Während der knapp viermonatigen hybriden Laufveranstaltung des TSV Krofdorf-Gleiberg floss viel Schweiß am Gleiberghang und die Strecke mit einer Länge von zirka 1.500 Metern mit 135 Meter Höhendifferenz vom Start gegenüber der Seemühle bis zum Ziel am äußeren Burgtor der Burg Gleiberg konnte zum wiederholten Male für die Rekordjagd genutzt werden.
Bereits bei seiner ersten Auflage von „Sturm auf die Burg“ im vergangenen Jahr wurde die sportliche Messlatte hoch gelegt und es bestanden Zweifel daran, hier noch etwas drauf setzen zu können. Doch der TSV wurde eines Besseren belehrt.
Zeigte die Stoppuhr beim schnellsten Mann in 2024 noch 6:34 Minuten, so verbesserte Niklas Raffin (TSV Krofdorf-Gleiberg) im aktuellen Jahr seinen eigenen Rekord um 6 Sekunden auf 6:28 Minuten. Damit bewies er, dass er nicht nur auf langer und gerader Strecke, wie im Oktober bei der Hessischen Meisterschaft Halbmarathon (1:10:44 Stunden) schnell laufen kann, sondern auch die 1,5 Kilometer mit 135 Höhenmeter hoch zur Burg Gleiberg in einer sehr schnellen Zeit „erledigt“ hat.
Verena Goldfuß (ebenfalls TSV Krofdorf-Gleiberg) tat es in der Frauenwertung gleich und verbesserte die Zeit der letztjährig schnellsten Frau (9:38 Minuten) auf sage und schreibe 7:46 Minuten. Auch Goldfuß beherrscht nicht nur die kurzen, sondern auch die langen Distanzen: Mit einer Zeit von 2:52:17 Stunden lief sie am letzten Oktobersonntag in Frankfurt bei der im Rahmen des 42. Mainova Marathon Frankfurt ausgetragenen Hessischen Meisterschaft Marathon in der Frauenwertung auf den obersten Treppchenplatz.
Schnellste Mannschaft kann sich ab sofort das Trio des TSV Krofdorf-Gleiberg nennen, das aus Erik Büchele, Verena Goldfuß und Niklas Raffin besteht. Das Trio erreichte in einer Gesamtzeit (ermittelt im Additionsverfahren) von 21:39 Minuten das Ziel.
Die weiteren Ergebnisse in der Übersicht:
Männer: 2. Erik Büchele (TSV Krofdorf-Gleiberg), 7:25 Minuten; 3. Sebastian Mauthe (LGV Marathon Gießen), 7:45 Minuten; 4. Niklas Jahn (FSG Wettenberg), 8:01 Minuten; 5. Daniel Mauser (Gießen), 8:14 Minuten; 6. Matthias Gall (Towerrunning Germany), 8:29 Minuten; insgesamt 75 Männer.
Frauen: 2. Lene Teßmer (LG Wettenberg), 9:46 Minuten, 3. Lilly Teßmer (LG Wettenberg), 9:54 Minuten; 4. Charlotta Krämer (LG Wettenberg), 11:08 Minuten; 5. Deniz Winter (TSG Alten-Buseck), 11:11 Minuten; Emma Hofmann (LG Wettenberg), 11:12 Minuten, insgesamt 30 Frauen.
Mannschaften: 2. TSV Krofdorf-Gleiberg 2, 26:26 Minuten; 3. TSV Krofdorf-Gleiberg 3, 29:04 Minuten; 4. LG Wettenberg 1, 29:09 Minuten; LG Wettenberg 2, 30:52 Minuten; 6. SG Vetzberg 1, 31:14 Minuten; insgesamt 17 Mannschaften.
