Gänsehaut-Moment mit 200 Stimmen

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Ein „Dreiklang“ aus Gesang, Gemeinschaft und Gänsehaut-Momenten: Männerchöre begeistern mit „Jagd- und Wanderliedern“

Unter dem Motto „Jagd- und Wanderlieder“ erlebte das Publikum in der Grüninger Limeshalle jüngst ein musikalisches Gemeinschaftserlebnis der Extraklasse. Sieben Männerchöre mit 200 Sängern, ergänzt durch die „Falkenauer 5“, verwandelten den Sonntagmorgen in ein unvergessliches Fest der Musik.

Der „Pohlheimer Dreiklang“ lädt zum Chorfest

Eingeladen und perfekt organisiert hatte dieses Konzert der „Pohlheimer Dreiklang“, der jüngste und ambitionierte Spross der Pohlheimer Chorszene. Mit Herzblut und Engagement eröffnete der Chor unter seinem Chorsprecher Matthias Sommer und der musikalischen Leitung von Volker Purdak den fast vierstündigen musikalischen Frühschoppen um 11:00 Uhr. Mit Hans Krackes „Musikanten wollen wandern“ stimmten die 30 Sänger das Publikum sofort auf die fröhliche Wanderreise ein, gefolgt von beliebten Melodien wie „Der frohe Wandersmann“, „Heimatlied“ und dem unvergänglichen „Muß i´denn zum Städele hinaus“.

Ein Feuerwerk der Musik und Moderation

Damit die Freude an den musikalischen Highlights von der ersten bis zur letzten Minute anhielt, führte Moderator Andreas Möckel das Publikum spannend, heiter und informativ durch das Programm. Nach jedem Auftritt, wenn die Chöre den kräftigen Applaus sichtlich genossen hatten, übernahmen die „Falkenauer 5“ mit passenden Walzern, Polkas und Märschen – die perfekte musikalische Brücke, während sich der nächste Männerchor in Position brachte.

Dieser fein abgestimmte Rhythmus sorgte nicht nur für Unterhaltung bei den zahlreichen Gästen, sondern schuf auch eine besonders intensive Atmosphäre im Saal: Die aufmerksam lauschenden Sänger der pausierenden Chöre und ihre Dirigenten wurden selbst zu begeisterten Zuhörern. Ein echter Austausch von Künstlern und Publikum!

Gänsehaut-Moment mit 200 Stimmen

Auf der Bühne begeisterten die Chöre: GV-Arion Kleinlinden mit Chorleiter Markus Schopf, GV-Liederblüte Garbenteich dirigiert von Klaus Heller, Männerchor Hüttenberg dirigiert von Klaus Kummer, Vokale Sängerkranz dirigiert von Dominik Rudolph, Sangesfreunde Kleebachtal mit Chorleiter Erich Reusch und GV-Frohsinn Langgöns mit Chorleiter Ivan Bohdanov.

Die Vielfalt auf der Bühne war beeindruckend: Von Friedrich Silchers „Waldlust“ bis hin zum gefühlvollen „La Montanara“ (Toni Ortelli) ernteten alle Darbietungen enthusiastischen Applaus.

Ein Höhepunkt, der allen Beteiligten – Sängern wie Gästen – den Atem stocken ließ, war das gemeinsame Singen von Robert Prachts Hit „Das Morgenrot“. Angestimmt vom Vokalen Sängerkranz, lud Chorleiter Dominik Rudolph mit seinem Dirigat das gesamte Publikum zum Mitsingen ein. WOW! Was für ein unvergesslicher Klang, als rund 300 Menschen den vierstimmigen Chorsatz, inklusive seiner gesamten Dynamik vom zartesten Pianissimo bis zum kraftvollen Doppelforte, zum Klingen brachten! Ein Moment purer, vibrierender Gemeinschaft.

Der Wunsch nach Wiederholung ist Programm

Dieses gemeinsame Singen, bereichert und abgerundet durch die böhmischen Klänge der „Falkenauer 5“, entfachte eine besondere Konzertstimmung, die Gäste und Veranstalter gleichermaßen erfreute. Der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung dieses außergewöhnlichen Konzertereignisses war an diesem Tag oft zu hören.

Hinter den Kulissen bewies der junge „Pohlheimer Dreiklang“ (eine Kooperation der ehemaligen Senioren-Männerchöre Watzenborn-Steinberg und Frohsinn Garbenteich) echte Teamarbeit: Während die 30 Sänger sich voll und ganz auf ihre musikalische Kunst konzentrierten, sorgten die tatkräftigen Vereinsgruppen von Frohsinn, Chorifeen und Modern-Voice im Hintergrund (Küche, Theke, Deko und Logistik) dafür, dass das gesamte Konzert entspannt und harmonisch ablief.

Ganz nach dem Motto, das an diesem Tag gelebt wurde: „Dreiklang im Lied und Einklang im Glied.“ (So wie ein alter Spruch an der Wand der ehemaligen Grüninger Turnhalle – heute Limeshalle – lautete: „Stell dich in Reih und Glied, ums Ganze zu verstärken. Mag auch dabei wer´s Ganze sieht, dich dabei nicht bemerken.

Günther Dickel
Seit November 2012 als Bürgerreporter über 600 Beiträge in der GZ veröffentlicht. Stand: 31.11.2025