Allendorf (Lda.)/Nordeck – Die Vorschulkinder der Lebenshilfe-Waldkita Nordeck und der Kita Nordeck-Winnen haben einen besonderen Ausflug unternommen: Sie besuchten das über 100 Jahre alte Backhaus in Winnen. Dort erhielten die Kinder nicht nur spannende Einblicke in das traditionelle Backhandwerk – am Ende durften sie auch selbstgemachte Pizza genießen.
Der historische Ofen aus dem Jahr 1918 beeindruckte die jungen Besucherinnen und Besucher sofort. Mit einem modernen Küchenherd hat das massive Steinbauwerk wenig gemein. „Wir möchten Kindern ermöglichen, alte Gewerke kennenzulernen“, betonte das Team der pädagogischen Fachkräfte der beiden Kitas. Aus diesem Grund gehört der Backhaus-Besuch inzwischen fast schon zum festen jährlichen Ritual für die Vorschülerinnen und Vorschüler.
Backen wie früher – erklärt von der „Wenner Ronde“
Sebastian Schwarz, Bürgermeister von Allendorf (Lumda), und Herbert Schmidt vom Zusammenschluss der „Wenner Ronde“, der in Winnen unter anderem das jährliche Backhausfest organisiert, erklärten den Kindern anschaulich, wie früher ohne eigene Küchenöfen gebacken wurde.
„Wir möchten den Kids zeigen, wie Backen funktionierte, als es noch keine Öfen zu Hause gab und alle mit ihrem Teig und ihren Blechen hierherkamen“, verdeutlichte Schwarz. Die elf kleinen Besucherinnen und Besucher staunten nicht schlecht. Zuerst musste der große Backofen mit Buchenscheiten, Reisig und Zeitungspapier angefeuert werden. Mindestens 300 Grad heiß wird es im Inneren, bis die Glut zu Asche geworden ist. Um die richtige Back-Temperatur zu ermitteln, griff Herbert Schmidt zum „natürlichen Thermometer“: einer Roggen-Ähre. „Wenn die Ähre abbrennt, ist der Ofen zu heiß. Wird sie goldbraun, können wir die Pizza einschießen“, erklärte der Backhaus-Experte. Mit den vorbereiteten Pizzablechen ist der Ofen normalerweise längst nicht ausgelastet. „32 Laib Brot passen hinein, oder neun gut ein Meter lange Bleche“, weiß Schmidt. Die kurze Pizza-Backzeit von nur rund fünf Minuten nutzen die Kinder, um einen Blick durch das „Ofen-Guckloch“ zu werfen. Um im Stockdunklen überhaupt etwas sehen zu können, leuchtete Herbert Schmidt mit der Taschenlampe.
Unterstützung durch engagierte Ehrenamtliche
Bereits im Gemeindehaus hatten Ehrenamtliche der „Wenner Ronde“ tatkräftig bei den Vorbereitungen geholfen. Vier „Ersatz-Omas“ unterstützten die Kinder beim Teig ausrollen, Gemüse schneiden und Käse reiben. Pünktlich zur Mittagszeit konnten die Nordecker Kita-Kinder ihre frisch gebackene Pizza genießen.
Die Lebenshilfe Gießen bedankt sich herzlich für den eindrucksvollen Besuch, die liebevolle Begleitung und die hervorragende Organisation durch die „Wenner Ronde“. „Es war sowohl für die Kleinen als auch für die Großen ein tolles Erlebnis. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr“, fasst Kita-Leiterin Ann-Kathrin Kechel den gelungenen Ausflug zusammen.
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