Verkehrswende-Initiativen starten Aufklärungskampagne zur Förderung von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr – Zeitung soll flächendeckend verteilt werden

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Titel der Verkehrswendezeitung

Das Desaster um den Anlagenring steckt den Verkehrswende-Aktiven aus Gießen und Umgebung in den Knochen. „Das rücksichtslose Verhalten vieler Autofahrender und die Anti-Fahrrad-Kampagne voller Lügen seitens CDU und anderer Parteien haben uns ziemlich geschockt“, heißt aus den Kreisen derer, die den Verkehrsversuch zwar unterstützten, aber ihn eigentlich ganz anders wollten: Eingebettet in eine Verbesserung auch der Aufenthaltsqualität für Fußgänger*innen, verbunden mit Fahrradachsen in Stadtteile und Umgebung sowie vor allem mit einem schnellen Start der Vorbereitung für den Aufbau eines Straßenbahnsystems, welches in Form der Regiotram auch das Umland anbindet. „Dass der Anlagenring letztlich nur als Versuch und isoliert von anderen Verbesserungen durchgezogen wurde, war von Anfang an ein Fehler. Daher trifft die Stadt nicht nur hinsichtlich des amateurhaften Vorgehens vor Gericht eine Mitschuld, sondern auch hinsichtlich einer zu defensiven Umsetzung und Bewerbung der eigentlich guten Idee.“

Mit einer in den kommenden Wochen überall verteilten Zeitung wollen die Verkehrswende-Initiativen deshalb noch einmal intensiv über die hinter den Einzelvorschlägen steckenden Gesamtidee informieren. Auf vier Seiten werden die Verkehrsprobleme der Stadt, speziell der Universitäten und der Krankenhäuser angesprochen. Gleich auf der ersten Seite präsentieren die Initiativen konkrete Linienvorschläge für die Straßenbahn. Zudem geht es um Barrierefreiheit und autofreie Zonen um Kindergärten und Grundschulen. Stark kritisiert werden die Vorhaben für Straßenneubauten in der Region, ebenso die viel zu schwachen Bemühungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Auf der letzten Seite wird noch einmal das Drama um den Anlagenring aufgearbeitet. „Wir wollen verhindern, dass das laufende Zurück zum Auto, was die Stadt da gerade zelebriert, weitergeht – aber wir müssen auch aus den Fehlern lernen, die da gemacht wurden.“ Die Verkehrswende-Initiativen hoffen, dass ihre Zeitung und die damit verbundenen Informationen mehr Verständnis und Zuversicht schaffen, dass eine Verkehrswende hin zu Fuß, Fahrrad und Straßenbahn für alle ein Gewinn wäre. Die Zeitung, die statt eines Titels ein umgestaltetes Autokennzeichen trägt, ist auch online unter https://giessen-autofrei.siehe.website herunterzuladen.

Die Verkehrswendezeitung erscheint in vier Ausgaben für die Stadt Gießen, das Wiesecktal mit Buseck, Reiskirchen und Grünberg, das Lumdatal mit Lollar, Staufenberg, Allendorf und Rabenau sowie gemeinsam für alle anderen Gemeinden im Landkreis. Alle Ausgaben sind unter https://verkehrswende-in-mittelhessen.siehe.website herunterzuladen.

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