Unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Keramik
ATELIERAUSSTELLUNG SA. 01.11.2025– So. 09.11.2025
VERNISSAGE SA. 01.112025 15.00 Uhr
HOFGUT APPENBORN 35466 RABENAU
Immer im Herbst zeigt Karl-Heinz Till in seiner Atelierausstellung neue Keramiken aus dem Holzbrand, sowie Zeichnungen auf Papier. Für gewöhnlich präsentiert er dabei immer auch eine umfassende Auswahl keramischer Arbeiten einer Kollegin oder eines Kollegen.
In diesem Jahr sind die französischen Keramikerinnen Julia Gilles, Tristan Chaillot, Elisa
Le Guern sowie Barbara Weibel aus Dieulefit, der Partnerstadt von Lich, mit ihren Arbeiten im Hofgut Appenborn zu Gast
Hier treffen unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Keramik aufeinander.
Die französischen Kolleginnen ( außer Tristan Chaillot ) treffen bereits eine Woche vor Ausstellungsbeginn auf dem Hofgut Appenborn ein. Neben bereits gebrannten Arbeiten haben sie auch eine Vielzahl ungebrannter Arbeiten dabei.
Gemeinsam wird dann der holzbefeuerte Brennofen, der Trainkiln, gebrannt. Die fertigen Arbeiten sind dann in der Atelierausstellung zu sehen.
Begleitet wird diese Aktion von den Fotograf*innen Anna Puig-Rosado, Karin Dilthey und Samuel Guille. Die Fotos vom Brand werden dann bei der Ausstellung zu sehen sein. Außerdem wird der Film„Bouillonnement Artistique“ , der während zwei Jahren des deutsch -französischen Austauschs entstand, am Fr.31.10. um 19.00 in Lich im Stadtverordnetensaal gezeigt. Die französischen Künstler+innen sind Teil der “La Caravane des Artistes Correspondents”
Barbara Weibel in der Schweiz geboren, lebt seit vielen Jahren in Frankreich. Sie hat sich der Rakukeramik verschrieben. Raku ist eine spezielle Brenntechnik, die im japanischen Raum im 16. Jahrhundert entwickelt und besonders für die spezielle Tee-Zeremonie verwendet wurde.
Dabei engobiert sie den lederharten Ton, poliert die Oberfläche anschließend mit einem Achat.
Nach dem Schrühbrand werden die Arbeiten dann mit einer speziellen Glasur versehen und bei ca. 1100° gebrannt. Noch glühend werden die Arbeiten aus dem Ofen geholt und in Sägemehl geräuchert. Dabei entstehen die typischen Craqueléemuster.
Julia Gilles sagt über sich: „ Man könnte sagen, ich bin schon als Kind in die Töpfereu hineingerutscht. Als Tochter eines Töpfers kam ich schon früh mit Ton in Berührung. Es war in erster Linie eine Tätigkeit, die meine Hände beschäftigte und mich zum Gestalten inspirierte. Ich vertiefte mich in die Arbeit mit dem Ton, das drehen und gestalten der Oberfläche und lernte so schon früh die Werkzeuge und die Atelieratmosphäre kennen.“
Elisa Le Guern Die junge Keramikerin findet ihre Inspiration und ihren technischen Ansatz in Lateinamerika, wo sie sich mit lokalen Handwerkern auseinandersetzte. Argentinien, Chile, dann Mexiko oder Peru – dieses Hin und Her zwischen zwei Kontinenten steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit, aber ihre Sprache hat Elisa Le Guern in der Maison de la céramique du Pays de Dieulefit gefunden, wo sie ihre Ausbildung (2021-2022) abgeschlossen hat.
Aus ihrer Vorliebe für das althergebrachten Gefäß und seine Funktion als Vorratsbehälter entwickeln sie heute zarte Krüge mit extrem dünnen Wänden, die geduldig mit der Pincé-Technik montiert werden – Methoden, die Zeit erfordern und eine besondere Beziehung zu den Objekten voraussetzen.
Tristan Chaillot „Vor allem erzählen meine Schalen, Dosen und Vasen die Geschichte ihrer Entstehung, also ihres Brennens. Nach der Formgebung war es der Brennvorgang, der mich schon immer fasziniert hat: das Erstarren und Freilegen der Hochtemperatur-Tone und Glasuren.
Nachdem Tristan Chaillot ihre Keramiken während vieler Jahre gemeinsam mit ihrem Mann in einem holzbefeuerten Ofen brannte, brennt sie ihre Arbeiten heute in einem Gasofen
Karl-Heinz Till zeigt neue Zeichnungen und neue Arbeiten – Gefäße und Objekte – aus dem
Holzbrennofen.
In seinen Zeichnungen werden auf einem Wachsuntergrund mit der Rohrfeder und dem Pinsel selbst gefertigte Farben -gelöste Pigmente aber auch Asche – aufgetragen. So entstehen Zeichnungen die an Gedichte erinnern.
Seine Keramischen Arbeiten aus Steinzeug und Porzellan sind sämtlich frei aufgebaut und werden bei einer Temperatur von annähernd 1400 Grad im holzbefeuerten Ofen gebrannt .
Aschanflugglasuren und Salz – das zum Brandende in den Ofen gegeben wird – prägen die Oberfläche der Arbeiten. So wird jedes Stück zum Unikat und der Vorgang des Brennens zum originären Bestandteil der Arbeiten von Karl-Heinz Till.
Die Brandführung, das Platzieren der Gefäße im Ofen und die Dauer des Brandes sowie die Auswahl der Holzarten bestimmen ganz wesentlich den Charakter der Arbeiten.
Sind die Gefäße durchaus zum Gebrauch bestimmt, so entstehen die Objekte bedingungslos, keiner Funktion gehorchend.
Zur Vernissage Samstag 01.11.2025 um 15.00 Uhr werden Barbara Weibel, Elisa Le Guern und Julia Gilles sowie die Fotograf*innen Anna Puig-Rosado, Karin Dilthey und Samuel Guille anwesend sein.
Die Ausstellung ist Samstags und Sonntags jeweils von 14.00 – 17.30, sowie nach telefonischer Vereinbarung – 0151 65782280 + 06407 9050850 – geöffnet .
Die Arbeiten von Karl – Heinz Till können auch nach Ausstellungsende nach telefonischer Absprache oder Email ( Karl-Heinz-Till@t-online.de )besichtigt werden.




