Heinrich und Liesl Will – Ausstellung im MfG

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Zum 130. Geburtstag von Heinrich Will (1895-1943) zeigt das Museum für Gießen (MfG) eine Sonderausstellung über sein Leben und Werk als Künstler und das seiner Frau Elisabeth (Liesl) Will (1901-1942). Die Ausstellung trägt den Titel “Kunst im Angesicht der Diktatur” und ist noch bis zum 19. Oktober zu sehen. Es werden viele Werke und Gegenstände des alltäglichen Lebens gezeigt. Das Paar lernte sich in Wien kennen und lebte nach der Heirat in Gießen. Heinrich will malte viele Gießener Motive. Von den Bildern sind glücklicherweise noch einige erhalten. Die Besucher bekommen einen guten Einblick in das Leben des Paares und die Veränderung der Sichtweise auf das NS-Regime im Laufe der Jahre. Das Hören ausländischer Radiosender und dass Liesl Jüdin war wurde den beiden schließlich zum Verhängnis: Herinrich wurde nach einem Schauprozess hingerichtet, Liesl kam in Auschwitz ums Leben. Persönliche Dokumente, wie der Abschiedsbrief von Heinrich Will an seine Familie, sind erschütternde Zeugnisse. Studierende der Kunstpädagogik der JLU setzten sich künstlerisch mit dem Leben und Wirken der Wills auseinander. Auch dies wird in der Ausstellung gezeigt.

Das MfG befindet sich am Brandplatz in Gießen. Es ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen finden regelmäßig statt. Termine unter museum.giessen.de