhaus Gonterskirchen. Bürgermeister Matthias Meyer berichtete von der Restaurierung des Backhauses und lobte die Eigeninitiative der ortsansässigen Helfer.
Von Gonterskirchen ging es durch das Horlofftal weiter in Richtung Friedrichshütte. Der
Radwegbeauftragter Marco Schindler wusste von der Geschichte des Hermannbrünchen sowie der Entstehung der Firma Buderus zu erzählen. Das Familienunternehmen wurde am 14. März 1731 von Johann Wilhelm Buderus I gegründet und im Laufe der Jahrhunderte von seinen Nachfahren sukzessiv zu einem der größten Gießereiunternehmen Deutschlands und Europas ausgebaut.
Die Tour setzte sich am ehemaligen Bahnhof Ruppertsburg fort. Noch heute ist die alte Trasse zu erkennen und die Widerlager der Bahnbrücke sind neben der Brücke über die Horloff auch noch zu sehen. Die Bahnstrecke Villingen–Friedrichshütte wurde 1959 stillgelegt.
Weiter ging es über die ehemalige Trasse in Richtung Kreuzburg. Dort überraschte die Teilnehmer ein Starkregen und es wurde Zuflucht unter den Dächern des Bauernhof Jung gesucht.
Nach der Zwangspause führte die Strecke über Röthges nach Münster. In Röthges erfreute die Radler der Anblick der Saalkirche im Spitzbogenstil aus den Jahren 1878/1879. Diese wurde mit der schönen spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche in Münster verglichen und erfreute ebenfalls das Auge.
Über die Hessenbrückenmühle und dem Hessenbrückenhammer wusste wieder Bürgermeister Matthias Meyer viel zu erzählen. Die Geschichten wurden von den Teilnehmern gerne angenommen. Aber auch von Ihnen wurde viel Wissen aus der Vergangenheit dazu beigetragen und so konnte jeder etwas mehr Wissen über die Geschichte der Region für sich mitnehmen.
In Wetterfeld wurde die ehemalige Volksschule, welche heute als Bürgerhaus genutzt wird, bildlich festgehalten.
In Lauter wurde nochmals eine Kirche als Besonderheit des Dorfes festgestellt. Die Evangelische Kirche ist eine barocke Fachwerkkirche aus dem Jahr 1773 bis 1779. Die Saalkirche mit Dachreiter und für Oberhessen untypischem Fachwerk zählt zu den hessischen Kulturdenkmalen.
Durch das Quellental zog es die Teilnehmer über Weickartshain nach Freienseen. Der Erzweg ist bereits heute ein beliebter Rad- und Wanderweg, der Freienseen und Mücke verbindet. Mit der Anbindung des Bahntrassenweges von Laubach nach Freienseen wird das letzte Teilstück des Radwegs von Hungen bis nach Mücke hoffentlich bald fertiggestellt. Attraktion des Radweges, der von der Wetterau bis in den Vogelsberg führt, wäre die Durchfahrt durch einen der beiden ehemaligen Eisenbahntunnel bei Freienseen.
Über den möglichen Alltagsradweg ging es weiter nach Altenhain. Hierbei muss man etwa zwei Kilometer die kurvenreiche Landstraße nutzen. Die Radwegbeauftragten schauen noch nach Lösungen, wie man auf dem unübersichtlichen Teil der Strecke die Sicherheit für die Radfahrer gewährleisten könnte.
Es sollte noch ein weiteres Highlight auf der Tour warten. Der Rückweg über Freienseen wurde so gewählt, dass auch die mittelalterliche Wüstung Baumkirchen an der Höresmühle Station war. Hier wartete auch das schwierigste Stück der Strecke. Das nasse Wetter machte es den Teilnehmern nicht einfach und das steinige und steile Stück zu einer besonderen Herausforderung. Jedoch wurde sie von jedem Einzelnen gemeistert.
Eine Aussage eines der ältesten Teilnehmer aus Laubach war wie folgt: „Dass ich so alt werden musste, um diesen Ort einmal zu sehen und Geschichte dazu zu erfahren… Oft bin ich hier mit dem Fahrrad vorbeigekommen und habe nie die Wüstung bemerkt.“
Der Weg führte über Freienseen und dem Engelshäuser Berg zurück nach Laubach, wo die Gruppe nach einem weiteren kurzen Regenschauer wieder wohlbehalten ankam.
Neun zufriedene Gesichter (ein Teilnehmer stieg aus zeitl. Gründen zwischendurch aus) und zwei glückliche Radwegbeauftrage tauschten sich noch kurz aus und verabschiedeten sich ins Pfingstwochenende.
Die nächste Tour ist ebenfalls unter dem Motto “Radfahren verbindet“ bereits in Planung und wird zur Münzenburg gehen. Auch hier wird es wieder sehenswerte Überraschungen geben. Die Informationen werden hierzu zeitnah bekanntgegeben.





















