„Armut ist ein Thema, mit welchem wir uns alle beschäftigen sollten. In Deutschland gibt es viele Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.“ Dies erlebten die Schülerinnen und Schüler der integrierten Gesamtschule Busecker Tal hautnah in ihrem Ethik-Projekt, welches unter der Kernfrage „Wie bedroht Armut die Menschenwürde?“ stand und unter der Leitung von Lehrerin Frau Ditzel durchgeführt wurde.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler sich zunächst theoretisch mit den Begriffen Armut und Reichtum auseinandersetzten, begaben sich die Kinder auf Spurensuche in ihrer eigenen Stadt. Ein Spaziergang durch die Gießener Innenstadt zeigte ihnen, dass es viele bedürftige Menschen gibt, die oft am Rande der Gesellschaft stehen. Um noch tiefere und persönlichere Einblicke zu gewinnen, besuchte die Gruppe die Wohnungslosenhilfe “Die Brücke” in Gießen.
Dort erfuhren sie durch einen Rundgang und Gespräche mit Frau Schmidt, einer Mitarbeiterin der Einrichtung, aus erster Hand, welche Herausforderungen obdachlose Menschen bewältigen müssen. “Diese Begegnungen haben uns tief berührt. Es war erschreckend zu sehen, wie viele Menschen dringend unsere Hilfe benötigen”, berichteten die Schüler und Schülerinnen bei einer gemeinsamen Reflexion des Ausflugs.
Die Kinder ließen es nicht bei theoretischer Auseinandersetzung bewenden. Sie überlegten gemeinsam, wie sie konkret helfen können. Neben Sach- und Geldspenden, wie Kleidung und Lebensmitteln, kamen sie zu dem Schluss, dass auch kleine Gesten große Wirkungen haben können: Ein Lächeln, ein offenes Ohr oder das Einsetzen für einen respektvolleren Umgang, können das Leben von Menschen in schwierigen Situationen positiv beeinflussen.
Ein Höhepunkt des Projekts war der “Tag der offenen Tür” an der Schule, bei dem der Ethikkurs selbstgebackene Kuchen verkaufte. Der Erlös wurde an “Die Brücke” gespendet, um die wertvolle Arbeit der Einrichtung zu unterstützen.
Die Schülerinnen und Schüler ziehen ein klares Fazit aus ihrem Projekt: “Wir haben viel gelernt und wollen nicht mehr einfach wegsehen. Jeder kann helfen!” Ihre Botschaft an die Gesellschaft lautet daher: “Lasst uns gemeinsam handeln, denn jeder Mensch verdient Würde und Respekt – unabhängig davon, ob er arm oder reich ist.”
Mit ihrem Engagement setzten die jungen Menschen ein starkes Zeichen für Mitgefühl und Verantwortung. Ihr Appell ist klar: Armut geht uns alle an – und jeder kann einen Beitrag leisten, um Not zu lindern. Emotionale Worte wie „Von meinem nächsten Geburtstagsgeld, möchte ich einen Teil an Menschen spenden, die dieses Geld nötiger haben als ich“ unterstreichen, wie viel Verständnis die Schülerinnen und Schüler der integrierten Gesamtschule Busecker Tal in der wenigen Zeit des Projektes erlangt haben. Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich, dass ihre Worte die Gesellschaft dazu anregen, ebenfalls einen Teil für soziale Gerechtigkeit zu leisten.




