„Die nächsten Tage versuchte ich in jedem Ort, der irgendeine Form von Einkaufsmöglichkeit bot, neue Wanderschuhe zu finden, denn mittlerweile war eingetreten, was ich gehofft hatte, vermeiden zu können: Die gesamte Sohle war abgelaufen und ich ging nur noch auf dem Innenfutter der Schuhe.“ Britta Meyer liest ein paar Zeilen aus ihrem Buch „Von Ziegelhütte bis zum Ende der Welt“ und schon ist man gedanklich mitten in einem ganz besonderen Abenteuer. Mit 18 Jahren macht sie sich zwei Wochen nach dem Abitur in ihrem Heimatort Ziegelhütte auf, um den Jakobsweg bis Santiago de Compostela zu erobern: ohne Wandererfahrung, ohne Französisch- oder Spanischkenntnisse und ganz allein. Zehn Jahre später schreibt sie ein Buch über ihre Erlebnisse: „Von Ziegelhütte bis zum Ende der Welt“. Aus diesem Buch liest sie vor einem begeisterten Publikum im CVJM in Gießen (hier hatte sie ihr FSJ gemacht später im Vorstand gearbeitet). Zuvor war sie von Dorothea Streitberger begrüßt und interviewt worden. 2800 km durch Deutschland, Frankreich und Spanien, insgesamt 136 Tage unterwegs – da erlebt man viel und trifft interessante Menschen, wird schnell selbstständig und erwachsen. Weite Strecken läuft sie allein, oft ist sie einsam, aber sie hält durch und schließlich trifft sie in Frankreich und vor allem in Spanien auf Pilgergruppen, die sie immer wieder ein Stück begleiten und mit ihr die Herausforderungen teilen. Ein Buch, das Mut macht.
Nach der Lesung können die Zuhörer Britta Meyer noch Fragen stellen und sich die Erinnerungsstücke ansehen, die sie mitgebracht hat. Es war für sie eine besondere Erfahrung, für das Buch noch mal ihre Tagebucheinträge und Audionachrichten zu hören und so noch einmal dieses Abenteuer Revue passieren zu lassen. Ein besonderes Feedback zu ihrem Buch kam von einer Freundin: „Als ich dein Buch gelesen habe, war es so, als würdest du neben mir sitzen und es mir erzählen.“
Beim anschließenden Essen konnten die Zuhörer mit der Autorin ins Gespräch kommen. Ob Britta Meyer den Weg noch einmal gehen würde? Sie fände es schön, diese Pilgerreise alle 18 Jahre wiederholen zu können.









