Oberhessischer Geschichtsverein würdigte den Maler und Jazzer
Auf Benno Walldorf trifft die Redensart, wonach der Künstler im eigenen Land nichts gilt, in keinem Fall zu. Das bewies nicht nur der rege Zuspruch im Netayasaal des Alten Schlosses, den ein Vortrag über Benno Walldorf fand ,zu dem der Oberhessische Geschichtsverein geladen hatte.Das verdeutlichte auch der Blick auf bisherige Aktivitäten,auf die bereits Vorstandsmitglied Dagmar Klein M.A. bei der Begrüßung hinwies .Mit Dr. Sabine Geck und Prof. Dr. Ulrich Seelbach würdigten gleich zwei Referenten mit engem Bezug zu Gießen den Künstler und sein Werk.
Dr. Geck widmete sich insbesondere der Familie Walldorfs, der in der Hammstraße aufwuchs und zur weiteren Familie der Schaustrellerdynastie der Walldorfs gehörte.Schon sehr früh entwickelte sich seine Vorliebe für Jazz, und als die Amerikaner in Gießen Einzug hielten, musste der junge Benno feststellen, dass viele der von ihm verehrten amerikanischen Jazzer den US-Boys unbekannt waren. Da er selbst Saxofon spieltre, entwickelte sich eine intensive Beziehung zur Frankfurter Jazzsszene . Walldorf selbst spielte Saxofon und “Jazz war der Treibstoff seines Lebens”, wie die Referentin es formulierte. Einige Jazzgrößen lernte er auch kennen oder spielte sogar mit ihnen zusammen, wie etwa Lionel Hampton und Albert Mangelsdorff. Seine große Vorliebe zum modernen Jazz untetrstrich Dr. Geck mit dem Satz; “Er spielte den Blues nicht nur, er lebte ihn auch”. Besonders hoib die Referentin auch Bennos Vorliebe, vieles selbst zu dokumentieren, hervor. Dem verdankt seine Heimatstadt viele Fotos aus dem Gießen der Nachkriegszeizt.
Mit dem zweiten Referenten,dem Schweizer Prof. Dr. Ulrich Seelbach, verbindet Benno Walldorf die Kindheit in Gießen und sein künstlerischen Werk, worauf auch der Untertitel des Vortrags “Der Stuhl des Richters” anspielte. Mühelos konnte das Auditorium nachvollziehen, dass im Gesamtwerk Sujets wie Schachbrett, Zirkus und vor allem Stühle eine große Rolle spielen. Gekonnt und sehr sensibel widmete sich Prof. Seelbach der künsleischen Interpretatiion im Bild vorgestellter Werke. Er stellte ausdrücklich klar, dass dieses sehr eigene Werk sich jeder Einordnung in eine bestimmte Schublade entziehe. Abwegig sei es, das Werk von Benno Walldorf als “Sonntagsmalerei” oder “naive Kunst” zu bezeichnen. Zudem stellte Prof Dr. Seelbach einzelne Werke der “Kunst am Bau” vor,wie etwa aus Frankfurt/Main und von der Universität Konstanz Ebenso erfreut wie seine Vorrednerin reagierte der Referent auf die Nachricht , dass eine ganze Reihe von Aktivitäten in Sachen Benno zum Teil schon in absehbarer Zeit geplant sei. Text und Bild: Dr. Hans-Wolfgang Steffek M.A.