Doch es gab weitere Kriterien, die im Rahmen einer Ehrung ausgezeichnet wurden. Innerhalb des fast vier Monate dauernden Veranstaltungszeitraumes lief Daniel Mauser die Strecke insgesamt 87 mal. Auch er überbot damit den von ihm im letzten Jahr aufgestellten Rekord von 36 Läufen deutlich. Der Mediziner und außergewöhnliche Ausdauersportler, bewältigte unter anderem im Mai letzten Jahres laufend ein Double-Everesting mit über 18.000 Höhenmeter am Dünsberg und legte dabei über 170 Kilometer zurück. Da sind die 87 „Gleibergsprints“ ein willkommenes Training für das, worauf man wohl als Nächstes gespannt sein darf. Es liegt offensichtlich in den Genen, denn seine Tochter Ida (Altersklasse WK U10) eiferte ihm nach und erlief sich mit 12 „Gleibergsprints“ die Auszeichnung „Frau mit den meisten Starts“.
Die teilnahmestärksten Teams in diesem Jahr – abgesehen vom TSV Krofdorf-Gleiberg – waren die Jugend der LG Wettenberg mit insgesamt 17 Teilnehmenden und die HSG Wettenberg (männlichen A-Jugend inklusive Trainer) mit 11 Teilnehmenden. Die Stellvertreter beider Gruppen Klaus Powilleit (LG Wettenberg) und Oliver Wegener (HSG Wettenberg) erhielten aus den Händen vom stellvertretenden Vorsitzenden des TSV Krofdorf-Gleiberg, Dr. Jürgen Leib, Trinkflaschen für die Teilnehmenden, die sich bei den nächsten sportlichen Aktivitäten angemessen erfrischen können.
Ein Jahr älter und weiterhin fit – so zeigten sich die beiden ältesten Teilnehmenden, die bereits 2024 flott unterwegs waren: Leni Elbing (LGV Marathon Gießen; Jahrgang 1938) und Hans Koch (Gleiberg-Verein; Jahrgang 1935), beide ein Vorbild für Jüngere.
Bereits im vergangenen und auch in diesem Jahr nahmen Feuerwehrleute in voller Montur an dem Wettbewerb teil. Neu war allerdings, dass ein Feuerwehrmann die anspruchsvolle Strecke in Feuerwehrmontur mit angeschlossener Atemschutzmaske bewältigt hat. Nicht nur 35 zusätzliche Kilos waren zum Eigengewicht mitzuschleppen – denn so viel wiegt die gesamte Ausrüstung inklusive Sauerstofflasche – auch das Atmen fiel nicht unbedingt leicht. Der Inhalt der Sauerstofflasche musste die gesamte Strecke ausreichen. Hätte die Maske wegen einer leeren Flasche abgesetzt werden müssen, hätte dies zur Disqualifikation geführt. Till Heller vom Team „Festungsflitzer“ hat diese Aufgabe jedoch unter Aufsicht von Rennleiter Andreas Läufer in sagenhaften 19:43 Minuten bravourös gemeistert und ist somit Debütant in der ELITE-Feuerwehr-Wertung.
Die Siegerehrung, die im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier standesgemäß in der Albertusklause der Burg Gleiberg stattfand, wurde von Andreas Läufer, dem Rennleiter von „Sturm auf die Burg“ vorgenommen. Er konnte unter den Gästen auch Michael Lederer begrüßen, Race-Director des „SkyRun Messeturm Frankfurt“, der auch gleichzeitig Vorstandsvorsitzender des Leichtathletik Förderverein Hessen (LFH) ist. Von ihm stammt das Konzept für „Sturm auf die Burg“. Er veranstaltet seit Jahren dieses Format an der legendären Nordbahn am Feldberg im Taunus („CrossFondo – TaunusTrippleBergSprint“), gab sein Konzept an Andreas Läufer weiter und wurde so „Pate“ von „Sturm auf die Burg“. Von Anfang an steht er dem TSV beratend zur Seite und wurde bereits nach Abschluss der ersten Auflage von „Sturm auf die Burg“ zum Renndirektor h.c. ernannt.
Die Teilnahmegebühren wurden in voller Höhe einem guten Zweck zugeführt. Im Rahmen der diesjährigen Abschlussfeier konnten Dr. Jürgen Leib und Andreas Läufer (beide TSV Krofdorf-Gleiberg) dem Vorsitzenden des Gleiberg-Vereins, Andreas Kraft, einen Scheck in Höhe von 1.100 Euro überreichen.
