In Deutschland leben mehrere Millionen Menschen mit Inkontinenz – doch die Erkrankung bleibt für viele ein Tabuthema. Am heutigen Weltinkontinenztag setzt das St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung ein klares Zeichen gegen das Schweigen und fordert mehr Offenheit, Verständnis und Unterstützung für Betroffene.
Inkontinenz – sei es Blasen- oder Stuhlinkontinenz – betrifft Menschen aller Altersgruppen. Frauen sind häufig nach Geburten oder in den Wechseljahren betroffen, Männer etwa nach Operationen der Prostata, ebenso wie Kinder oder neurologisch erkrankte Personen. Doch trotz der weiten Verbreitung dominiert das Gefühl von Scham. Viele Menschen ziehen sich aus Angst vor peinlichen Situationen aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.
„Inkontinenz kann jede und jeden treffen“, sagt Dr. med. Kosai Eskef, Chefarzt der Fachabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung. „Ob nach einer Geburt, in den Wechseljahren oder im Alter – viele Frauen bemerken plötzlich, dass sie den Urin nicht mehr zuverlässig halten können. Leider wird das Thema oft zu lange verdrängt, dabei gibt es heute sehr gute Behandlungsmöglichkeiten.“
Die Bandbreite der Therapien reicht von Beckenbodentraining und medikamentösen Ansätzen bis hin zu operativen Eingriffen bei komplexeren Fällen. „Inkontinenz ist kein unausweichliches Schicksal, sondern ein behandelbarer medizinischer Zustand“, betont auch Doctor-medic Sorin Serban, Chefarzt der Fachabteilung für Allgemein-, Visceralchirurgie und Proktologie. Gerade bei der sensiblen Thematik der Stuhlinkontinenz sei die Zurückhaltung besonders groß. „Viele Patientinnen und Patienten leiden im Stillen. Doch moderne Therapien können Betroffenen ihr Selbstvertrauen und ihre Lebensqualität zurückgeben.“
Das St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung setzt auf ein interdisziplinäres Behandlungskonzept: Fachärztinnen und Fachärzte aus Gynäkologie, Urologie, Proktologie sowie Physiotherapeutinnen und -therapeuten arbeiten Hand in Hand. Ziel ist es, für jede Patientin und jeden Patienten einen individuell angepassten Therapieplan zu entwickeln – mit Empathie, medizinischer Expertise und dem festen Fokus auf Lebensqualität.
„Niemand sollte sich für eine körperliche Schwäche schämen“, so Chefarzt Dr. Eskef. „Wir möchten Mut machen, sich Hilfe zu holen. Denn nur wer spricht, kann auch behandelt werden.“
Der Weltinkontinenztag 2025 steht damit ganz im Zeichen der Aufklärung und Enttabuisierung – denn Inkontinenz ist behandelbar. Und das ist die wichtigste Botschaft für alle Betroffenen: Niemand muss mit dem Leiden allein bleiben.




